International
USA

Pence fordert Entschuldigung von Trump

In this combination of images former President Donald Trump and former Vice President Mike Pence speak at different events in Washington, Tuesday, July 26, 2022. (AP Photo)
Keine Freunde mehr: Donald Trump und sein ehemaliger Vize Mike Pence.Bild: keystone

Dinner mit Kanye West und Holocaust-Leugner: Pence fordert Entschuldigung von Trump

Der als einst als treuer Stellvertreter von US-Präsident Donald Trump bekannte Republikaner Mike Pence hat seinen früheren Chef für ein Abendessen mit Rapper Kanye West kritisiert.
29.11.2022, 03:42
Mehr «International»

Trumps Dinner, bei dem auch der rechtsextreme Nationalist Nick Fuentes dabei war, verlange nach einer öffentlichen Entschuldigung, sagte Pence am Montag (Ortszeit) dem Sender NewsNation. Sowohl Fuentes als auch West, der sich mittlerweile Ye nennt, sind bekannt dafür, Verschwörungstheorien und antisemitische Parolen zu verbreiten.

«Ich denke, der Präsident hat ein äusserst schlechtes Urteilsvermögen bewiesen, als er diesen Personen einen Platz am Tisch einräumte.»
Mike Pence

«Es war falsch von Präsident Trump, einem weissen Nationalisten, einem Antisemiten und einem Holocaust-Leugner einen Platz am Tisch zu geben, und ich denke, er sollte sich dafür entschuldigen», sagte Pence. Er glaube zwar nicht, dass Trump ein Antisemit oder Rassist sei – sonst hätte er nicht für ihn gearbeitet. Allerdings sollte Trump die «hasserfüllte Rhetorik» seiner Gäste öffentlich verurteilen.

Trump hatte West und Fuentes vergangene Woche in seinem Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida empfangen. Als es daraufhin Kritik hagelte, behauptete er, Fuentes nicht gekannt zu haben. Über West schrieb Trump in dem von ihm mitgegründeten Netzwerk «Truth Social»: «Wie auch immer, wir kamen gut miteinander aus, er äusserte keinen Antisemitismus.»

Der 63-jährige Pence war einst ein loyaler Verbündeter Trumps, distanzierte sich aber zuletzt von seinem ehemaligen Vorgesetzten. Jüngst erklärte er, über eine Präsidentschaftskandidatur nachzudenken und dann auch bereit zu sein, gegen Trump anzutreten. Der 13 Jahre ältere Ex-Präsident hatte vor knapp zwei Wochen erklärt, für die Republikaner 2024 noch einmal ins Rennen um das Weisse Haus gehen zu wollen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Linus Luchs
29.11.2022 07:05registriert Juli 2014
"Ich denke, der Präsident hat ein äusserst schlechtes Urteilsvermögen bewiesen."

1. Trump ist nicht mehr Präsident.
2. Trump beweist seit vielen Jahren ein sehr schlechtes Urteilsvermögen.

Mike Pence mag weniger skrupellos sein als Trump, sein Verhalten beim Sturm auf das Kapitol war lobenswert, aber dass er jetzt den Gewissenhaften markiert, ist lächerlich. Er war Trumps Lakai, und das kann er jetzt nicht mehr wegheucheln.
525
Melden
Zum Kommentar
avatar
Weltbürger
29.11.2022 07:23registriert März 2019
Naja wenn es trump nur noch mit solchen aktionen in die zeitung schafft ist doch das ein gutes zeichen... wie wärs mit jungelcamp?
281
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pontifax
29.11.2022 07:32registriert Mai 2021
Trump ist aktuell Mr. Trump und nicht "der Präsident". Ihn noch immer als solchen zu bezeichnen sagt doch schon alles über Mr. Pence aus.
2512
Melden
Zum Kommentar
12
Papst im Oster-Stress: Was auf den 87-Jährigen zukommt – und wie er das durchhalten will
Die Osterfeierlichkeiten sind für das katholische Kirchenoberhaupt die intensivste Woche des ganzen Jahres. Der gesundheitlich angeschlagene Franziskus muss bis an seine Belastungsgrenze gehen.

Für die zehntausend Gläubigen und Touristen auf dem Petersplatz war es ein banger Moment: Papst Franziskus sass während der Palmsonntagsmesse auf seinem Platz vor der Basilika, lauschte dem Verlesen des Evangeliums und als die Textstelle erreicht war, die vom Tod Jesu berichtet, erhob er sich, um seine vorbereitete Predigt zu halten. Aber er blieb zwei oder drei endlos wirkende Minuten lang stumm und wirkte dabei müde und gebrechlich.

Zur Story