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Bald gibt es wieder politische Werbung auf Musks X-Plattform

Bald gibt es wieder politische Werbung auf Musks X-Plattform

29.08.2023, 21:3729.08.2023, 22:54

Elon Musks Online-Plattform X (ehemals Twitter) wird nach rund vier Jahren wieder Werbung mit politischen Inhalten erlauben. Das im Oktober 2019 eingeführte Verbot solle zunächst in den USA aufgehoben werden, hiess es in einem Blogeintrag am Dienstag. Der damalige Chef Jack Dorsey hatte den Stopp damit begründet, dass politische Reichweite verdient und nicht erkauft werden müsse. X verwies jetzt auf ein Bekenntnis des Dienstes zur Redefreiheit.

Die Plattform betonte zugleich, dass es bei der bezahlten Verbreitung politischer Botschaften einige Regeln geben werde. So sei es verboten, falsche oder irreführende Informationen zu platzieren. Dazu gehörten auch falsche Darstellungen, mit denen das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Rechtmässigkeit von Wahlen untergraben werden solle.

Diese Einschränkungen könnten Grenzen dafür setzen, wie Ex-Präsident Donald Trump und seine Unterstützer X in der Kampagne zur Präsidentenwahl 2024 einsetzen. Trump behauptet nach wie vor allen Fakten zum Trotz, ihm sei der Sieg bei der vergangenen Präsidentenwahl nur durch Betrug genommen worden. X-Besitzer Elon Musk schaltet zwar Trumps lange gesperrten Account bei dem Dienst wieder frei. Der Ex-Präsident machte davon bisher aber nur einmal Gebrauch: Er veröffentlichte sein historisch einmaliges Polizeifoto. Ansonsten ist Trump lieber bei seiner eigenen Twitter-Kopie Truth Social aktiv. Allerdings hat er dort aktuell nur 6.4 Millionen Abonnenten – während er bei X seine mehr als 80 Millionen Twitter-Follower zurückbekam.

Seit Musk im vergangenen Oktober Twitter für rund 44 Milliarden Dollar kaufte, kämpft der Dienst unter anderem mit Erlösproblemen. Musk räumte unlängst ein, dass die Werbeeinnahmen weiterhin nur halb so hoch seien wie vor der Übernahme. In dem Blogeintrag hiess es auch, X baue gerade die Teams aus, die Manipulationen und Fake-Account erkennen sollen. Musk liess nach der Übernahme mehr als die Hälfte der einst rund 7000 Twitter-Mitarbeiter entlassen. Davon sollen laut Medienberichten auch die für Plattform-Sicherheit zuständigen Abteilungen stark betroffen gewesen sein. (sda/dpa)

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4 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Marshall
30.08.2023 01:37registriert Dezember 2020
"So sei es verboten, falsche oder irreführende Informationen zu platzieren."

Das macht Musk bereits selber auf seinem persönlichen Account. Zitiert Videos von Tucker Carlson mit seinen illustren Gästen wie Trump, Andrew (und Tristan) Tate und gerade mit Viktor Orban, Präsidentschaftskandidaten Vivek Ramaswamy und weiteren freundlichen Politikern und Wissenschaftsfreunden, immer schön zurückhaltend mit der Anmerkung "interessant".
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«Es würde Trump nicht gelingen, die USA in eine faschistische Diktatur zu verwandeln»
Nur wenige Gelehrte haben das heutige Deutschland geprägt wie Heinrich August Winkler. Nun zieht der grosse Historiker in seinen Memoiren Bilanz. Ein Gespräch über den fragilen Zustand des Westens, Europas Zukunft und den Sinn in der Geschichte.
Herr Winkler, Deutschlands langer Weg nach Westen ist eines Ihrer grossen Themen als Historiker. Nun ist allenthalben vom Ende des Westens die Rede. Urteilen einige zu schnell?
Heinrich August Winkler: Wir wissen nicht, wie lange Trump und die Trumpisten in den USA an der Macht sein werden. Es ist gut möglich, dass sich schon bei den Zwischenwahlen im November nächsten Jahres eine Wende abzeichnet. Vom Ende des Westens zu sprechen, halte ich für einen Ausdruck von vorauseilendem Fatalismus.
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