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Hamas-Verbot in der Schweiz gilt ab dem 15. Mai

FILE - Hamas fighters stand in formation ahead of a ceremony to hand over Israeli hostages to the Red Cross in Nuseirat, Gaza Strip, Feb. 22, 2025. (AP Photo/Abdel Kareem Hana, File)
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Die palästinensische Terrororganisation Hamas ist in der Schweiz ab dem 15. Mai offiziell verboten.Bild: keystone

Hamas-Verbot in der Schweiz gilt ab dem 15. Mai

30.04.2025, 10:3230.04.2025, 13:45
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Die palästinensische Terrororganisation Hamas ist in der Schweiz ab dem 15. Mai offiziell verboten. Der Bundesrat setzt das entsprechende neue Bundesgesetz auf diesen Termin hin in Kraft.

Die Landesregierung beschloss an ihrer Sitzung am Mittwoch die Inkraftsetzung, wie sie mitteilte. Das Verbot gilt vorerst für fünf Jahre. Das Parlament hat die Möglichkeit, es im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren zu verlängern.

Ziel des Hamas-Verbots ist unter anderem, Einreiseverbote oder Ausweisungen zu erleichtern. Zudem soll es dadurch leichter werden, Finanzflüsse zu überprüfen, wenn der Verdacht der Terrorismusfinanzierung besteht.

Bis anhin sind in der Schweiz nur die Terrormiliz IS und das Terrornetzwerk Al-Kaida gesetzlich verboten. Beide Räte hatten sich nach den Massakern der Hamas in Südisrael am 7. Oktober 2023 mit rund 1200 Toten dafür ausgesprochen, auch die Hamas zu verbieten. Der Bundesrat schloss sich dieser Haltung an.

Nebst der radikalislamischen Hamas trifft das Verbot auch Organisationen mit Verbindung zu der Organisation.

Bundesrat will keine «Terrorlisten»

Das Parlament hatte das neue Bundesgesetz in der Wintersession verabschiedet. Damals sprachen sich beide Räte auch dafür aus, die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah zu verbieten. Die Umsetzung der entsprechenden Motion steht noch aus.

Der Bundesrat hatte zum Hamas-Verbot stets betont, dieses solle eine Ausnahme bleiben. Diese rechtfertige sich durch den beispiellosen Charakter der Terrorangriffe vom 7. Oktober 2023. Ein Übergang zu einer eigentlichen Verbotskultur, bei der man eigentliche Listen terroristischer Organisationen erstelle, drohe aber die Rolle der Schweiz als Vermittlerin in bewaffneten Konflikten zu schwächen. Entsprechend stellte sich die Landesregierung gegen ein Hisbollah-Verbot.

Auch in den Ratsdebatten über das Hamas-Verbot waren Befürchtungen laut geworden, die Schweiz könnte unter Druck geraten, auch weitere Organisationen zu verbieten. (sda)

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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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redeye70
30.04.2025 11:12registriert Mai 2016
Endlich! Das dauerte viel zu lange. Und jetzt bitte den Salafismus auch zur Terrorideologie erklären und entsprechend handeln. Danke!
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Lisbon
30.04.2025 10:55registriert Januar 2019
Nach knapp 40 Jahre seit deren Entstehung aus der ägyptischen Muslimbrüderschaft. Endlich. Und jetzt hart durchgreifen danke.
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