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Neue Leaks: Irritation über Telefon-Protokolle Trumps

epa06052937 US President Donald J. Trump makes a phone call to Prime Minister of Ireland to Leo Varadkar in the Oval Office of the White House in Washington, DC, USA, 27 June 2017. EPA/MICHAEL REYNOLD ...
Bild: EPA/EPA

Neue Leaks: Irritation über Telefon-Protokolle Trumps

03.08.2017, 23:11
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Neu aufgetauchte Protokolle vertraulicher Telefonate von US-Präsident Donald Trump haben am Donnerstag Irritationen und Besorgnis ausgelöst. Bei den Telefongesprächen handelt es sich um Dialoge mit den Regierungschefs von Mexiko und Australien.

Die «Washington Post» veröffentlichte am Donnerstag die kompletten Mitschriften der Gespräche Trumps mit Mexikos Präsident und Regierungschef Enrique Peña Nieto und dem australischen Premier Malcolm Turnbull aus dem Januar. Sie lösten die Sorge aus, dass niemand mehr offen am Telefon mit Trump sprechen würde, wenn man sich der Vertraulichkeit nicht sicher sein könne.

Das Magazin «The Atlantic» schrieb, die Konsequenzen dieser Leaks hätten das Potenzial, internationale Beziehungen über Trumps Präsidentschaft hinaus zu belasten: «Wenn solche Gespräche durchgestochen werden, gilt das für jedes Gespräch. Kein Staatschef wird sich mehr trauen, etwas zum Präsidenten der USA zu sagen, wovon er danach lieber nichts zuhause in den Nachrichten lesen möchte.»

Über den nachrichtlichen Gehalt beider Gespräche war jeweils kurz darauf berichtet worden. Die Wortprotokolle offenbarten nun, dass Trump mehrfach die Unwahrheit gesagt hatte, als er diese Berichterstattung als «Fake News» abgetan hatte. Sie zeigen Trump prahlerisch, drohend und ungeduldig.

Laut dem Bericht in der «Washington Post» soll Trump im Gespräch mit Australiens Premier Turnbull gesagt haben: «Ich bin die wichtigste Person der Welt, die keine Leute in ihr Land lassen will.» Er brach das Gespräch erbost ab, als es um Flüchtlinge ging. Das Gespräch mit Wladimir Putin sei dagegen höflich gewesen, dieses sei das mit Abstand unfreundlichste. «Ich habe genug», sagte Trump.

Bedrängt wegen Grenzmauer

Den mexikanischen Präsidenten Peña Nieto soll Trump derweil im Streit um die geplante Grenzmauer massiv bedrängt haben. «Ich muss Mexiko für die Mauer bezahlen lassen - ich muss», sagte Trump laut dem von der Zeitung zitierten Gesprächsprotokoll bei einem Telefonat mit Peña Nieto. Schliesslich rede er seit zwei Jahren davon, dass Mexiko das Projekt finanzieren werde.

Der US-Präsident forderte demnach seinen mexikanischen Kollegen bei dem Telefonat am 27. Januar auch auf, nicht mehr öffentlich zu sagen, dass Mexiko die Mauer nicht bezahlen werde. Er drohte dem Bericht zufolge sogar mit einem Gesprächsboykott.

«Sie können das nicht der Presse sagen», drängte Trump den Angaben zufolge. Wenn Peña Nieto dies dennoch tue, «dann will ich Euch Leute nicht mehr treffen, denn damit kann ich nicht leben», wurde Trump zitiert. Peña Nieto sperrte sich dem Bericht zufolge jedoch gegen das Drängen des US-Präsidenten, da das Thema mit der «Würde von Mexiko» und dem «Nationalstolz» seines Landes zu tun habe.

Der Streit beider Staatschefs um die Mauer hatte kurz nach Trumps Amtsantritt zu einem Eklat geführt. Peña Nieto sagte deswegen einen Besuch in Washington kurzfristig ab. Das Telefonat, über das die «Washington Post» jetzt berichtete, fand am Tag nach der Besuchsabsage statt. Eine Annäherung im Streit um die Mauer gibt es bis heute nicht. (sda/dpa/afp)

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