Nestlé hat die Anleger mit seinem Halbjahresbericht verschreckt – innert Stunden ist der Börsenwert um 10 Milliarden Franken eingebrochen. Die am Donnerstagmorgen veröffentlichten Halbjahreszahlen fallen bei den Investoren durch.
Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern hat zwar bei der Profitabilität besser als erwartet abgeschnitten, dafür enttäuschte er beim wichtigen Mengenwachstum (RIG). Grund ist unter anderem eine heftige Wachstumsschwäche in China. Die Folge: Am frühen Nachmittag brechen die Nestlé-Aktien um gut 5 Prozent ein. Damit schmilzt der Marktwert auf einen Schlag von 200 Milliarden auf 190 Milliarden Franken.
Nestlé-Chef Laurent Freixe bekundet offenbar Mühe damit, die Investoren von seinem Turnaround-Plan zu überzeugen. Nach einem sehr schwachen 2024 hatten die Nestlé-Aktien zwar ein sehr starkes erstes Quartal und waren damit längere Zeit grösster Gewinner im SMI – doch einen grossen Teil dieser Gewinne haben sie seither wieder abgegeben. Mit den neuesten Verlusten bewegen sich die Aktien wieder nahe ihres Jahrestiefs von 73.04 Franken.
Noch bei der Vorlage der Jahreszahlen im Februar hatte Freixe Aufbruchsstimmung verbreiten können – die Aktien gewannen damals an einem Tag um über 6 Prozent hinzu. Angesichts der Schwäche in China und der Befürchtung, dass der konjunkturelle Gegenwind weiter zunehmen wird, gehen die Investoren nun aber wieder in Deckung.
Die anhaltende Schwäche der Nestlé-Aktien betrifft nicht nur Anleger, sondern indirekt auch viele Schweizerinnen und Schweizer über ihre Altersvorsorge: Nestlé ist eines der wertvollsten Unternehmen an der Schweizer Börse und dementsprechend sind auch viele Pensionskassen bei dem Nahrungsmittelhersteller investiert. (sda/awp)