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Leak soll israelische Vergeltungspläne auf Iran zeigen – was wir wissen

FILE - The Pentagon is seen from Air Force One as it flies over Washington, March 2, 2022. Defense officials tell Congress that the military services are still reviewing possible discipline of troops  ...
Die veröffentlichten Geheimdienstinfos sorgen im Pentagon für Wirbel.Bild: keystone

US-Leak soll israelische Vergeltungspläne gegen Iran zeigen – was wir wissen

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Die USA untersuchen aktuell ein Leak von US-Geheimdienstinformationen zu den israelischen Vergeltungsplänen gegenüber dem Iran. Zeitpunkt und Inhalt sind heikel. Eine Übersicht.
20.10.2024, 06:4320.10.2024, 13:19

Das Auftauchen der Dokumente

Die auf den 15. und 16. Oktober datierten streng geheimen Dokumente kursierten seit Freitag im Netz und seien zunächst auf der Plattform Telegram veröffentlicht worden, berichtete der US-Sender CNN. Zuvor hatte das Portal Axios als Erstes über die Dokumente berichtet.

Eine nicht namentlich genannte, mit der Angelegenheit vertraute Person habe die Echtheit der Dokumente bestätigt, so CNN. Axios zufolge veröffentlicht das entsprechende Telegram-Konto regelmässig pro-iranische Inhalte, weshalb eine Verifizierung besonders vorsichtig vorgenommen werden müsse.

Was steht in den Dokumenten?

Die Dokumente sollen Vorbereitungen Israels zum Gegenschlag auf den Iran aufzeigen. Vor zwei Wochen hatten Irans Revolutionsgarden rund 200 ballistische Raketen auf den jüdischen Staat gefeuert. Israel kündigte daraufhin Vergeltung an. Offen ist, wann und wie Israel zurückschlagen wird. Die nun veröffentlichten Dokumente beschreiben laut Axios «detaillierte Massnahmen, die in den vergangenen Tagen auf mehreren israelischen Luftwaffenstützpunkten durchgeführt» worden seien. Die US-Medien zitieren bewusst nicht direkt aus den Dokumenten und zeigen sie auch nicht öffentlich.

Heikel ist auch eine Passage, in der angedeutet wird, was als offenes Geheimnis gilt, aber nie öffentlich bestätigt wurde: Israel hat ein staatliches Atomprogramm und verfügt über eine stattliche Anzahl an Atomsprengköpfen. Im Dokument heisst es allerdings auch, dass die US-Geheimdienste keine Hinweise hätten, dass Israel in Erwägung ziehe, Atomwaffen bei einem Gegenschlag einzusetzen.

Weiter zeigten die Dokumente, dass die israelische Luftwaffe nach Angaben des US-Geheimdienstes eine grosse Übung durchgeführt habe, an der Aufklärungsflugzeuge und wohl auch Kampfjets teilgenommen hätten. «In dem angeblichen Geheimdienstbericht werden auch die Vorbereitungen in israelischen Drohneneinheiten für einen Angriff auf den Iran detailliert beschrieben», so Axios weiter.

Wie reagieren die USA?

Ein US-Regierungsvertreter sagte sowohl gegenüber Axios als auch CNN, dass das mutmassliche Leck «äusserst besorgniserregend» sei.

Die US-Behörden suchen mit Nachdruck nach der undichten Stelle. Es ist allerdings nicht einmal klar, wie die Dokumente an die Öffentlichkeit gelangten. Es könnte durch einen Hackerangriff zum Leak gekommen sein – oder aber durch die absichtliche Weitergabe eines internen Mitarbeiters. Das FBI wollte keinen Kommentar abgeben.

Klar ist, dass Hackerangriffe – insbesondere iranische – für die US-Geheimhaltung ein Sicherheitsproblem darstellen. Im August hatten US-Geheimdienste bereits bestätigt, dass der Iran Dokumente gehackt habe, die von Donald Trumps Wahlkampfteam stammten. Auch Kamala Harris' Team soll Ziel von Hackerangriffen geworden sein.

Weshalb ist der Leak heikel?

Der Inhalt der Dokumente gilt als heikel, allerdings weniger als der Zeitpunkt. Israel dürfte mit Sicherheit verärgert sein, ob der Offenlegung gewisser Pläne.

Ein anderer US-Beamter bestätigt gegenüber CNN denn auch: «Diese beiden Dokumente sind schlecht, aber nicht schrecklich.»

«Die Sorge ist, dass es noch mehr davon gibt.»

«Wenn es stimmt, dass israelische taktische Pläne zur Reaktion auf den iranischen Angriff am 1. Oktober durchgesickert sind, dann ist das ein schwerwiegender Verstoss», sagte Mick Mulroy, ehemaliger stellvertretender Verteidigungsminister für den Nahen Osten und pensionierter CIA-Agent gegenüber CNN.

Die Beziehung zwischen Israel und den USA könnte weiter auf die Probe gestellt werden. Seit Längerem ist es ein offenes Geheimnis, dass es zwischen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und US-Präsident Joe Biden Missstimmungen gibt. Netanjahu soll insbesondere verärgert sein, dass Biden Israel im Nahostkrieg bremst und schon mehrfach «zurückgepfiffen» hat.

Es ist nicht der erste Geheimdienstleak

Erst vor anderthalb Jahren sorgte ein US-Geheimdienstskandal für Aufsehen. Ein Militärangehöriger hatte ab Januar 2022 vorsätzlich Informationen, die als «geheim» und «streng geheim» eingestuft waren, in einem geschlossenen Chat-Raum auf der bei Videospielern beliebten Plattform Discord veröffentlicht. Von dort aus verbreiteten sie sich im Internet, bis auch Behörden und Medien darauf aufmerksam wurden. Erst im April 2023 wurde das Leck publik.

Mit Material der Nachrichtenagenturen SDA und DPA.

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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Joshzi
20.10.2024 07:07registriert September 2014
Das dürfte dann wohl der erste Schritt sein? Den Iran durch angebliche Leaks in die Irre führen um dann ganz woanders zuzuschlagen.
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Dr. Atomi
20.10.2024 08:34registriert Juli 2024
Medien werden meiner Meinung nach schon seit langem strategisch genutzt, um den Gegner mit gezielter Desinformation zu täuschen.
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Randy Orton
20.10.2024 07:48registriert April 2016
Oder das ganze ist Absicht um den Iran auf eine falsche Fährte zu locken, wir haben zuletzt oft genug gesehen, wie professionel der Mossad und andere Geheimdienste arbeiten. Israel hat zudem wahrscheinlich die weltweit führenden Spezialeinheiten wenn es um Cyberoffensiv und -defensivtätigkeiten geht (resultierend aus dem grossen Privatsektor der diese fraglichen Tätigkeiten legal bzw ohne Strafverfolgung durchführen kann wie Candiru, NSO und co.). Wir werden sehen.
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