Im Osten von Polen ist eine Drohne in ein Maisfeld gestürzt und dort explodiert. Dabei handelt es sich nach Angaben der Regierung in Warschau um eine russische Drohne. Man habe es mit einer Provokation Russlands zu tun, sagte Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz.
Zuvor sagte der zuständige Staatsanwalt bei einer Pressekonferenz am Absturzort. «Es wurde durch die Einwirkung von Sprengstoff beschädigt.» Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen sei ausgeschlossen, dass es sich um eine zivile Drohne handele, die von Schmugglern eingesetzt worden sei.
Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz hatte zuvor gesagt, die Drohne weise keine militärischen Merkmale auf und könne auch von Schmugglern betrieben worden sein. Es könne sich aber auch um Spuren eines geplanten Sabotageaktes handeln.
Die Drohne war am frühen Morgen in das Feld nahe der Ortschaft Osiny etwa hundert Kilometer südöstlich von Warschau gefallen. Aufnahmen des örtlichen Portals LukowTV zeigten einen Lichtblitz und dann einen lauten Knall. In mehreren Häusern in der Nähe gingen Fenster zu Bruch. Verletzt wurde niemand.
Die Zeitung «Rzeczpospolita» berichtete unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, es habe sich bei dem Objekt um eine Shahed-Drohne vom Typ 131 oder 136 gehandelt. Auch das Nachrichtenportal «United24Media» griff diesen Verdacht auf und verwies auf die optische Ähnlichkeit zum russischen Modell «Gerbera», das zur Täuschung von Luftabwehrsystemen eingesetzt werde. Inzwischen hat Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz den russischen Ursprung der Drohne bestätigt.
Die potenzielle Beteiligung einer Shahed-Drohne erinnert an frühere Zwischenfälle: Im Mai 2023 schlug ein russischer Marschflugkörper nahe Bydgoszcz ein, ebenfalls nach anfänglichem Leugnen eines Luftraumverstosses. Im November 2022 kamen in Przewodowo zwei Menschen ums Leben, als eine ukrainische Rakete auf polnischem Gebiet einschlug.
Der Vorfall ist ein weiteres Indiz dafür, dass die unbemannten Flugkörper von Russland auch ausserhalb des direkten Kriegsgebiets eingesetzt oder fehlgeleitet werden. Das polnische Militär prüft derzeit, wie das Objekt unbemerkt in das Landesinnere gelangen konnte – Osiny liegt mehr als 100 Kilometer Luftlinie von der ukrainischen Grenze entfernt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist das EU- und Nato-Mitgliedsland Polen zum Frontstaat geworden.
Verwendete Quellen:
Ja das ist das Wichtigste das es zu klären gilt, denn die Russen wollten evtl. testen wie gut die Polnische Luftabwehr ist.
Anscheinend nicht sehr gut wenn es niemand bemerkt hat obwohl sie ja bereits damit rechnen mussten, dass sich jederzeit wieder einen Rakete oder Drohne in Richtung Polen "verirren" kann.