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Norwegische Ölfirma will US-Kriegsschiffe nicht mehr betanken

The USS Carl Vinson aircraft carrier is escorted into a navy port in Busan, South Korea, Sunday, March 2, 2025. (Son Hyung-ju/Yonhap via AP)
Koreas Tensions
Ein US-Flugzeugträger: Die Schiffe der US-Armee werden künftig von einer norwegischen Firma boykottiert.Bild: keystone

«Bis Trump abtritt»: Norwegische Ölfirma will US-Kriegsschiffe nicht mehr betanken

Eine norwegische Ölfirma will US-Schiffe künftig nicht mehr mit Treibstoff versorgen – wegen Donald Trumps Verhalten gegenüber Wolodymyr Selenskyj.
03.03.2025, 01:3803.03.2025, 05:28
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Nach dem Eklat zwischen Donald Trump, J.D. Vance und Wolodymyr Selenskyj im Weissen Haus hatte die norwegische Firma Haltbakk Bunkers genug gesehen. Das Ölunternehmen will künftig US-Schiffe, die in norwegischen Häfen Halt machen, nicht mehr mit Treibstoff versorgen.

In einem Facebook-Beitrag begründet das Unternehmen den Entscheid mit dem beispiellosen Streit im Weissen Haus, wo die Amerikaner Wolodymyr Selenskyj vor versammelter Weltöffentlichkeit in den Senkel zu stellen versuchten. Das sei «die grösste Shitshow, die jemals live im Fernsehen präsentiert wurde», gewesen, so Haltbakk Bunkers.

Das Unternehmen lobte Selenskyj für seine Zurückhaltung und schrieb, das Spektakel «machte uns krank», wie die «Berliner Zeitung» berichtete. Die US-Regierung treibe ein «hinterhältiges Schauspiel» mit der Ukraine. Im Beitrag forderten die Norweger andere europäische Firmen auch auf, dem Beispiel Folge zu leisten und ebenfalls keine US-Kunden mehr zu bedienen.

Der Beitrag auf Facebook wurde später gelöscht, doch die Entscheidung der Norweger bleibt bestehen. Firmen-Eigentümer Gunnar Gran erklärte gegenüber norwegischen Medien, dass sich Haltbakk Bunkers seine Kunden als private Firma selbst aussuche. Sie würden seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Jahr 2022 auch keine russischen Schiffe mehr versorgen. Das habe im Vergleich zur Konkurrenz zu grossen Einbussen beim Einkommen geführt, so Gran.

«Aber wir haben einen moralischen Kompass.»

Und deshalb werde künftig «kein Liter» mehr an die US-Armee geliefert, bis «Trump abtritt».

Die Ansagen des Firmenbesitzers Gran riefen nun die norwegische Regierung auf den Plan, die sich genötigt sah, klarzustellen, dass das Land die nationalen Kooperationen mit der US-Armee beibehalten und die amerikanischen Streitkräfte in Norwegen weiterhin versorgt werden, wie Verteidigungsminister Tore Sandvik in einer Erklärung schrieb:

«Wir haben Berichte gesehen, die Bedenken hinsichtlich der Unterstützung von Schiffen der US-Marine in Norwegen äussern. Dies steht nicht im Einklang mit der Politik der norwegischen Regierung.»

(con)

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92 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Viva Svizzera
03.03.2025 02:12registriert März 2023
Ich hoffe, es machen noch viele andere Firmen mit bei solchen Boykotten. Wenn es den Amis richtig weht tut könnten sie sich plötzlich gegen Trump und Konsorten wenden. Dann wird es ungemütlich für den Orangen.
2478
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Project47North
03.03.2025 01:48registriert August 2022
...Und ich hoffen, dass nach Haltbakk Bunkers noch viele weitere Firmen folgen.
Trump muss seine eigene Medizin auf's schmerzhafteste zu kosten bekommen.
Anders lernt es dieser Ausbund an Narzissmus sonst nicht.
1985
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stronghelga
03.03.2025 02:00registriert März 2021
JedeR kann das Seine beitragen und so dem orangefarbenen Mann und seiner Wählerschaft zumindest den Mittelfinger zeigen.
1815
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92
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