Eine Woche schon dauert die «Friedensmission» von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán. Zuerst traf er Wolodimir Selenski in Kiew, dann Wladimir Putin in Moskau und schliesslich Chinas Präsidenten Xi Jinping in Peking. Zum Abschluss nun sollte ein Treffen mit US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump in seinem Luxus-Resort Mar-a-Lago in Florida folgen, wie am Donnerstag mehrere Medien berichteten.
Eigentlich hätte Orbán am Nato-Gipfel in Washington auch den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden zu einem Vieraugengespräch treffen können. Orbán zog es aber offenbar vor, vom Gipfel direkt weiterzureisen und mit Trump zu sprechen, auf dessen Wahlsieg im November der Ungare grosse Hoffnungen setzt.
Aber was will Orbán bei Trump, der den Krieg in der Ukraine nach eigener Aussage «innerhalb von 24 Stunden» beenden würde? Versteht sich Orbán als Vermittler zwischen Trump und Putin und überbringt womöglich geheime Botschaften?
Mitte vergangenen Monats war Trumps Sohn Donald Jr. in Budapest zu Gast. Zumindest denkbar ist, dass er zusammen mit Orbáns Leuten bereits die «Friedensmission» vorbereitete. Trump-Vertraute stritten am Donnerstag hingegen ab, dass in Mar-a-Lago ein geheimer Friedensdeal zwischen Trump und Putin vorverhandelt werden sollte, berichtet die Nachrichtenagentur «Bloomberg».
Das Trump-Orbán-Treffen dürfte bei der US-Regierung wie auch bei der EU auf keine Begeisterung stossen. Orbán ist gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und fordert einen sofortigen Waffenstillstand, auch wenn Putin derzeit grosse Gebiete der Ukraine besetzt hält. Orbáns Solo-Diplomatie der vergangenen Tage ist mit den westlichen Staaten nicht abgestimmt und sorgte für viel Missstimmung, zumal Ungarn seit Anfang Monat die rotierende EU-Ratspräsidentschaft innehat. Etliche EU-Staats- und Regierungschefs betonten, dass Orbán kein Mandat habe und nicht im Namen der EU handle, wenn er sich mit Putin an einen Tisch setze. (aargauerzeitung.ch)
Das ist doch seit langem der US Regierung vorenthalten?