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Pride in Budapest: Jetzt wittert Orbáns Regierung eine Verschwörung der EU

Pride in Budapest: Jetzt wittert Orbáns Regierung eine Verschwörung der EU

Trotz polizeilichem Verbot demonstrieren am Samstag in Budapest Zehntausende für LGBTQ-Rechte. Ungarns Regierung wittert eine Verschwörung.
29.06.2025, 12:4229.06.2025, 12:42
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Ein Artikel von
t-online

Am Samstag fand in der ungarischen Hauptstadt Budapest die grösste Pride-Parade seit drei Jahrzehnten statt. Mehr als 200'000 Menschen demonstrierten dort laut Angaben der Veranstalter für die Rechte von queeren Menschen. Auch EU-Abgeordnete reisten an – und zeigten Flagge.

epa12203000 A participant attends the Budapest Pride march in Budapest, Hungary, 28 June 2025. Thousands of people gathered at the Pride march despite a law passed earlier this year banning Pride even ...
Ein Teilnehmer der ungarischen Pride-Parade: Rund 200'000 Menschen demonstrierten in Budapest.Bild: keystone

Die Beteiligung der EU-Abgeordneten löste Entrüstung in der rechten Regierung des ungarischen Ministerpräsidenten Orbán aus. Regierungssprecher Zoltán Kovács warf der Opposition vor, «mit ausländischer Unterstützung» gegen nationale Gesetze aufgewiegelt und «Ungarns Souveränität verhöhnt» zu haben. Die Pride sei auf «Befehl aus Brüssel» erfolgt, so Kovács weiter. Die ungarische Regierung betonte, man werde sich nicht von der «woken Kultur» fremder Staaten vereinnahmen lassen, berichtet der «Spiegel».

epa11759867 Hungarian Secretary of State for Public Diplomacy and Relations Zoltan Kovacs speaks with the media, during the EU Transport Ministers Council in Brussels, Belgium, 06 December 2024. The E ...
Der ungarische Regierungssprecher Zoltán Kovács wittert einen Befehl der EU.Bild: keystone

Hintergrund ist eine Reihe von Gesetzesverschärfungen, mit denen Viktor Orbán gezielt gegen LGBTQ-Rechte vorgeht. In den vergangenen Jahren wurden unter anderem das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare eingeschränkt und öffentliche Darstellungen von Homosexualität unter Strafe gestellt. Die Polizei hatte die Veranstaltung formal verboten – doch liess sich die Menge davon nicht abhalten.

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122 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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stronghelga
29.06.2025 13:06registriert März 2021
Die „Verschwörung“ ist nichts weiter als ein politisches Ablenkungsmanöver aus Orbáns Propagandaapparat. Sie dient dem Versuch zum Machterhalt, nicht der Abwehr realer Bedrohungen. Der Pride wird zum Feindbild stilisiert, um von den massiven innenpolitischen Problemen abzulenken.
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Stadt Luzerner
29.06.2025 13:09registriert Oktober 2021
Wundert uns das jetzt? Autokraten reagieren immer so. Wenn etwas nicht in ihrem Sinn ist, sind es ausländische Agenten, Organisationen die dafür schuld sind. Dann werden die repressiven Gesetze angewandt und Menschen verschwinden.
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T13
29.06.2025 13:27registriert April 2018
Natürlich warens andere, alle Ungaren sind reine heterosexuelle Wesen die keinen Verständnis für homosexualität haben und deswegen ganz klar niemals an so einer Veranstaltung teilnehmen würden, wenn nicht von einer fremden Macht dazu gezwungen/verführt.
(Könnte ein wenig Ironie enthalten)
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