Die Nominierung des ehemaligen Fox-News-Moderators Pete Hegseth zum US-Verteidigungsminister steht kurz bevor. Nun hat er im US-Senat angegeben, einer Frau 50.000 US-Dollar gezahlt zu haben – Hintergrund ist ein Vorwurf eines sexuellen Übergriffs gegen ihn.
Hegseth habe dem Senat gegenüber zugegeben, die Summe gezahlt zu haben, um die anonyme Frau, die ihn der Vergewaltigung beschuldigt habe, zum Schweigen zu bringen, schrieb die Senatorin Elizabeth Warren in sozialen Medien. Laut Hegseth sei der Kontakt mit der Frau einvernehmlich gewesen, was die betroffene Frau jedoch bestreitet.
Die Demokratin veröffentlichte ein Bild einer Frage, die sie ihm im Rahmen des Auswahlverfahrens gestellt hatte, sowie der darauf erhaltenen Antwort. «Herr Hegseth, wie viel haben Sie »Jane Doe« als Teil einer Vertraulichkeitsvereinbarung oder einer anderen Abmachung im Zusammenhang mit diesem Vorfall gezahlt?», heisst es dort. «50.000 Dollar», lautet die Antwort. Mit den Platzhalter-Namen «John Doe» und «Jane Doe» wird im US-Justizsystem auf Menschen hingewiesen, deren Identität verborgen werden soll.
Hegseths Anwalt hatte bereits im November gegenüber US-Medien eine Zahlung Hegseths an eine Frau als Teil einer Vergleichsvereinbarung mit Vertraulichkeitsklausel bestätigt. Der Fall stammt aus dem Jahr 2017, angeklagt wurde Hegseth nicht.
Die Personalie wird überschattet von den Vorwürfen gegen den früheren Fox-News-Moderator: Er sei in der Vergangenheit sexuell übergriffig gewesen und habe exzessiv getrunken. Hegseth streitet diese ab. Für Irritationen sorgten auch Äusserungen von ihm, dass Frauen nicht in Kampfeinsätzen zu gebrauchen seien.
Nicht nur bei den Demokraten löst Hegseth Ungemach aus, auch zwei republikanische Senatorinnen sprachen sich gegen Hegseth aus. Darunter Lisa Murkowski, die ein Statement auf X veröffentlichte. Darin macht sie deutlich, dass sie nicht mit der Nomination Hegseth' einverstanden sei: «Der Chef des Verteidigungsministeriums muss die Verhaltensstandards und den Charakter zeigen und vorleben, die wir von allen Soldaten erwarten.»
Murkowski erklärte, Hegseths bisheriges Verhalten und seine mangelnde Erfahrung machten ihn für das Amt ungeeignet. Sie zeigte sich besorgt über das Signal, das seine Bestätigung an Frauen in der Armee aussenden könnte, zumal Hegseth in der Vergangenheit die Eignung von Frauen für Kampfeinsätze infrage gestellt hatte.
Hegseth ist der Wunschkandidat des neuen Präsidenten Donald Trump. Dennoch wird damit gerechnet, dass er für eines der wichtigsten Ministerien der Vereinigten Staaten bestätigt wird. Die Abstimmung im Senat ist für Freitag geplant. (ear mit material sda/dpa)