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USA: Viktor Orbán soll bald zu Besuch bei Donald Trump sein

Nach Russland-Reise nun in die USA: Orbáns Besuch bei Trump wirft Fragen auf

Zum Abschluss seiner selbst ernannten «Friedensmission» trifft Ungarns Premierminister Viktor Orbán den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in seinem Luxus-Resort Mar-a-Lago. Hat er eine geheime Botschaft aus dem Kreml im Gepäck?
11.07.2024, 22:58
Remo Hess, Brüssel / ch media
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Eine Woche schon dauert die «Friedensmission» von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán. Zuerst traf er Wolodimir Selenski in Kiew, dann Wladimir Putin in Moskau und schliesslich Chinas Präsidenten Xi Jinping in Peking. Zum Abschluss nun sollte ein Treffen mit US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump in seinem Luxus-Resort Mar-a-Lago in Florida folgen, wie am Donnerstag mehrere Medien berichteten.

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Sollen sich bald wieder treffen: Orbán und Trump im März dieses Jahres.Bild: keystone

Eigentlich hätte Orbán am Nato-Gipfel in Washington auch den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden zu einem Vieraugengespräch treffen können. Orbán zog es aber offenbar vor, vom Gipfel direkt weiterzureisen und mit Trump zu sprechen, auf dessen Wahlsieg im November der Ungare grosse Hoffnungen setzt.

Orbáns Solo-Diplomatie sorgt für Ärger

Aber was will Orbán bei Trump, der den Krieg in der Ukraine nach eigener Aussage «innerhalb von 24 Stunden» beenden würde? Versteht sich Orbán als Vermittler zwischen Trump und Putin und überbringt womöglich geheime Botschaften?

Mitte vergangenen Monats war Trumps Sohn Donald Jr. in Budapest zu Gast. Zumindest denkbar ist, dass er zusammen mit Orbáns Leuten bereits die «Friedensmission» vorbereitete. Trump-Vertraute stritten am Donnerstag hingegen ab, dass in Mar-a-Lago ein geheimer Friedensdeal zwischen Trump und Putin vorverhandelt werden sollte, berichtet die Nachrichtenagentur «Bloomberg».

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Donald Trump Jr. zu Gast in Budapest.Bild: keystone

Das Trump-Orbán-Treffen dürfte bei der US-Regierung wie auch bei der EU auf keine Begeisterung stossen. Orbán ist gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und fordert einen sofortigen Waffenstillstand, auch wenn Putin derzeit grosse Gebiete der Ukraine besetzt hält. Orbáns Solo-Diplomatie der vergangenen Tage ist mit den westlichen Staaten nicht abgestimmt und sorgte für viel Missstimmung, zumal Ungarn seit Anfang Monat die rotierende EU-Ratspräsidentschaft innehat. Etliche EU-Staats- und Regierungschefs betonten, dass Orbán kein Mandat habe und nicht im Namen der EU handle, wenn er sich mit Putin an einen Tisch setze. (aargauerzeitung.ch)

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137 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Majoras Maske
11.07.2024 23:14registriert Dezember 2016
Wie stellen sich Orban und Trump einen solchen Friedensdeal vor? Die USA würde dann fordern, dass die Ukraine aufgibt, obwohl selbstverständlich klar ist, dass die Ukraine nicht aufgeben würde und dass sie dafür auch aus der EU Support erhalten würde, die ihr Schicksal lieber nicht von Trump, Orban und Putin bestimmen lassen will? Seit diesem Jahr produziert die EU mehr Artilleriegranaten als die USA und wenn es hart auf hart kommt, wird die EU keine andere Wahl haben, als die USA zu als Waffenlieferant zu ersetzen. Kampflos ergibt sich Europa nicht dem Despotismus.
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Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
11.07.2024 23:11registriert Juni 2016
Macht sich Trump nicht Strafbar als Privater Diplomatische Aufgaben zu übernehmen?
Das ist doch seit langem der US Regierung vorenthalten?
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Elmas Lento
11.07.2024 23:29registriert Mai 2017
Inzwischen denke ich, das ganze ist doch bloss Selbstdarstellung eines Narzissten, er mag es wenn über ihn berichtet wird, egal in welchem Kontext. Dazu noch etwas anbiedern bei den Nationalisten, ich tue wenigstens etwas und natürlich noch ein bisschen die EU diskreditieren. Einfach ein klassischer Orban-move dem nicht zu viel Beachtung geschenkt werden sollte.
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