International
Terrorismus

Iraker plante wohl Bomben-Anschlag auf Katholiken in Polen

Weltjugendtag in Polen: Iraker plante offenbar Bomben-Anschlag auf Katholiken

25.07.2016, 16:1925.07.2016, 16:45
Mehr «International»
Pope Francis waves as arrives for a World Youth Day celebration on the Copacabana beachfront in Rio de Janeiro, Brazil, Thursday, July 25, 2013. Francis traveled in his open-sided car through a huge c ...
Papst Franziskus beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro anno 2013.Bild: AP

Kurz vor dem katholischen Weltjugendtag in Polen hat die Polizei einen Iraker festgenommen, bei dem «Sprengstoffspuren» gefunden wurden. Gegen den 48-Jährigen wurde eine zweimonatige Untersuchungshaft angeordnet, wie das Gericht in Lodz mitteilte. Sprengstoffspuren fanden sich nach Informationen des Senders Polsat auch in Hotels in Lodz und in Krakau, wo der Mann sich kürzlich aufgehalten hatte.

In Krakau findet in dieser Woche der katholische Weltjugendtag statt, an dem auch Papst Franziskus teilnimmt. Zu dem festgenommenen Mann hatte die Staatsanwaltschaft zunächst mitgeteilt, er stehe im Verdacht, «terroristische» Taten vorbereitet zu haben.

Später erklärte Staatsanwältin Beata Marczak jedoch, es sei «nicht genug Material für eine Explosion» gefunden worden. Daher gebe es keinen hinreichenden Grund für eine Anklage wegen «terroristischer Aktivitäten». Laut der Staatsanwältin wurde der Iraker am Donnerstag von Geheimdienstmitarbeitern in einem Hotelzimmer in Lodz festgenommen.

Der Besitz von Sprengstoff, auch in kleinen Mengen, rechtfertige den Vorwurf eines «Verbrechens gegen die öffentliche Sicherheit» und damit die zweimonatige Untersuchungshaft, sagte der Gerichtssprecher von Lodz, Pawel Urbaniak. Je nach Fortgang könne dann eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und acht Jahren verhängt werden.

Verdächtiger lebte in Schweiz

Polsat zufolge trug der Mann Notizen bei sich, die auf die Vorbereitung «terroristischer» Taten hindeuteten. Diese sollten sich demnach vor allem gegen französische Supermärkte in Polen richten.

Wie der Sender weiter berichtete, soll der Verdächtige mehrere Jahre in der Schweiz und dann in Schweden gelebt haben. Aus Schweden sei er vor einigen Wochen ausgewiesen worden. Die polnischen Sicherheitskräfte suchen nach der Festnahme des Irakers nach möglichen Komplizen sowie nach grösseren Mengen Sprengstoff.

Zum Weltjugendtag von Dienstag bis Freitag sind bereits tausende Jugendliche eingetroffen. Zur Absicherung der Grossveranstaltung hat die Regierung mehr als 40'000 Sicherheitskräfte abgestellt. An den Grenzen zu den EU-Nachbarländern wird zeitweise wieder kontrolliert.

Terrorismus

Nach Angaben von Innenminister Mariusz Blaszczak wurde rund 200 Menschen die Einreise nach Polen verweigert. Höchsten Schutz geniesst Papst Franziskus als besonders gefährdete Persönlichkeit. Am 13. Mai 1981 hatte der Türke Mehmet Ali Agca Papst Johannes Paul II. bei einem Anschlag auf dem Petersplatz in Rom schwer verletzt.

(sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Assads Flucht aus Syrien: So liefen seine letzten Stunden in Damaskus ab
Aassad hielt selbst seinen engsten Kreis im Dunkeln, bis er sich nach Moskau absetzte. Eine Rekonstruktion seiner Flucht aus Syrien.

Baschar al-Assad vertraute fast niemandem seine Pläne an, Syrien zu verlassen. Stattdessen wurden Berater, Beamte und sogar Verwandte getäuscht oder im Unklaren gelassen, wie mehr als ein Dutzend Personen mit Kenntnis der Ereignisse der Nachrichtenagentur Reuters berichteten.

Zur Story