Russland setzt nach eigenen Angaben selbst entwickelte Kampfroboter im Ukraine-Krieg gegen die amerikanischen Abrams- und deutschen Leopard-Panzer ein. Der ehemalige russische Raumfahrtchef und jetzige Leiter der militärtechnischen Gruppe «Zaren Wölfe», Dmitry Rogozin, will vier «Marker»-Modelle einsetzen, berichtet das russische Radio Sputnik.
Dmitri Rogosin berichtete auf Telegram von einem Treffen mit Jewgeni Dudorow, dem Leiter der Magnitogorsk Android Technology, dem Hersteller der Kampfroboter. Dieser habe ihm gesagt, dass vier Modelle bereits in den Donbass unterwegs seien.
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Nach Angaben Rogosins sollen Fotos von westlichen Kampfpanzern den Robot-Fahrzeugen eingegeben werden können. Angeblich seien diese dann in der Lage, die Modelle eigenständig zu erkennen und zu zerstören. Der «Marker» ist ein unbemanntes Bodenfahrzeug (UGV), das in seiner Form einem Schützenpanzer ähnelt.
Berichte der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti zeigten ein dreiachsiges Fahrzeug, dem verschiedene Komponenten hinzugefügt werden können. Dazu gehören ein Turm mit Maschinengewehren und Panzerabwehrraketen sowie ein Gehäuse, das Drohnen starten kann.
Der Roboter soll etwa drei Tonnen wiegen. Da er keine Soldaten aufnehmen muss, kann er kleiner, leichter und damit auch wendiger sein. Eine grosse Bordkanone ist auf bislang veröffentlichen Bildern nicht zu sehen.
Footage of the UTV anti-tank anti-drone robot "Marker", which will be sent to the SMO zone. pic.twitter.com/Rtt8duhrVZ
— Trollstoy (@Trollstoy88) January 26, 2023
Der Marker wurde von der russischen Hightech-Waffenschmiede Android Technologies entwickelt und erstmals 2019 vorgestellt. Dabei wurde gesagt, dass er angeblich Ziele selbst erfassen kann und mit Drohnen zusammen im Verband operiert.
Vor einem Jahr wurde gemeldet, dass die Entwicklungsphase beendet sei. Die Nachrichtenagentur Tass schrieb, dass der Roboter feindliche Drohnen mit elektronischen Pulsen abschiessen könne. Unabhängig bestätigt wurden die Berichte über die Leistungsfähigkeit der Marker-Panzer aber noch nicht.
Russland hat bereits im Syrienkrieg Roboter eingesetzt, offenbar mit eher geringem Erfolg. Das Modell «Uran-9» soll nach Medienberichten immer wieder Probleme gehabt haben. Unter anderem musste der Panzer noch per Fernbedienung gesteuert werden, die aber wohl nur 400 Meter weit reichte.
Ausserdem soll Russland an weiteren Kampfpanzern unter den Namen Shturm und Soratnik arbeiten. Diese sollen auf Basis der bestehenden T-72-Panzer operieren – ein Vorteil bei der Wartung und Instandsetzung.
Einem Bericht der Frankfurter Rundschau zufolge sollen die Niederlande bereits im Oktober Kampfroboter zu Testzwecken nach Litauen verlegt haben – unweit der russischen Grenze. Die autonomen Raupenfahrzeuge können sowohl für logistische Zwecke als auch Aufklärung und direkten Kampf eingesetzt werden. Auch andere Nato-Streitkräfte sollen bereits an Kampfrobotern arbeiten, wird Dr. Frank Sauer von der Universität der Bundeswehr München zitiert. (t-online)