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Elon Musk kritisiert Lockdown: Tesla verlässt Kalifornien

Droht mit dem Firmenwegzug aus Kalifornien: Elon Musk, Chef des Elektroauto-Pioniers Tesla. (Archivbild)
Musk hatte den «Lockdown» wiederholt als ernste Gefahr für US-Unternehmen und als verfassungswidrig kritisiert.Bild: AP

Elon Musk mag den Lockdown nicht: Tesla will Kalifornien verlassen

Tesla-Chef Elon Musk reagiert scharf auf die Ankündigung aus Kalifornien, dass der Elektroauto-Pionier sein einziges US-Fahrzeugwerk wegen der Corona-Risiken noch nicht wieder anfahren darf. Tesla werde den Konzernsitz mit sofortiger Wirkung aus Kalifornien abziehen.
09.05.2020, 22:1110.05.2020, 13:06
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Das Unternehmen werde seinen Sitz nach Texas oder Nevada verlegen, twitterte Musk am Samstag. Auch liess er die Zukunft des Werks Fremont im kalifornischen Alameda mit seinen rund 10'000 Beschäftigten offen. Das werde davon abhängen, wie dort mit Tesla künftig weiter umgegangen werde.

Hintergrund ist die Weigerung des Bezirks Alameda, das Werk bei San Francisco schon ab vergangenen Freitag wieder zu öffnen. Musk hatte in einer Mail an Mitarbeiter geschrieben, dann solle ein eingeschränkter Betrieb mit 30 Prozent der normalen Belegschaft pro Schicht wieder aufgenommen werden. Alamedas Gesundheitsbehörden hatten aber erklärt, es dürfe dort noch nicht wieder gearbeitet werden, weil Beschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus noch in Kraft seien.

Elon Musk kritisiert Lockdown

Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hatte am Donnerstag zwar gesagt, eine Öffnung von Fabriken in dem Bundesstaat werde wieder erlaubt. Alameda hatte aber für sich entschieden, dass der «Shutdown» mit Ausnahme von unerlässlichen Betrieben bis Ende Mai bestehen bleiben soll.

Ein Mitarbeiter des Bezirks hatte am Freitag erklärt, die Gesundheitsbehörden hätten zahlreiche Gespräche mit Tesla geführt und empfohlen, noch mindestens eine Woche die Covid-19-Infektionszahlen zu beobachten und über sichere Wege zur Wiederaufnahme der Produktion zu sprechen.

Musk hatte den «Lockdown» wiederholt als ernste Gefahr für US-Unternehmen und als verfassungswidrig kritisiert. Er kündigte am Samstag zudem an, den Bezirk Alameda zu verklagen.

Tesla arbeitet aktuell auch am Bau eines Werks im brandenburgischen Grünheide bei Berlin, das 2021 in Betrieb gehen soll. Bis zu 12'000 Mitarbeiter sollen dort bis zu 500'000 Elektroautos pro Jahr fertigen. (sda/reu)

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Wie Elon Musk mit Tesla durchstartete
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Wie Elon Musk mit Tesla durchstartete
Tesla Motors, oder kurz Tesla, wurde 2003 von Silicon-Valley-Ingenieuren gegründet. Sie wollten beweisen, dass Elektrofahrzeuge herkömmlichen Autos überlegen sind.
quelle: getty images north america / joe raedle
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57 Kommentare
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TanookiStormtrooper
09.05.2020 22:19registriert August 2015
Wollte er den Tesla nicht mal voll automatisch und ohne die "lästigen" Menschen herstellen?
Kein Respekt vor dem Leben seiner Arbeiter, aber das kennen wir ja aus den USA. Wie es dort um Anstand und Moral steht kann man ja am Präsidenten sehr gut sehen.
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Kong
09.05.2020 22:31registriert Juli 2017
Ich bin nicht sicher ob ich als Arbeiter freudig in die Hände klatschen würde... klar sind die Amis (gezwungenermassen) flexibler erzogen als wir bei der Wahl des Arbeitsorts, aber wenn mein Chef so mal kurz den Wegzug ohne Rücksicht auf Verluste kommunizieren würde... da hätte ich definitiv Mühe. Nevada & Texas ist dann ja nicht so rasch mit ÖV abgehakt...
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Bildung & Aufklärung
09.05.2020 23:52registriert Juli 2019
Gäääähn, exakt die selbe Angstmacherei und Erpressung (Arrrbeitsplätze!), wie bei unseren Mächtigen und Reichen.

Wenn hier mal zur Diskussion steht, dass die Reichen und Grosskonzerne endlich gerechter besteuert werden müssen, endlich mehr Verantwortung wahrnehmen müssen, endlich menschlicher handeln müssen, kommt immer gleich: "Dann wandern wir einfach ab"

Wohin die dann alle genau abwandern, haben sie noch nie sagen können und auch noch nie bewiesen, weil die politisch hochstabile, freie, reiche CH mit perfekter Infrastruktur halt kaum zu toppen ist.

Aber hauptsache immer schön kuschen.
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