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US-Wahlen 2024

Michelle Obama: «Wir sind mehr als nur Gebärmaschinen»

Former first lady Michelle Obama speaks at a campaign rally for democratic presidential nominee Vice President Kamala Harris at the Wings Event Center, in Kalamazoo, Mich., Saturday, Oct. 26, 2024.(AP ...
Michelle Obama steht Kamala Harris zur Seite – und warnt vor den Auswirkungen einer Wahl Trumps für die Frauen.Bild: keystone

Michelle Obama: «Wir sind mehr als nur Gebärmaschinen»

Die ehemalige First Lady Michelle Obama sieht Frauenrechte im Falle einer weiteren Amtszeit Donald Trumps akut bedroht. An einer Veranstaltung von Kamala Harris ruft Obama erneut mit Nachdruck zur Wahl der Demokratin auf.
27.10.2024, 04:20
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Frauen dürften nicht zu Opfern der Frustration jener Männer werden, die aus Enttäuschung über das politische System für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten stimmen oder gar nicht erst zur Wahl gehen wollten, mahnte Obama bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Michigan mit der Demokratin Kamala Harris. Obama führte aus:

«Wenn wir diese Wahl nicht richtig angehen, werden eure Ehefrauen, Töchter, Mütter – wir Frauen – zu Kollateralschäden eurer Wut.»

«Eure Wahlentscheidung ist eure Privatangelegenheit»

Obama schilderte, wie fehlende medizinische Versorgung für Frauen lebensgefährlich werden könnte. Sie sprach von Situationen, in denen Frauen gezwungen würden, über Bundesstaatsgrenzen hinweg zu reisen, nur um Zugang zu einem notwendigen Medikament oder einem Termin in einer Klinik zu erhalten. Obama betonte in diesem Kontext die Bedeutung der körperlichen Selbstbestimmung: «Wir sind mehr als nur Gebärmaschinen.» An Frauen, deren Meinung möglicherweise im eigenen Umfeld nicht viel Gehör fände, appellierte sie:

«Eure Wahlentscheidung ist eure Privatangelegenheit.»

Nachdem der Oberste Gerichtshof unter einer vom damaligen US-Präsidenten Trump geschaffenen konservativen Mehrheit das landesweite Abtreibungsrecht gekippt hat, sind in den USA teils restriktive Vorgaben bis hin zu Verboten entstanden. Die Demokraten werben dafür, das generelle Recht auf Abtreibung wiederherzustellen; die Republikaner wollen die Entscheidung den Bundesstaaten überlassen.

Obama kritisiert unterschiedliche Massstäbe

Zu Beginn ihrer Rede hatte Obama auch ungleiche Massstäbe kritisiert, an denen Harris und Trump gemessen würden:

«Wir erwarten von Kamala, dass sie sich intelligent, eloquent und diszipliniert präsentiert, während von Trump keinerlei Verständnis für Politik oder moralische Integrität verlangt wird»

Viele würden sein Verhalten einfach mit den Worten «Trump ist eben Trump» abtun und ihn damit davonkommen lassen.

Michelle Obama zählt zu den angesehensten Persönlichkeiten in den USA und bleibt normalerweise ausserhalb des politischen Tagesgeschäfts. Ihre Präsenz im Wahlkampf von Harris könnte daher auch unentschlossene Wähler ansprechen, die sich traditionell weniger von parteipolitischen Botschaften angesprochen fühlen. (sda/dpa/con)

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76 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Reto Schnurrenberger-Stämpfler
27.10.2024 08:30registriert Dezember 2019
Manchmal hat man das Gefühl das Trump eine Strasse entfernt vom Friedhof nur noch darauf wartet, bis er endlich einknickt. Anders lässt sich seine ständige Nörgelei und der Hass nicht erklären, er hat einfach fertig.
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Conny 56
27.10.2024 09:02registriert April 2024
Wo sie Recht hat, da hat Michelle Recht. Hoffentlich bewegt sie, noch die restlichen unentschlossenen Frauen, Männer und junge Mädchen, die wählen dürfen, dazu an die Urne zu gehen und Harris zu wählen, die die Entscheidung über den eigenen Körper, wieder gesetzlich herstellen wird. Wie sie dass machen wird, hat sie schon einmal bewiesen, als Staatsanwältin und Senatorin, in dem sie einen konservativen, republikanischen Senator, dazu gebeacht hat, das Gesetz zu kippen und den Frauen den Entscheid über ihren Körper, zurück gab.
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mMn
27.10.2024 10:14registriert September 2020
Absolut. Wenn man als Frau Trump (oder hier SVP) wählt, wählt man eindeutig gegen das eigene Geschlecht. Denn was die wollen, ist Frau an den Herd und Babies gebären. Ansonsten still halten.

Aber es gibt immer noch viele, denen es wichtiger ist, gegen das System zu wettern. Richtig, nicht etwas zu tun, nur zu wettern. Denn die SVP tut ja nichts gegen Einwanderung oder was immer sie dagegen wettern. Sie nutzen die Themen nur zum Wähler zu generieren.
Aber es sind "nur" 30% so dumm, das nicht zu durchschauen. Ich hoffe in den USA sind es nicht mehr.
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