Die humanitäre Lage im Gazastreifen spitzt sich mit Fortdauer der israelischen Militäroperation weiter zu. Gemäss Angaben der Vereinten Nationen vom Wochenende sind in dem schmalen Küstenstreifen mehr als 11'000 Menschen getötet worden. Mehr als 1.5 Millionen der 2.2 Millionen Einwohner haben ihre Häuser und Wohnung verlassen und befinden sich auf der Flucht.
Weiterhin im Kriegsgebiet befinden sich auch Personen mit Schweizer Staatsbürgerschaft. Michael Steiner, Medienchef des Aussendepartements EDA, erklärt:
Eine Einzelperson, die gerne ausreisen würde, halte sich weiterhin im Norden des Gazastreifens auf. Aus Sicherheitsüberlegungen sei diese Person laut Steiner bisher noch nicht in den Süden des Gazastreifens gereist, wozu die israelische Armee die Zivilbevölkerung aufgefordert hat.
Ebenfalls noch im Gazastreifen befindet sich eine vierköpfige Familie mit doppelter Staatsbürgerschaft, die beim letzten Kontakt mit Mitarbeitenden der Schweizerischen Vertretung in Ramallah vom 2. November erklärt hatte, sie wolle derzeit nicht ausreisen. Seither gab es keinen weiteren Kontakt mehr: «Die Familie weiss aber, dass sie sich jederzeit an die zuständige Aussenstelle wenden kann, wenn sie sich doch für eine Ausreise entscheiden sollte.»
Über die Beweggründe der Familie, im Gazastreifen bleiben zu wollen, kann das EDA keine Angaben machen: «Wir nehmen Kontakt auf und bieten unsere Unterstützung an. Der Entscheid über das Vorgehen liegt anschliessend in der Eigenverantwortung der Familie.»
Vorletzte Woche konnten sieben Schweizerinnen und Schweizer, mehrheitlich Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft, den Gazastreifen über den Grenzübergang von Rafah verlassen. Die betroffenen Personen, darunter eine sechsköpfige Familie mit einem Neugeborenen, wurden von Mitarbeitenden der Schweizer Botschaft in Kairo empfangen. Sie sind unterdessen in die Schweiz gereist.
@Watson
Wäre wirklich interessant mal zu erfahren, was genau die Beweggründe für diese Menschen sind, trotz guter Fluchtmöglichkeiten auf den Verbleib innerhalb der Gefahrenzone zu beharren...
Vielleicht ließe sich ja da mal ein Interview organisieren..?