Tschetschenen-Boss Ramsan Kadyrow hat am Dienstag einen Bericht über eine schwere Krankheit zumindest indirekt dementiert. Der kremltreue Politiker veröffentlichte auf seinen Social-Media-Kanälen einen Post, bei welchem er den Bericht zwar nicht explizit erwähnt – aber mit einem Video zeigte, wie fit er mit 47 sein soll. Ob es sich dabei um ein neues Video handelt, konnte nicht unabhängig überprüft werden.
Das Video zeigt Kadyrow, wie er bei scheinbar bester Laune ein Fitness-Workout durchführt. Nach kurzem Aufwärmen und Stretchen zu Beginn wird der als «Putins Bluthund» bekannte Politiker bei diversen Kraftübungen gefilmt, ehe er sich einen kurzen Ringkampf mit seinem Sparringspartner liefert. Diesen befördert Kadyrow – natürlich scheinbar mühelos – zu Boden.
Untermalt wird die Fitness-Session mit einem tschetschenischen Lied, in welchem laut Pravda der Satz «Gott segne unser Heimatland, mögest du ewig leben» vorkommt. Die Geschwindigkeit des Liedes bewegt sich gefährlich nahe bei der 116-BPM-Marke – Lieder mit einem schnelleren Beat sind in Tschetschenien seit ein paar Wochen verboten.
Auch im Text über dem Video stellt sich Kadyrow bei bester Laune und Gesundheit dar. «Ein arbeitsreicher Tag endete mit Bewegung. Körperliche Aktivität verbessert nicht nur den Körper, sondern auch die Stimmung», schreibt der Tschetschenen-Boss. Er ermutigt seine Follower, sich ebenfalls fleissig zu bewegen. Denn:
Die aus dem Exil herausgegebene und gewöhnlich gut informierte russische Zeitung «Nowaja Gaseta. Europa» hatte am Montag berichtet, Kadyrow leide unter einer unheilbaren Erkrankung der Bauchspeicheldrüse. Der Gesundheitszustand lasse «keine Hoffnung auf Heilung». Direkt kommentiert haben Kadyrow und sein Umfeld den Bericht bislang nicht.
Die Meldungen über eine angebliche Krankheit Kadyrows halten sich schon seit mehreren Monaten. Vergangenen Herbst verschwand der Tschetschenen-Chef längere Zeit aus der Öffentlichkeit. Ein längerer Aufenthalt in der Moskauer Klinik sei als Krankenbesuch bei einem Onkel getarnt worden, berichtete die «Nowaja Gaseta». In Wirklichkeit aber sei Kadyrow selbst der Patient gewesen, sind die Journalisten überzeugt.
Ramsan Kadyrow gilt als enger Bekannter von Wladimir Putin und ist für seinen brutalen Umgang mit Gegnern gefürchtet. Ihm werden schwere Menschenrechtsverletzungen wie Entführung, Folter und Mord vorgeworfen. (dab)
Interessant ist aber, dass sie immer genau dann veröffentlicht werden, wenn der Kreml es für nötig erachtet...
Ich wünsche Kadyrow noch ein langes Leben, damit er nach seinem Prozess in Den Haag noch viele Jahrzehnte im Knast verbringen kann, damit er tagtäglich an seine brutalen Taten erinnert wird. Ein baldiger Tod wäre für ihn – oder auch andere Schlächter wie Putin – nur ein "Geschenk", das sie erst nach vielen, vielen Jahren – und der täglichen Konfrontation mit ihren Schandtaten – erhalten sollten.
Wenn ich das als Massstab nehme, dann muss ich wohl Herkules, Hulk und Superman in einer Person sein. 😂