Geheimdokument zeigt: So bereitet sich Deutschland auf einen Krieg mit Russland vor
Die deutsche Bundeswehr bereitet sich im Rahmen von Planspielen auf einen bewaffneten Konflikt gegen Russland vor. Wie die «Bild»-Zeitung berichtet, werden in einem Übungsplan des deutschen Verteidigungsministeriums Szenarien untersucht, in denen Russland ab kommendem Sommer den Westen angreifen könnte.
Im geheimen Bericht skizziert das deutsche Verteidigungsministerium detailliert einen möglichen «Weg in den Konflikt» zwischen Russland und der NATO. Monat für Monat werden sowohl russische als auch westliche Aktionen beschrieben. Das Geheimdokument der Bundeswehr «Kollektive Verteidigung 2025» glaubt, dass der Konflikt bereits im Februar 2024 beginnen könnte.
- Februar 2024: Russland startet eine erneute Mobilisierungswelle und rekrutiert weitere 200'000 Menschen für die Armee. Wegen der unzureichenden, westlichen Unterstützung für die Ukraine lanciert der Kreml dann eine gross angelegte Frühjahrsoffensive.
- Juni 2024: Die russische Offensive ist erfolgreich und drängt die ukrainische Armee zurück.
- September 2024: Russland provoziert Aggressionen gegen ethnische russische Minderheiten in Estland, Lettland und Litauen. Es kommt zu Zusammenstössen, die Russland als Vorwand für ein gross angelegtes Manöver («Zapad 2024») im Westen des Landes und in Belarus nutzt.
- Oktober 2024: Russland verlegt Truppen und Mittelstreckenraketen nach Kaliningrad und rüstet seine Enklave mit Propagandalügen über einen bevorstehenden NATO-Angriff weiter auf.
🇩🇪🇺🇦🇷🇺 Die deutsche Bild-Zeitung behauptet, dass sich die Bundeswehr laut einem geheimen Dokument des deutschen Verteidigungsministeriums auf einen möglichen bewaffneten Konflikt zwischen Russland und der NATO vorbereitet.
— 🔰MilitärNews (@MilitaerNews) January 14, 2024
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- Dezember 2024: Das grosse Ziel von Russland ist die Eroberung der Suwalki-Lücke zwischen Belarus und Kaliningrad. Dort soll es zu einem künstlich geschaffenen «Grenzkonflikt» und «Unruhen mit zahlreichen Toten» kommen.
- Januar 2025: Eine Sondersitzung des NATO-Rates findet statt, bei der Polen und die baltischen Staaten von einer wachsenden Bedrohung durch Russland berichten.
- März 2025: Unter dem Vorwand einer NATO-Bedrohung verlegt Russland zusätzliche Truppen in Richtung der baltischen Staaten und nach Belarus.
- Mai 2025: Die NATO beschliesst «glaubwürdige Abschreckungsmassnahmen», um Russland daran zu hindern, die Suwalki-Lücke von Belarus und Kaliningrad aus anzugreifen.
- Sommer 2025: Am «Tag X» befiehlt der NATO-Oberbefehlshaber die Verlegung von 300'000 Soldaten an die Ostflanke, darunter auch 30'000 Bundeswehr-Soldaten. Wie es dann weitergehen könnte, wird nicht mehr erläutert.
Russland plant Offensive in der Ukraine
Beim deutschen Verteidigungsministerium wollte man die geleakten Geheim-Informationen nicht kommentieren. Nur so viel: «Grundsätzlich kann ich Ihnen mitteilen, dass die Betrachtung unterschiedlicher Szenarien – und seien sie auch extrem unwahrscheinlich – zum militärischen Alltagsgeschäft gehören, insbesondere in der Ausbildung», meinte ein Sprecher des Ministeriums gegenüber der «Bild»-Zeitung.
Auch in Russland ist ein offener Konflikt mit der NATO offiziell kein Thema. Noch konzentriert sich Russlands Präsident Wladimir Putin voll und ganz auf den Krieg in der Ukraine: Gemäss dem Institute of War (ISW) plant Russland in wenigen Tagen eine neue Grossoffensive. Unter Berufung auf russische Quellen berichten die Experten, der Angriff solle beginnen, sobald der aktuell matschige Boden gefroren und damit passierbar sei. Dies soll zwischen dem 12. Januar und 2. Februar der Fall sein.
NEW | Russian Offensive Campaign Assessment, Jan. 14, 2024: Russian sources claimed that Russian forces are preparing to launch a new offensive in the coming weeks once the ground freezes in eastern and southern Ukraine. 1/8 🧵 pic.twitter.com/MJcuAaUHXd
— Institute for the Study of War (@TheStudyofWar) January 15, 2024
Der Analyse zufolge soll die Offensive sich auf die Bereiche Awdijiwka und Cherson konzentrieren. Die ISW-Experten gehen allerdings nicht davon aus, dass den russischen Truppen grosse Erfolge gelingen werden. (pre)
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