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10 kuriose Geheimnisse über das Weisse Haus

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Seit mehr als 200 Jahren dient das Weisse Haus als Wohn- und Amtssitz der US-Präsidenten.Bild: keystone

10 kuriose Geheimnisse über das Weisse Haus, die du vermutlich noch nicht kanntest

Das mächtigste Gebäude der Welt birgt Geheimnisse und kuriose Fakten. Von Geistern, verwirrten Präsidenten, Bunkern, Tunnels und extravagantem Luxus.
10.11.2024, 19:11
Bastian Brauns / t-online
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Seit mehr als 200 Jahren dient das Weisse Haus als Wohn- und Amtssitz der US-Präsidenten. Wohl kein Regierungsgebäude der Welt ist weltweit so bekannt, auch weil es als Kulisse in vielen Hollywood-Filmen vorkommt. Über die Jahrzehnte und Jahrhunderte haben sich in der mächtigsten Politik-Zentrale der Welt nicht nur kuriose Geschichten angesammelt, sondern viele Geheimnisse, die bis heute nicht alle gelüftet wurden.

Es gibt ein Zwillingshaus

Im Jahr 1792 nahm der irische Architekt James Hoban an einer Ausschreibung teil, in der nach einem Baumeister für das «President’s House» in Washington gesucht wurde. Hoban gewann den Wettbewerb und wurde damit der Architekt des Weissen Hauses. Seinen Siegerentwurf soll er dem Leinster House in Dublin nachempfunden haben, das 1748 fertiggestellt wurde und heute der Sitz des irischen Parlaments ist. Die Ähnlichkeit im Stil ist unverkennbar.

Der West Wing sollte nur Provisorium sein

Ausgerechnet der berühmte West Wing war inklusive des «Oval Office» einst nur als «Executive Office Building» bekannt und eher als Provisorium gedacht. Bauen liess den Westflügel der US-Präsident Teddy Roosevelt. Der Grund: Er wollte den Wohn- und den offiziellen Geschäftsbereich deutlich voneinander trennen. Deshalb war der West Wing ursprünglich auch vom Haupthaus separiert. Heute sind alle Teile des Weissen Hauses miteinander verbunden.

Das Weisse Haus ist nicht der einzige Name

Seinen offiziellen Namen bekam das Gebäude an der 1600 Pennsylvania Avenue erst unter seinem 26. Präsidenten Teddy Roosevelt im Jahr 1901. Davor war das Haus des Präsidenten laut «White House Historical Association» unter verschiedenen anderen Namen bekannt, darunter als «President's Palace», «President's House» oder «Executive Mansion».

Der erste US-Präsident lebte nicht dort

Zwar wählte George Washington noch den Standort der Präsidentenvilla. Doch er starb 1799, ein Jahr vor Abschluss der Bauarbeiten. Der erste Präsident im Weissen Haus war deshalb John Adams, der mit seiner Frau Abigail einzog. Seit damals zog jeder Präsident samt Familie ins Weisse Haus ein.

Einkaufsmeile, Bowling und Kino

Verglichen mit dem riesigen Kongress-Gebäude, dem Sitz des amerikanischen Parlaments und des Senats wirkt das Weisse Haus ziemlich klein. Darum ist es schwer vorstellbar, dass sich in seinem Inneren auf 6 Stockwerken trotzdem 132 Zimmer und 35 Badezimmer befinden. Hinzu kommen zahlreiche Vergnügungszonen, eine Bowlingbahn, ein Swimmingpool, ein Fitnessstudio und ein Kinosaal. Donald Trump soll sogar ein eigenes Solarium einbauen haben lassen.

Das Erdgeschoss ist als eine kleine Einkaufsmeile gestaltet. Es gibt einen Blumenladen, eine Schreinerei, ein Büro für Kalligrafie und sogar einen «Schokoladen-Shop», in dem echte Konditoren ihre Kreationen produzieren. In diesen «Läden» wird aber nicht eingekauft, sondern hauptsächlich für Staatsempfänge und andere offizielle Anlässe gearbeitet. Die Küche des Weissen Hauses soll bis zu 1'000 Gäste verköstigen und 140 Gäste zu einem kompletten Dinner einladen können.

Geheimbunker für den Doomsday

Die offizielle Bezeichnung für den Schutzbunker des US-Präsidenten lautet «Presidential Emergency Operations Center» (PEOC). Er befindet sich im Ostflügel des Weissen Hauses und ist nicht zu verwechseln mit dem sogenannten «Situation Room», dem Lagezentrum, in dem auch militärische Operationen verfolgt werden. Gebaut wurde der Raum einst für Franklin D. Roosevelt während des Zweiten Weltkriegs. Zwar sind die genauen Spezifikationen des unterirdischen Präsidentenbunkers geheim. Er soll aber sogar einem direkten Atomschlag standhalten können. Der Zugang zum PEOC erfolgt über einen Aufzug, der sich hinter mehreren Tresortüren mit biometrischen Zugangskontrollsystemen befindet.

George Bush und sein Vizepräsident Dick Cheney hielten sich in diesem Raum am 11. September 2001 auf, dem Tag der islamistischen Terroranschläge. Zuletzt genutzt haben soll den PEOC zuletzt allerdings nur Donald Trump. Als es bei den Protesten in der US-Hauptstadt nach dem Tod von George Floyd zu Ausschreitungen gekommen war, hatte er beschlossen, für rund eine Stunde im Bunker Zuflucht zu suchen.

Das geheime Tunnelsystem

Das unterirdische Tunnelsystem des Weissen Hauses stammt aus den Fünfzigerjahren. Ein Tunnel verbindet West- und Ostflügel und bietet einen Zugang zum Luftschutzbunker. Ein geheimer Tunnel wurde 1987 unter Ronald Reagan gebaut, um den Präsidenten im Falle eines Terroranschlags zu schützen. Über eine geheime Treppe ausserhalb des Oval Office kann er hineingelangen, indem er auf eine Wandplatte drückt, damit sich eine Geheimtür öffnet. Dazu gibt es unbestätigte Gerüchte über weitere Geheimtunnel zum Kapitol, zum nahe gelegenen Blair House und zur Residenz der Vizepräsidentin. Sogar zum Camp David und dem Pentagon soll es unterirdische Verbindungen geben.

Spuk im Geisterhaus

Eine Grusel-Anekdote über das Weisse Haus lautet, der Geist von Abraham Lincoln würde darin sein Unwesen treiben. Unter anderem soll sich deshalb der britische Premierminister Winston Churchill geweigert haben, jemals wieder in dem berühmten Schlafzimmer von Abraham Lincoln zu nächtigen. Denn Churchill war überzeugt davon, dass Lincolns Geist ihm neben dem Kamin erschienen sei, als er gerade vollkommen nackt aus einem Badezimmer gekommen sei. Auch der US-Präsident Franklin D. Roosevelt behauptete, Lincoln sei ihm entgegengespukt.

Auch andere Präsidenten sollen sich im Weissen Haus nicht gerade wohlgefühlt haben. Präsident Harry Truman etwa bezeichnete das Weisse Haus einst als «das grosse weisse Gefängnis» oder als «glamouröses Gefängnis». Richard Nixon soll sich hingegen mit seinen toten Vorgängern angefreundet haben. Der alkoholkranke Mann soll sich mit den prominenten Porträts an den Wänden unterhalten haben.

Leben und Arbeiten im Untergrund

Ohne Tageslicht arbeiten müssen im Weissen Haus jene Journalisten, die als sogenannte Pool-Reporter den US-Präsidenten jeden Tag ganz eng begleiten. Deren Arbeitsplätze befinden sich unterhalb des Presseraums, in dem regelmässig das Kommunikationsteam auf die Fragen der Washingtoner Hauptstadtreporter eingeht. Der Ort im Untergeschoss wirkt durch das fehlende Tageslicht und die extreme Enge wie das Innere eines U-Boots und alles andere als prunkvoll. Der Presseraum im Erdgeschoss liegt übrigens genau oberhalb der Stelle, wo einst der Swimmingpool des Präsidenten lag. Besonders John F. Kennedys Ehefrau «Jackie» soll ihn gerne genutzt haben.

Erbaut von Sklaven

Laut den Smithsonian-Museen wurde das Weisse Haus auch von Sklaven erbaut. Das belegen historische Gehaltsdokumente. Demnach waren viele Bauarbeiter keine freien Bürger. Auch der Architekt James Hoban soll seine eigenen Sklaven mit den Namen Ben, Daniel und Peter als Zimmerleute für das Projekt eingesetzt haben.

Verwendete Quellen:

  • whitehousehistory.org (englisch)
  • whitehouse.gov1.info (englisch)
  • theatlantic.com: The Big House (englisch)
  • si.edu: Who Built the White House? (englisch)
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