Hillary Clinton nahm kein Blatt vor den Mund, als sie am Donnerstag bei CNN für ein Interview zu Gast war. Anlass waren die jüngsten Unruhen im Parlament, die in der überraschenden Abwahl des Repräsentantenhaus-Sprechers Kevin McCarthy endeten. Im Interview äusserte sich die ehemalige Aussenministerin jedoch auch zu den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr. Sie glaubt, dass Donald Trump von den Republikanern für die Präsidentschaftswahlen nominiert werden wird. Eine ihrer Meinung nach beängstigende Aussicht.
Während sie für den aktuell amtierenden und erneut kandidierenden Präsidenten Joe Biden nur lobende Worte findet, warnt sie vor einer erneuten Wahl Donald Trumps. Man soll ihn auf keinen Fall wählen – auch wenn man kein Fan vom amtierenden Joe Biden sei:
Man müsse im Parlament wieder eine gemeinsame Basis finden, um zusammenzuarbeiten, fährt die 75-jährige Demokratin fort. Früher habe man sehr erbitterte Kämpfe über alle möglichen Dinge, wie Waffenkontrolle, Klimawandel, Wirtschaft und Steuern geführt. Allerdings ohne die extremistischen Noten, die in der republikanischen Partei jetzt den Ton angeben würden.
Sie erklärt auch gleich, worin sie den Ursprung für diesen Wandel sieht:
Im nächsten Atemzug lässt sich die ehemalige First Lady zu einer Aussage hinreissen, für die sie nun in den sozialen Medien scharf kritisiert wird:
Hillary Clinton calls for Trump Supporters to be reeducated: "At some point maybe there needs to be a formal deprogramming of the cult members." pic.twitter.com/ao3foysSL4
— TheBlaze (@theblaze) October 6, 2023
Journalistin Christiane Amanpour will von Clinton wissen, wie es sein kann, dass Trump immer noch im Rennen ist – trotz etlicher Skandale. Sie verweist dabei auf die gegen ihn gerichteten 91 Anklagen, sowie den Zivilbetrug und die sexuellen Übergriffe, für die er verurteilt worden war.
Clinton antwortet – wieder etwas zurückhaltender:
Die Basis der republikanischen Partei sehe in Donald Trump jemanden, der sich für sie einsetze, so Hillary Clinton. Deshalb seien sie so gewillt, für ihn abzustimmen, an seinen Rallyes teilzunehmen und seine Bekleidungsartikel zu tragen.
Aus irgendeinem Grund stosse Trump und seine «negative und hässliche Art der Politik» bei seinen Anhängern auf Anklang, so Clinton. Sie sinniert über die Gründe:
Trump habe mit seinem Wahl-Slogan MAGA (Make America Great Again) eine Rückkehr an einen Ort propagiert, in dem die Menschen sagen können, was sie wollen, und in dem sie jede Person beleidigen dürfen, die ihnen im Weg stehe. Das sei für die Basis der Republikaner attraktiv gewesen. «Es ist wie ein Kult», so Clinton.
Diesen zu brechen, sei keine einfache Aufgabe. Dennoch sieht sie einen Ausweg – und gar einen Hoffnungsschimmer am Horizont:
Das gesamte Interview wird am Montag bei CNN ausgestrahlt.
(saw)
Das Problem ist dass solche Rethorik den Graben zwischen Liberalen und Konservativen, der sowieso schon vorherrscht, noch mehr vertiefen kann.
Die Republikaner gehen mit Nazis, Pseudo-Christen und der Terrororganisation NRA ins Bett, ja lässt sich sogar fast von solchen Kreisen beherrschen. Aber man darf es irgendwie nicht ansprechen weil sonst ist es wieder: Wir gegen Sie, Schwarz gegen Weiss oder Gut gegen Böse...so kommt niemand vorwärts.
Ich widerspreche mir jetzt selber, aber es zeigt gut in welchem Dilemma die USA momentan ist🤷
Zum Glück leb ich nicht dort😅
Ich sehe Ähnlichkeiten zu unseren SVP-Wählenden, die auf tumben Populismus hereinfallen und nicht merken (wollen?), dass gerade diese Partei am Wenigsten in ihrem Interesse handelt. Es sei denn, sie seien (Gross)Bauern.
Wobei sich die Grünen mit ihrem Ukranie-Kurs (Nein zum Weiterverkauf von CH-Rüstungsgütern) hierzulande die drohende Niederlage selber zuzuschreiben haben.