US-Präsident Donald Trump hat dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras Fortschritte bei den Reformen in dem von Krisen geplagten Land bescheinigt. Griechenland mache einen «grossartigen Job», sagte Trump am Dienstag in Washington.
Er habe Tsipras gesagt, dass er einen «verantwortungsvollen Plan für Schuldenerleichterungen» unterstütze, fügte der US-Präsident nach einem Treffen mit dem griechischen Regierungschef hinzu. Trump griff damit eine Forderung seines Vorgängers Barack Obama auf.
Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert Schuldenerleichterungen für Griechenland, etwa verlängerte Laufzeiten oder verringerte Zinszahlungen. Die EU-Kommission sieht diese aber kritisch.
Griechenland war nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 in die Schuldenkrise gerutscht und wird seither mit internationalen Hilfskrediten vor der Pleite bewahrt. Dem ersten Hilfsprogramm 2010 folgten zwei weitere.
Das aktuelle, das im Sommer 2015 mit einem Volumen von bis zu 86 Milliarden Euro unterzeichnet wurde, läuft bis August 2018. Der IWF hatte Griechenland am Freitag bei der gemeinsamen Jahrestagung mit der Weltbank attestiert, seine Wachstumsziele erreicht oder sogar übererfüllt zu haben.
Trump sagte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Tsipras, die USA stünden an der Seite der Griechen. Er lobte auch, dass Athen das sogenannte Zwei-Prozent-Ziel der NATO erreicht, also mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandproduktes für Verteidigung ausgibt. Tsipras sprach von einem «sehr produktiven Treffen».
Der linksgerichtete Ministerpräsident hatte während des US-Präsidentschaftswahlkampfes Kritik an dem rechtspopulistischen Aussenseiter Trump geübt. Damals sagte er, der Republikaner stehe für eine Reihe «böser Ideen».
Als Tsipras während der gemeinsamen Pressekonferenz danach gefragt wurde, sagte Trump: «Ich wünschte, ich hätte das vor meiner Rede gewusst.» Tsipras hingegen reagierte ausweichend auf die Frage. Es gebe zwischen beiden Ländern reichlich Perspektiven, so dass man etwaige Differenzen ausräumen könne, sagte er laut Übersetzer.
Am Rande des Treffens wurde ein möglicher Milliarden-Deal zwischen beiden Regierungen bekannt. Das US-Aussenministerium genehmigte ein Paket, mit dem die griechischen F-16 Kampfjets aufgerüstet werden sollen. Der Verkauf hätte ein Volumen von 2,4 Milliarden US-Dollar. Der Kongress muss noch zustimmen.
Die USA sehen in Griechenland von jeher einen wichtigen transatlantischen Partner in der unruhigen Mittelmeerregion zwischen Nordafrika, Nahost und Türkei. Zudem unterhalten sie auf der südgriechischen Insel Kreta einen grossen Militärstützpunkt. (sda/dpa)