Die Ukraine will nach Angaben eines hochrangigen Regierungsvertreters bis Ende der Woche einen Gegenvorschlag zum US-Entwurf für ein Rohstoffabkommen mit den USA vorlegen. Nach per Videoschaltung geführten Verhandlungen mit der US-Seite würden die ukrainischen Unterhändler zunächst mit Präsident Wolodymyr Selenskyj über den Stand der Gespräche beraten, eine eigene Verhandlungsposition erarbeiten und diese dann den USA zukommen lassen, sagte der Regierungsvertreter am Montag der Nachrichtenagentur AFP.
Der bislang von den USA vorgelegte Entwurf sei nur der «Ausgangspunkt» eines Abkommens, erklärte der Regierungsvertreter weiter. Seinen Angaben zufolge ist die Regierung in Kiew bei der Ausarbeitung des Abkommens zudem darum bemüht, den Vertrag im Eingang mit den Verpflichtungen der Ukraine gegenüber der EU zu gestalten.
Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, dass Teile des Rohstoffabkommens dem EU-Beitrittsverfahren der Ukraine entgegenstehen könnten.
US-Präsident Donald Trump hatte seinem ukrainischen Amtskollegen Selenskyj am Sonntag vorgeworfen, aus dem Abkommen aussteigen zu wollen und ihm für diesen Fall mit «grossen Problemen» gedroht.
Das ukrainische Regierungsmitglied sagte hierzu, Trumps Aussagen könnten «missverstanden» worden sein, womöglich habe sich der US-Präsident «eher auf die Nato» bezogen.
Die Unterzeichnung des Abkommens, das ein Schritt zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sein sollte, war eigentlich bereits für Ende Februar geplant. Sie war geplatzt, als es im Weissen Haus zu einem Eklat kam. Trump und sein Vizepräsident JD Vance warfen Selenskyj dabei im Oval Office vor laufenden Kameras Respektlosigkeit und fehlende Dankbarkeit für die US-Militärhilfen vor.
Wenige Tage später hatte Selenskyj seine Bereitschaft zur Unterzeichnung des Abkommens betont. Nach ukrainischen Angaben sieht es vor, dass die USA und die Ukraine künftig gemeinsam Rohstoffe auf ukrainischem Gebiet fördern. Die Einnahmen sollen demnach in einen gemeinsamen Fonds fliessen.
Verwendete Quellen:
Die Ukraine versucht, die USA bei der Stange zu halten, die Waffenlieferungen und die logistische Unterstützung zu bekommen, bis europäischer Ersatz genügend vorhanden ist. An amerikanische Sicherheitsgarantien glaubt doch mittlerweile niemand mehr.