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Klimastudie warnt vor Häufung heftiger Sommergewitter in den Alpen

People hold umbrellas and bags to protect themselves from the rain as they cross the Paradeplatz on a rainy day, on Monday, June 3, 2024 in Zurich, Switzerland. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Extreme Sommerregenfälle soll es laut einer neuen Klimastudie in Zukunft häufiger geben.Bild: keystone

Klimastudie warnt vor Häufung heftiger Sommergewitter in den Alpen

19.06.2025, 11:00
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Extreme Sommerregenfälle werden mit dem fortschreitenden Klimawandel in den Alpen häufiger und intensiver. Bei einer Klimaerwärmung um zwei Grad erwartet ein Forschungsteam eine Verdoppelung von kurzen, starken Sommerregenfällen im Alpenraum.

Gewitter mit so starken Regenfällen, wie sie heute im Schnitt nur einmal in 50 Jahren vorkommen, gibt es dann alle 25 Jahre, wie eine am Donnerstag im Fachblatt «npj Climate and Atmospheric Science» veröffentlichte Studie zeigt.

«Wir beobachten bereits eine Zunahme der Intensität von Sommergewittern, und dieser Trend wird sich in Zukunft verstärken», wurde der an der Studie beteiligte Forscher Francesco Mara in einer Mitteilung der Universität Lausanne (Unil) zitiert. In höheren Lagen fällt der Anstieg dabei laut der Studie stärker aus als in tieferen Lagen.

300 Wetterstationen analysiert

Forschende der Unil und der Universität Padua (Italien) haben dafür Daten von knapp 300 Bergwetterstationen in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich analysiert. Sie konzentrierten sich auf Rekordniederschläge mit einer Dauer zwischen 10 Minuten und einer Stunde im Zeitraum von 1991 bis 2020 sowie auf die mit diesen Ereignissen verbundenen Temperaturen.

Als Beispiel eines solchen extremen Regenereignisses nannte die Unil in einer Mitteilung starke Niederschläge, de im Juni 2018 die Stadt Lausanne überfluteten. Innerhalb von nur zehn Minuten fielen 41 Millimeter Regen. Grosse Teile der Stadt wurden überschwemmt, der entstandene Schaden wurde auf 32 Millionen Schweizer Franken geschätzt.

Auch ein Grad schon problematisch

Auch ein durchschnittlicher Temperaturanstieg von einem Grad könne schon problematisch werden, betonten die Forschenden in einer Mitteilung der Unil.

«Das plötzliche und massive Auftreten grosser Wassermengen verhindert deren Versickerung im Boden. Dies kann zu Sturzfluten und Murgängen führen, mit entsprechenden Schäden an der Infrastruktur und mitunter auch Todesfällen», sagte Studienerstautor Nadav Peleg. Es sei daher entscheidend, zu verstehen, wie sich diese Ereignisse mit dem Klimawandel entwickeln könnten, um geeignete Anpassungsstrategien zu planen – etwa durch den Ausbau der städtischen Entwässerungssysteme.

Grund für die Zunahme ist laut den Forschenden, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann. Pro Grad etwa sieben Prozent mehr. Das verstärkt die Gewitteraktivität. Da sich der Alpenraum schneller erwärmt als der globale Durchschnitt, ist er besonders betroffen. (sda)

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