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Syrische Truppen machen sich bereit für Zusammenstoss mit türkischer Armee

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Türkei startet Offensive gegen Kurden in Syrien
Von der Türkei unterstützte syrische Milizionäre auf ihrem Weg nach Tal Abyad, Syrien.
quelle: ap / lefteris pitarakis
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Syrische Truppen machen sich bereit für Zusammenstoss mit türkischer Armee

14.10.2019, 13:4714.10.2019, 18:57
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Syrische Regierungstruppen haben in Kurdengebieten nahe der Grenze zur Türkei Stellung bezogen, um sich der laufenden türkischen Militäroffensive entgegenzustellen.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Montag, die Soldaten seien in dem Gebiet zwischen den syrischen Städten Al-Hassaka und Ras al-Ain eingerückt. Sie befinden sich damit in der sogenannten Sicherheitszone, die die Türkei im Norden Syriens errichten will.

Die syrische staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, dass Regierungstruppen ebenfalls in der Stadt Tall Tamar nordwestlich von Al-Hassaka angekommen seien. Fernsehberichten zufolge warfen Menschen ihnen Blumen zu und sangen «Tod für Erdogan». Auf den von Sana verbreiten Bildern schwenkten Menschen bei Autokorsos in der Stadt die syrische Fahne.

Vereinbarung mit Kurden

Am Sonntag hatten die von den kurdischen Milizen angeführten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) mit der syrischen Regierung eine Vereinbarung getroffen, wonach diese den Kurden zu Hilfe kommt. Die syrische Armee werde im Norden der «türkischen Aggression auf syrischem Boden entgegentreten», berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana am Sonntag.

Die Türkei hatte am Mittwoch vergangener Woche ihre lange geplante Militäroffensive in Nordsyrien begonnen. Sie richtet sich gegen die Kurdenmilizen der YPG, die im nordsyrischen Grenzgebiet ein grosses Areal beherrschen. Die Türkei sieht in ihnen einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit eine Terrororganisation.

Von türkischer Seite gab es zunächst keine Reaktion auf das Vorrücken der Syrer am Montag. Das Verteidigungsministerium in Ankara gab am Morgen wie üblich die Zahl der angeblich ausser Gefecht gesetzten Gegner an. Sie liege mittlerweile bei 550.

Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte am Montag, von ihnen seien 500 getötet worden. Die Zahlen liessen sich unabhängig nicht verifizieren und stehen im Gegensatz zu Angaben kurdischer Milizen und von Aktivisten.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London hatte am Sonntag gemeldet, seit Beginn der Kämpfe seien mehr als 100 Kämpfer in Reihen der SDF ums Leben gekommen. Ausserdem seien mindestens 52 Zivilisten getötet worden. (aeg/sda/dpa)

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Kampf um Kobane
Das bekannte Bild: Explosionen in der Stadt Kobane.
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Diese Syrer sollen zurück in ihr zerstörtes Land
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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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flausch
14.10.2019 14:50registriert Februar 2017
Slideshow Bild 1 "Syrische Oppositionskrieger in Akcakale"
Drei der fünf unsymphatischen Herren zeigen den Wolfsgruss und bekennen sich somit zu den idealen der Grauen Wölfe, welche den Turanismus/Panturkismus beinhalten. Sie bekennen sich zu einer Ideologie die zu den Völkermorden an den Armeniern und Assyrern sowie den Massakern an den Pontusgriechen und den Bulgaren von Batak geführt haben. Kurz gesagt: Es sind nichts als Faschisten/Nationalsozialisten.

Der einfachste einstieg für alle die sich gedanken dazu machen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsextremismus_in_der_T%C3%BCrkei
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darkshadow
14.10.2019 15:04registriert März 2017
Die syrische Arme und die YPG haben nun seit vielen Jahren enorme Kampferfahrung gegen einen wirklich hinterhältigen Feind sammeln können. Da die Syrier moderne russische Luftabwehrraketen besitzen (S400) wird es jetzt für Erdogan richtig peinlich. Da werden einige Amijets runterkommen. Die Lufthoheit ist auch der einzige Grund, warum Sie Asad zur Hilfe bitten. Da bringen Gewehre und Panzer leider nichts dagegen.
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Multitalent
14.10.2019 16:27registriert Juni 2018
Jeder der diese Türken unterstützt ist gleichgesetzt mit diesen Mördern. Was würden die Türkei sagen, wenn ein fremdes Land bei denen einfach einziehen würde? Wahrscheinlich den Krieg erklären. Erwartet aber jetzt das nichts unternommen wird. Alles Heuchler und Blender, keinen von denen kann man trauen.
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