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US-Nato-Botschafter deutet Wende bei Trump-Gipfel mit Putin an

epa12177007 U.S. Ambassador to NATO Matthew G. Whitaker visits Adazi Military Base, Latvia, 15 June 2025. Ambassador Matthew Whitaker visited Latvia to discuss preparations for the NATO Summit in The  ...
Der US-Botschafter bei der Nato, Matthew Whitaker.Bild: keystone

Selenskyj doch dabei? US-Nato-Botschafter deutet Wende bei Trump-Gipfel mit Putin an

Donald Trump trifft den russischen Diktator Wladimir Putin in Alaska, um über den Ukrainekrieg zu verhandeln. Bislang ist kein Vertreter Kiews eingeladen. Doch das könnte sich noch ändern – wenn Trump Lust darauf hat.
11.08.2025, 04:5511.08.2025, 05:01
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Ein Artikel von
t-online

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj könnte nach Angaben eines US-Vertreters womöglich doch an dem Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin am Freitag teilnehmen. «Ja, ich denke, dass das sicherlich möglich ist», sagte der US-Botschafter bei der Nato, Matthew Whitaker, am Sonntag im US-Nachrichtensender CNN auf eine entsprechende Frage. Die Entscheidung über eine Teilnahme an dem Treffen im US-Bundesstaat Alaska müsse letztlich von Trump gefällt werden.

epa12290512 US President Donald Trump attends a signing ceremony in the State Dining Room of the White House in Washington, DC, USA, 08 August 2025. US President Trump said he would host the leaders o ...
Eine Einladung Selenskyjs scheint von den Launen Donald Trumps abzuhängen.Bild: keystone

«Wenn er denkt, es ist das beste Szenario, Selenskyj einzuladen, dann wird er es tun», sagte Whitaker über Trump. Bislang sei dazu aber noch «keine Entscheidung» getroffen worden. Whitaker fügte hinzu:

«Es kann sicherlich keinen Deal geben, mit dem nicht jeder Beteiligte einverstanden ist.»

Das widerspricht Äusserungen von US-Vizepräsident J.D. Vance, der jüngste meinte, dass kaum alle zufrieden mit dem Ausgang des Gipfels sein werden. Stattdessen sei wahrscheinlich, dass weder die Russen noch die Ukrainer mit dem Resultat einer Verhandlungslösung zufrieden sein werden.

Trump und Putin treffen sich am Freitag in Alaska, um über den Ukrainekrieg zu beraten. Befürchtet wird, dass die beiden Präsidenten für die Ukraine nachteilige Vereinbarungen treffen könnten. So hat Trump einen möglichen «Gebietstausch» zwischen Russland und der Ukraine ins Spiel gebracht. Selenskyj hat ausgeschlossen, Gebiete an Russland abzutreten.

Putin hat angeblich «grundsätzlich nichts» dagegen

Die EU und die EU-Staaten fordern, dass sowohl sie selbst als auch die Ukraine an Gesprächen über eine mögliche Friedenslösung beteiligt werden. Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sagte dazu am Sonntag in der ARD:

«Wir können jedenfalls nicht akzeptieren, dass über die Köpfe der Europäer und die Köpfe der Ukrainer hinweg über Territorialfragen zwischen Russland und Amerika gesprochen oder gar entschieden wird.»

Merz forderte auch, dass Selenskyj an dem Gipfel in Alaska «beteiligt» wird.

Die EU-Aussenminister werden am Montag bei einem Online-Sondertreffen über das Thema beraten. «Jedes Abkommen zwischen den USA und Russland muss die Ukraine und die EU einbeziehen, denn es geht um die Sicherheit der Ukraine und ganz Europas», erklärte die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas am Sonntag.

Putin selbst sagte kürzlich, er habe «grundsätzlich nichts» gegen ein Treffen mit Selenskyj. Die «Voraussetzungen» dafür seien derzeit aber noch nicht erfüllt. (t-online/con)

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Randnotiz
11.08.2025 07:52registriert Februar 2023
Mir scheint, wir sind gesellschaftspolitisch im Mittelalter angekommen:

Wir haben einen Zaren, einen whs an Demenz erkrankten Möchtegern-König, ein paar wenige Feudalherren (Tech-Milliardäre), die Gilden der Kaufleute und Handwerker (EU) und das einfache Volk.

Die Art und Weise wie gerade über die Ukrainer und ihr Land hinweg ihr künftiges Schicksal „verhandelt“ wird fühlt sich jedenfalls so an.
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Mentos
11.08.2025 07:42registriert Mai 2020
Völkerrechtlich und praktisch gilt tatsächlich: Echte Friedens- oder Kriegsverhandlungen finden in erster Linie zwischen dem Aggressor und dem angegriffenen Staat statt.
Dritte Parteien – wie Vermittler oder Unterstützer – können moderieren, vermitteln oder Sicherheitsgarantien bieten, aber sie können keinen bindenden Frieden ohne Zustimmung der direkt beteiligten Kriegsparteien beschließen.
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Ursus51
11.08.2025 08:54registriert Januar 2015
Wer Trump und die USA zum Freund hat, der braucht keine Feinde mehr. Es ist absolut indiskutabel, das Trump mit Putin über die Köpfe der Ukrainer hinweg, über Gebietsabtretungen verhandelt.
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