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Sudan: Milizen einigen sich auf Charta für Parallelregierung

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Im Sudan liefern sich die Armee und die RSF-Miliz seit April 2023 einen blutigen Machtkampf.Bild: keystone

Hungerkrise im Sudan: Milizen einigen sich auf Charta für Parallelregierung

Seit fast zwei Jahren tobt im Sudan ein blutiger Krieg. Einer der Akteure versucht jetzt eine Parallelregierung gründen.
23.02.2025, 13:5223.02.2025, 13:52
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Ein Artikel von
t-online

Nach knapp zwei Jahren Bürgerkrieg im Sudan haben die RSF-Miliz und mit ihr verbündete Gruppen eine Gründungscharta für eine Parallelregierung in dem nordostafrikanischen Land unterzeichnet. «Es ist vollbracht», hiess es am Sonntag aus dem Umfeld der Unterzeichner.

Demnach soll die Charta den Weg zu einer «Regierung des Friedens und der Einheit» in den von den Rebellen kontrollierten Gebieten ebnen. Das Dokument wurde den Angaben zufolge in der Nacht zu Sonntag in der kenianischen Hauptstadt Nairobi unterzeichnet.

Im Sudan liefern sich die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo seit April 2023 einen blutigen Machtkampf. Zehntausende Menschen wurden nach UN-Angaben bei den Kämpfen getötet, mehr als zwölf Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die Vereinten Nationen sprechen von der grössten Hungerkrise der Welt. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Ende des Bürgerkrieges als erklärtes Ziel

Zu den Unterzeichnern gehörte unter anderem eine Fraktion der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung Nord (SPLM-N), die Teile der südlichen Bundesstaaten Kordofan und Blauer Nil kontrolliert. Die Charta, die die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte, fordert einen «säkularen, demokratischen, dezentralisierten Staat, basierend auf Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit».

Die Charta enthält zudem Pläne für eine «neue, vereinte, professionelle, nationale Armee» und eine neue Militärdoktrin, die «die Diversität und Pluralität des Sudanesischen Staates widerspiegelt». Die Parallel-Regierung strebt demnach zudem ein Ende des Bürgerkrieges und den ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe an.

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