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US-Wahlen 2024

Wahlen in den USA: Die letzten Prognosen zu Harris vs. Trump

Michael Moore waives to Omarosa Manigault Newman as he arrives at the premiere of "Fahrenheit 11/9" on Wednesday, Sept. 19, 2018, at the Samuel Goldwyn Theater in Beverly Hills, Calif. (Phot ...
Michael Moore lag 2016 und 2020 richtig. Jetzt macht er eine klare Ansage.Bild: Chris Pizzello/Invision/AP/Invision

Letzte Prognosen zur US-Wahl: Das sagen Michael Moore und andere

Es ist D-Day in den USA, und noch immer scheint das Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump völlig offen zu sein. Ein Überblick über die letzten Umfragen und Prognosen.
05.11.2024, 14:2306.11.2024, 06:14
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Die grossen Erfolge von Michael Moore sind länger her. «Bowling for Columbine» (2002) und «Fahrenheit 9/11» (2004) – für den er den Oscar erhielt – waren Publikums-Hits, mit denen der 70-jährige Filmemacher für heftige Kontroversen sorgte. «Fahrenheit 11/9» über den Wahlsieg von Donald Trump 2016 hingegen floppte trotz guter Kritiken.

Dabei hatte Moore, eine Galionsfigur der amerikanischen Linken, zur kleinen Minderheit gehört, die Trumps Erfolg gegen Hillary Clinton korrekt vorhergesagt hatte. Vor vier Jahren wagte er keine klare Prognose, denn er ging davon aus, dass Joe Biden in den Umfragen zu gut dastand. Und auch damit lag er richtig: Biden siegte gegen Trump knapper als erwartet.

Democratic presidential nominee Vice President Kamala Harris, left, shares a laugh with second gentleman Doug Emhoff, after reuniting in Pittsburgh, Monday, Nov. 4, 2024, aboard Air Force Two, just be ...
Beste Laune: Kamala Harris und Ehemann Doug Emhoff auf dem Flug zur Abschlusskundgebung in Philadelphia.Bild: keystone

Nun ist das Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump noch weitaus enger, trotzdem wagt Michael Moore eine sehr klare Ansage. Doch halt, bevor wir sie auflösen, wollen wir einen Cliffhanger einbauen und uns am Tag, an dem überall in Amerika die Wahllokale geöffnet haben, einen Blick auf die letzten Umfragen und Prognosen werfen.

Good News für Harris

Demnach gibt es «eine der knappsten Präsidentschaftswahlen in der Geschichte der amerikanischen Politik», so der «New York Times»-Politanalyst Nate Cohn. Nimmt man die «blanken» Umfragen, ist alles möglich. Landesweit und in den sieben entscheidenden Swing States liegt der Abstand zwischen Harris und Trump innerhalb der Fehlermarge.

Der Ex-Präsident hat im Verlauf des Oktobers stark aufgeholt, doch die Tage vor der Wahl brachten gute Nachrichten für die demokratische Vizepräsidentin. So hat sie im vielleicht entscheidenden Swing State Pennsylvania in den letzten repräsentativen Umfragen einen knappen Vorsprung auf Trump. Ein Grund könnte die Puerto-Rico-Kontroverse sein.

Simulationen bei 50:50

Für Aufsehen sorgte auch eine als seriös geltende Erhebung, die Harris in Iowa in Führung sieht. Der kleine Agrarstaat im Mittleren Westen gilt als Bastion der Republikaner. Nur wenige in den USA trauen diesem Befund, und ohnehin kann man sich fragen, wie akkurat die Umfragen grundsätzlich sind. Klare Prognosen sind jedenfalls dünn gesät.

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Miese Stimmung: Bei Donald Trumps Wahlkampf-Abschluss in Grand Rapids (Michigan) blieben viele Sitze leer.Bild: keystone

In der Electoral-College-Simulation des «Economist» etwa liegt Kamala Harris am Wahltag knapp vorn, ihre Erfolgschance wurde auf 56:44 Prozent angehoben. Der Statistiker Nate Silver hat nicht weniger als 80’000 Simulationen durchgespielt. In 50,015 Prozent aller Fälle siegte Harris. 49,985 Prozent entfielen auf Trump oder ein Unentschieden (269:269 Elektoren).

Positive Message vs. Drohungen

Kamala Harris scheint ganz leicht im Vorteil zu sein. Das kommt aufgrund der Entwicklungen der letzten Tage nicht überraschend. Während sich die Demokratin auf ihren Kundgebungen um eine positive Message bemühte, waren Donald Trumps Rallys von mehr oder weniger offenen Drohungen und Beleidigungen an Andersdenkende und speziell seine Rivalin geprägt.

Werden Trumps erratische, machohafte Auftritte und seine hasserfüllten Reden ihn zu Fall bringen? Einige Prognosen und Modelle deuten in diese Richtung:

Focaldata

«Politico» bezeichnet die Umfrage des britischen Instituts als «Mega Poll». Sie basiert auf einer Befragung von mehr als 31’000 Wählerinnen und Wählern in den gesamten USA, die mit einer statistischen Methode namens Multilevel Regression and Post-stratification (MRP) mit demografischen Daten aus den einzelnen Bundesstaaten abgeglichen wird.

Bei der US-Präsidentschaftswahl deutete das Focaldata-Modell lange auf einen Sieg von Donald Trump hin. Im letzten Update aber kippte es auf die Seite der Demokraten. Das liege an älteren weissen Frauen, die normalerweise rechts wählen, nun aber zu Kamala Harris tendierten. Erste Befunde aus dem Early Voting stützen diese Annahme.

Crystal Ball

Bild

Larry Sabato von der University of Virginia hat ein Prognosemodell namens Crystal Ball (Kristallkugel) entwickelt. Vor acht Jahren ging er wie viele andere von einem Sieg Hillary Clintons aus. 2020 hingegen sagte er Joe Bidens Erfolg ziemlich exakt voraus. Dieses Jahr hätte Sabato angesichts des knappen Rennens seine Kristallkugel am liebsten «verlegt».

Nun wagt der renommierte Politologe dennoch eine Prognose. Er geht davon aus, dass Kamala Harris mit 276 zu 262 Elektorenstimmen gewinnen wird. Als wesentlichen Grund nennt Sabato die Eindrücke aus den Tagen vor der Wahl. 2016 seien sie von Clintons E-Mail-Affäre dominiert worden. In diesem Jahr liege der Fokus auf Trumps Entgleisungen.

Michael Moore

Jetzt aber zurück zum Filmemacher. Anfang Oktober hatte Moore behauptet, Donald Trump sei «Toast», also verbrannt. Danach setzte dieser zur Aufholjagd an. Und jetzt? Michael Moore glaubt weiterhin, dass Kamala Harris siegen wird, und zwar «deutlich». Seine «Kronzeugin» ist eine wenig beachtete Politologin namens Rachel Bitecofer.

Sie hatte wie Moore die Ergebnisse der Wahlen 2016 und 2020 sowie der Midterms 2022 korrekt vorhergesagt. Die vorliegenden Daten seien für Harris «überwältigend positiv», schreibt Bitecofer, die einen Abschluss der University of Georgia besitzt. Es gebe «nicht das Jota eines Beweises», dass Trumps Strategie, Männer zu mobilisieren, erfolgreich sei.

Eine «Politico»-Analyse zeigt tatsächlich, dass deutlich mehr Frauen als Männer am Early Voting teilgenommen haben. Eine Garantie für einen Harris-Triumph ist das nicht. Weder Focaldata noch Larry Sabato wollen ausschliessen, dass Donald Trump gewinnen wird. Und selbst Michael Moore hält es für möglich, dass er «furchtbar falsch» liegen könnte.

Dennoch sind diese letzten «Wasserstandsmeldungen» aufschlussreich. Sie zeigen, dass Kamala Harris womöglich bessere Chancen hat, als viele gerade bei uns vermuten.

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124 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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dmark
05.11.2024 14:41registriert Juli 2016
Ich hoffe auf ein so klares Ergebnis mit der grössten Niederlage Trumps ever, damit niemand auch nur den Hauch einer Wahlverfälschung hervor bringen kann.
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in den < Bergen >
05.11.2024 15:00registriert Mai 2019
Ich sehe keine Unterschiede zwischen Stalin, Putin, Trump usw. nur die Verpackung und der Inhalt ist anders, das Ziel ist immer das gleiche Macht und Geld und alles was für wie als Menschlichkeit verabscheuen.
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Fairness
05.11.2024 15:03registriert Dezember 2018
Ich glaube und hoffe, dass Harris recht deutlich gewinnen wird. Es sind nicht genug Amis so blöd für Trump zu stimmen und viele Frauen gehen an die Urne, auch Erstwählerinnen.
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