Mariupol ist seit Wochen von jeglicher Versorgung abgeschnitten und wird zugleich heftig von den russischen Truppen bombardiert. Nun scheint die belagerte südukrainische Hafenstadt kurz vor dem Fall zu stehen. In einem Interview im ukrainischen TV am Montag drückte Wadim Boitschenko, der Bürgermeister der Stadt, seine Hilflosigkeit aus. «Leider sind wir hier jetzt in der Hand der Besatzer», so Boitschenko.
Indessen berichteten russische Medien, dass Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow nach Mariupol gereist sein soll, um die Moral der Kämpfer zu erhöhen. «Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow ist in Mariupol, um den Kampfgeist unserer Kämpfer zu steigern», sagte der tschetschenische Minister Achmed Dudajew am Montag der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Diese veröffentlichte ein Foto von Kadyrow mit rund 20 tschetschenischen Kämpfern.
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Auf dem Foto waren auch der Parlamentsabgeordnete Adam Delimchanow sowie ein kleiner Junge zu sehen. Das russische Fernsehen zeigte zudem Bilder, auf denen angeblich zu sehen war, wie Kadyrow in Mariupol mit Generalleutnant Andrej Mordwitschew zusammentraf. Dieser ist einer der Generäle, die nach Angaben der ukrainischen Behörden bei den Kämpfen getötet wurden. Unabhängig geprüft konnten die Berichte nicht werden.
Dudajew zufolge wurde der 45-jährige Kadyrow von Russlands Präsident Wladimir Putin in den Rang eines Generalleutnants erhoben. Offiziell gehört Kadyrow der Nationalgarde an und hatte zuvor den Rang eines Generalmajors.
Important update: Putin has appointed Ramzan Kadyrov as lieutenant general of Russia's armed forces pic.twitter.com/mjsE6BrAXd— Neil Hauer (@NeilPHauer) March 28, 2022
Dem Minister zufolge soll Kadyrow dabei helfen, die Strategie für die «Befreiung» Mariupols anzupassen.
In Mariupol «wurden 5000 Todesopfer beerdigt», hatte die ukrainische Verantwortliche für Flüchtlingskorridore, Tetjana Lomakina am Montag angekündigt.
Allerdings würden seit ungefähr zehn Tagen wegen der anhaltenden Bombardements durch die russischen Truppen keine Bestattungen mehr vorgenommen – mittlerweile könnte die Zahl der Toten also bedeutend höher liegen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, die Strassen von Mariupol seien mit Leichen übersät, die nicht begraben werden könnten.
Die Evakuierung Mariupols und anderer Städte in der Ukraine wurde am Montag vorerst ausgesetzt. Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk erklärte, aufgrund von Warnungen des Geheimdienstes vor russischen «Provokationen» entlang der festgelegten Fluchtrouten würden «heute keine humanitären Korridore geöffnet».
Ich hoffe, diese Kriegsverbrecher bekommen ihre gerechte Strafe!
Dann soll er doch auch den andern russischen Generälen folgen. Ich denke, die Welt würde ein kleines bisschen besser, wenn er weg ist.
Dasselbe gilt für die Wagner Söldner.