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Ukrainischer Verteidigungsminister: Russland kann geschlagen werden

Ukrainischer Verteidigungsminister optimistisch: «Russland kann geschlagen werden»

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksiy Reznikow glaubt daran, die russischen Truppen besiegen zu können. Er spricht von einer Doppel-Strategie.
11.09.2022, 05:52
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Ein Artikel von
t-online

Nach Worten des ukrainischen Verteidigungsministers Oleksiy Reznikow sei die militärische Strategie nicht nur, die russischen Truppen aus besetzten Gebieten zu vertreiben. Man wolle die Einheiten so weit wie möglich schwächen, um neue Angriffe unmöglich zu machen.

epa10114418 Ukrainian Defence Minister Oleksii Reznikov holds a press conference with his British and Danish counterparts about the support for Ukraine in Copenhagen, Denmark, 10 August 2022. The pres ...
Oleksiy Reznikow zeigt sich optimistisch.Bild: keystone

Die ukrainische Nachrichtenseite «Ukrinform» zitiert den Minister, der auf dem internationalen Symposium YES gesprochen hatte: «Manchmal wollen wir, dass die Russen schnell wegrennen und unser Territorium befreien und in diese Orte dann einrücken. Unser Militär sagt auch, dass wir zuvor deren Geräte zerstören und Soldaten töten sollen, so viel wie möglich.» Wenn man sie nur fliehen lassen würde, könnten sie sich umgruppieren und zurückkommen. «Unsere Aufgabe ist, die russische Armee durch Zerstörung zu schwächen.»

Er betonte, dass die Welt früher nicht geglaubt hätte, dass die russischen Truppen geschlagen werden könnten. Jeder habe gedacht, dass dies die zweitgrösste Armee der Welt sei und dass sie unbesiegbar sei. Auch sei man davon ausgegangen, das die Ukraine innerhalb von 72 Stunden erobert werden würde. «Heute hat die Welt gesehen, dass es absolut offensichtlich ist, dass die Russen geschlagen werden können und müssen, und wir tun es und werden es tun», sagte Rezinkow.

Ukrainische Soldaten vor dem Ortsschild einer befreiten Stadt: Kiew macht derzeit Fortschritte bei der Rückeroberung.
Ukrainische Soldaten vor dem Ortsschild einer befreiten Stadt: Kiew macht derzeit Fortschritte bei der Rückeroberung.Bild: ukraine armed forces/imago images

Selenskyj: 2'000 Quadratkilometer zurückerobert

Im Rahmen ihrer Gegenoffensive hat die ukrainische Armee Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge in den vergangenen zehn Tagen rund 2'000 Quadratkilometer in bislang von Russland besetzten Gebieten zurückerobert. In seiner Videoansprache dankte Selenskyj am Samstagabend allen Soldaten, die an Rückeroberungen im Charkiwer Gebiet im Osten der Ukraine beteiligt waren. Bilder in sozialen Netzwerken zeigen ukrainische Soldaten, die in offenbar zurückeroberten Orten die Landesflagge hissen.

Russlands Militär hatte früher am Tag einen Rückzug aus dieser Region bekanntgegeben. Die russische Armee habe mit der Flucht eine gute Entscheidung getroffen, sagte der ukrainische Staatschef: «Besatzer haben in der Ukraine keinen Platz und werden keinen haben.»

Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, sagte am Samstag in Moskau, Soldaten sollten etwa aus der strategisch wichtigen Stadt Isjum abgezogen werden. Auch aus der Stadt Balaklija, die die Ukrainer in der vergangenen Woche als befreit gemeldet hatten, sollen die russischen Truppen abrücken. Die von Russland in Charkiw eingesetzte Militärverwaltung rief die Menschen auf, die Region zu verlassen.

Auch mit Hilfe westlicher Waffen hat die Ukraine mehr als sechs Monate nach Russlands Einmarsch zuletzt massive Vorstösse im ostukrainischen Gebiet Charkiw vornehmen können. Am Samstagnachmittag gab Russlands Verteidigungsministerium dann den Rückzug aus strategisch wichtigen Städten bekannt. Offiziell wurde das in Moskau mit einer Umgruppierung von Einheiten begründet.

Verwendete Quellen:

((t-online,dpa,wan ))

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47 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P.
11.09.2022 07:19registriert August 2018
Ich staune, was Russland in Wirklichkeit ist:

Ein Zwerg.

Militärisch und wirtschaftlich.

Dass Russlands Armee in so einem desolaten Zustand ist, hätte ich wahrhaftig vor einem Jahr nicht gedacht. Können nicht mal die Ukraine einnehmen und sehen sich als Weltmacht. Der aufgedunsene und sedierte Putin ist nicht mehr Herr der Lage.
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kleine_lesebrille
11.09.2022 07:40registriert Mai 2022
Dass die Ukrainer vorankommen, ist sehr gut, denn es stärkt die Zuversicht der ukrainischen Soldaten. Und auch für den Westen ist es wichtig, dass die Ukrainer Boden, d.h. ihren eigenen Boden, gutmachen.

Obwohl der Krieg brutal ist und die Opferzahlen auf beiden Seiten hoch sind, gilt es die Tapferkeit der Ukrainer anzuerkennen. Und genau so einer starken Nation verwehrte Altbundeskanzlerin Angela Merkel im Jahre 2008 den NATO-Beitritt, und zwar damals bereits aus Angst vor Putin.

Sich vor Putin zu ducken, ist falsch. Um vor Putin frei zu sein, muss man mutig und militärisch stark sein.
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Gandalf-der-Blaue
11.09.2022 07:09registriert Januar 2014
Die grossen Fragen sind: wie sehr sind die Russen geschwächt und wie gross sind die mittel der Ukrainer. Doch allmählich wandelt sich die Verwunderung in Optimismus: Die Ukraine kann es wohl wirklich schaffen! GO UKRAINE, GO!
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Kiew hofft auf Geld für Rüstungsbranche – das Nachtupdate ohne Bilder

An der Front ist die Lage für die Ukraine weiterhin schwierig. Das ukrainische Militär ist durch den anhaltenden Waffen- und Munitionsmangel in die Defensive geraten – besonders gross ist die Not westlich von Awdijiwka. Auch deswegen hofft Kiew, künftig nicht mehr so stark von westlichen Lieferungen abhängig zu sein. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.

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