Bitterer Moment für zahlreiche Einwohner des US-Bundesstaats Utah: Pornhub hat sein Pornoportal seit Dienstag für sämtliche User des konservativen US-Bundesstaats gesperrt.
Grund dafür ist ein neues Gesetz, das Gouverneur Spencer Cox im März unterzeichnete und das seit Mittwoch in Kraft getreten ist. Es sorgt dafür, dass Pornoseiten neu dafür haftbar gemacht werden können, wenn ihre Inhalte Personen unter 18 Jahren zugänglich sind.
Pornhub müsste deshalb eine aufwändige Altersverifizierungsmethode mittels Identitätskarte einführen. «Nicht die effektivste Methode», wie der Konzern in einem Video von der Pornodarstellerin Cherie DeVille verlauten lässt. Bis eine «richtige Lösung» angeboten werde, habe man deshalb die schwere Entscheidung getroffen, den Zugang zur Pornhub-Website in Utah zu sperren.
Doch Not macht bekanntlich erfinderisch und so haben die Bewohner Utahs schnell nach einer Umgehung der sogenannten «Boobie-Sperre» gesucht. Wie Zahlen von Google Trends zeigen, ist das Suchvolumen nach dem Begriff «VPN» am Tag nach Einführung des Gesetzes nahezu explodiert.
VPNs (Virtual Private Networks) können unter anderem dazu verwendet werden, Webangeboten einen anderen geografischen Standort vorzugaukeln und damit Zugriff auf eine lokal gesperrte Webseite garantieren.
So wurde am Dienstag in Utah gemäss dem «Cultural Currents Institute» mehr als doppelt so häufig nach dem Begriff «VPN» gesucht wie in jedem anderen US-Bundesstaat.
Im März war das noch ganz anders. Da interessierte sich im «Beehive State» noch kaum einer für die virtuellen privaten Netzwerke.
Pornhub hatte allerdings auf eine andere Reaktion seiner User in Utah gehofft: Mit der Blockade wollte das Pornoportal erreichen, dass die erlaubten Verifizierungsmethoden erweitert werden. Wer statt der gewünschten Inhalte lediglich die Videobotschaft der angezogenen DeVille zu sehen bekommt, sollte von der Regierung verlangen, dass auch einfachere Verifizierungsmethoden erlaubt werden.
Laut der britischen Nachrichten-Webseite «The Register» geht Pornhub mit dem neuen Gesetz in Utah damit etwas anders um, als mit einem vergleichbaren vom letzten Jahr in Louisiana.
Dort kann man sein Alter im Internet via Identitätskarte deutlich einfacher nachweisen als in Utah, was die neue Methode allerdings nicht beliebter machte: Gemäss eigenen Angaben ging der Traffic auf der eigenen Webseite um 80 zurück, nachdem die User sich vor dem Nutzen der Webseite ausweisen mussten. (pre)