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Vogelgrippe: Mensch in den USA infiziert: Wie gefährlich ist die Grippe?

Mensch in den USA mit Vogelgrippe infiziert: Die vier wichtigsten Fragen und Antworten

03.04.2024, 17:56
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Was ist passiert?

Im US-Bundesstaat Texas ist ein Mensch positiv auf Vogelgrippe getestet worden. Die Person habe zuvor Kontakt zu Milchkühen gehabt, bei denen der hochpathogene H5N1-Virus vermutet worden sei, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am Montag (Ortszeit) mit.

Der betroffene Mensch habe als einziges Symptom eine Rötung der Augen angegeben, die einer Bindehautentzündung ähnele. Er sei angewiesen worden, sich zu isolieren, habe ein antivirales Medikament erhalten und sei auf dem Weg der Besserung.

Wie gross ist die aktuelle Vogelgrippewelle?

Ende März war der H5N1-Virus erstmals bei Milchkühen in den USA entdeckt worden. Wahrscheinlich seien die Kühe von Wildvögeln angesteckt worden, hiess es nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums. Bei der Person in Texas handle es sich um den zweiten registrierten Fall von Vogelgrippe bei Menschen in den USA. Der erste Fall war demnach 2022 im Bundesstaat Colorado aufgetreten.

Die Vogelgrippe oder Aviäre Influenza wird – ebenso wie die Grippe beim Menschen – durch Influenza-A-Viren hervorgerufen, allerdings durch diverse andere Subtypen. Derzeit grassiert die grösste je dokumentierte Vogelgrippewelle, die sich über fast die gesamte Erde erstreckt und auch Europa betrifft. Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei vielen Säugetieren gefunden, darunter Katzen, Bären und Robben.

Ein Huhn wird aus einem Stall entnommen bei einer Uebung der Seuchenwehr des Zivilschutzes zur Vogelgrippe, am Donnerstag, 4. Mai 2023, in Glarus. Die im Rahmen der Uebung gekeulten Tiere stammen aus  ...
Auch in der Schweiz sind bereits Tiere an der Vogelgrippe erkrankt.Bild: keystone

Wie hoch ist das Ansteckungsrisiko für Menschen?

Die US-Gesundheitsbehörde CDC stuft das Risiko einer Ansteckung für Menschen in den USA weiterhin als gering ein. Die Behörde arbeitet nach eigenen Angaben mit den Gesundheitsämtern zusammen, um mögliche Risikopatienten nach einem Kontakt mit potenziell infizierten Vögeln oder Nutztieren zu überwachen und zu testen.

Gesundheitsexperten warnen vor der Gefahr, dass sich der Virus an den Menschen anpasst und dann auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Der Virologe Friedemann Weber von der Universität Giessen in Deutschland sieht bisher allerdings nicht die Gefahr, dass sich eine Pandemie im Ausmass wie beim Coronavirus SARS-CoV-2 wiederholen werde. «Wir Menschen haben eine gewisse Grundimmunität, nicht spezifisch gegen die Vogelgrippe, aber gegen Grippeviren generell. Das hatten wir bei Covid nicht», äusserte sich der Virologe gegenüber ZDFheute. Ausserdem gebe es gegen die Grippe bereits Impfstoffe, die angepasst werden könnten.

Auch die Virologin Isabella Eckerle schreibt auf X, dass die aktuelle Situation «für die allgemeine Bevölkerung momentan keine besondere Relevanz» habe. Es sei jedoch immer klug, «sich von kranken Tieren fernzuhalten und keine unpasteurisierte Milch zu trinken».

Wie gefährlich ist eine Erkrankung für Menschen?

Menschliche Infektionen treten nur vereinzelt auf. Die Symptome reichen nach Angaben der CDC von Augen- oder Atemwegsinfektionen bis hin zu schweren Erkrankungen wie Lungenentzündungen, die zum Tod führen können.

Die Fallsterblichkeit beträgt beim Menschen etwa 30 Prozent, wie Friedemann Weber gegenüber ZDFheute mitteilt. Allerdings betont er, dass es vermutlich auch Fälle beim Menschen gebe, die nicht entdeckt wurden und somit nicht in die Statistik mit einfliessen würden.

(hkl mit Material von sda/dpa)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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closer2edit
03.04.2024 19:34registriert September 2023
Ich finde auch, die Gesellschaft sollte Abstand nehmen 'social distancing' von der Mastbetrieben und industrieller Fleischproduktion.

Weniger isst mehr.
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