Der Wüstenstaat plant das nächste kühne Mammut-Projekt. Ein Wolkenkratzer in der Form eines Kubus soll mitten in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad errichtet werden – und so ein Tor zu einer neuen Welt eröffnen.
Einer utopischen Welt.
In der man virtuell zum Mars reist. In Fantasiewelten oder in eine Unterwasserlandschaft eintaucht. Oder ganz basic: einer, in der man Ferien machen, eine Wohnung kaufen oder Büroflächen mieten kann.
Riad soll für das Projekt namens «New Murabba» (neuer Platz) um 19 Quadratkilometer erweitert werden und dieses soll Hunderttausenden von Menschen ein Zuhause bieten. Das Gebäude soll jeweils 400 Meter hoch, breit und tief werden. Das Volumen des Klotzes würde ausreichen, um 20 Empire State Buildings zu verstauen, kündigte Kronprinz Mohammed bin Salman an.
A gateway to another world: #TheMukaab will be the world’s first immersive, experiential destination. Large enough to hold 20 Empire State Buildings, the global icon will feature innovative technologies to transport you to new worlds.#NewMurabbahttps://t.co/5R4DqQdPyS pic.twitter.com/vr9M8cTI1I
— Public Investment Fund (@PIF_en) February 16, 2023
Die Form des Gebäudes erinnert stark an die Kaaba in Mekka, das wichtigste Heiligtum von Musliminnen und Muslimen. Zwischen der künftigen utopischen Stadt und dem Geburtsort und der heiligsten Stadt des Islams liegen rund 800 Kilometer Luftlinie.
Das geplante Herzstück soll allerdings nicht Pilger anlocken, sondern den Tourismus ankurbeln. Das Land ist darum bemüht, seine Abhängigkeit vom Öl zu verringern sowie sein Image als konservativer Staat loszuwerden.
Ob das Mega-Projekt – angelehnt an das Haus Gottes – in arabischen Kreisen Anklang findet, ist fraglich. Murtaza Hussain, Journalist bei «The Intercept», twitterte: «Neben der Kabaa soll in Saudi-Arabien bald ein neues Heiligtum stehen. Doch dieses ist nicht Gott gewidmet, sondern dem Kapitalismus.»
Building a new Kabaa exclusively devoted to capitalism is a little too on the nose. https://t.co/qQtwxoFYdd
— Murtaza Hussain (@MazMHussain) February 16, 2023
Abgesehen von den utopischen Plänen sollen im Mega-Gebäude eine Technologie- und Designuniversität sowie zahlreiche Kultur- und Unterhaltungsstätten errichtet werden. Um das Gebäude herum sollen ein eigenes Transportsystem, eine riesige Grünfläche sowie Spazier- und Radwege entstehen, welche die Lebensqualität (vor allem der Reichen) verbessern sollen.
Das Projekt zählt zur sogenannten Saudi Vision 2030 – und soll gemeinsam mit den anderen utopischen Bauten in sieben Jahren seine Tore öffnen.
(cst)
Ich wüsste da ein paar deutlich wirksamere und vor allem auch preiswertere Möglichkeiten, um dieses Image zu beeinflussen.
Frage für einen deutschen Freund.