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Donald Trump will der Ukraine neue Waffen liefern

Trump will neue Waffen für die Ukraine – dafür feuert Selenskyj wohl seine Botschafterin

Donald Trump sagt, er wolle der Ukraine mehr Waffen liefern. Dafür ist wohl eine Botschafterin, die den Republikanern ein Dorn im Auge war, bald ihren Job los. Eine Übersicht zu den neusten Entwicklungen.
08.07.2025, 07:4008.07.2025, 07:40
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Trump will weitere Waffen liefern

US-Präsident Donald Trump will die Ukraine trotz eines jüngst bekanntgewordenen teilweisen US-Lieferstopps weiter mit Waffen versorgen. Auf die Frage eines Journalisten, ob er beabsichtige, weitere Waffen in die Ukraine zu liefern, sagte der Republikaner: «Wir werden noch weitere Waffen schicken. Wir müssen, sie müssen in der Lage sein, sich zu verteidigen. Sie werden sehr schwer getroffen.» Vorrangig solle es sich dabei um Verteidigungswaffen handeln.

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US-Präsident will weitere Waffen an die Ukraine schicken.Bild: keystone

Erst vergangenen Dienstag war bekanntgeworden, dass die USA die Lieferung einiger bereits zugesagter Waffen – darunter auch Flugabwehrraketen – an die Ukraine gestoppt haben. Das US-Verteidigungsministerium erklärte dazu, dass die USA dabei seien, ihre eigenen Fähigkeiten zu überprüfen – und auch Hilfen für andere Länder gestoppt hätten.

Kritik an Putin

Trump sprach sich erneut für ein schnelles Ende des Kriegs aus. Der Krieg sei eine schreckliche Sache. Er hasse es, wenn Menschen getötet würden wie in der Ukraine und in Russland. Mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sei er überhaupt nicht glücklich. Trump betonte: «Ich beende Kriege.»

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Mit Wladimir Putin ist Trump laut eigenen Angaben derzeit gar nicht zufrieden.Bild: keystone

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Moskaus Militär versucht seit Wochen, die Flugabwehr des Nachbarlandes zu überlasten.

Selenskyj will Botschafterin wechseln

Derweil kommt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Trump einem Medienbericht zufolge offenbar bei einer wichtigen Personalentscheidung entgegen. Die «Financial Times» berichtete unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen, die beiden Staatschefs hätten in einem Telefonat die Ablösung der ukrainischen Botschafterin in den USA, Oxana Markarowa, vereinbart. Ihre Teams würden weitere Beratungen über mögliche Kandidaten durchführen, die von beiden Seiten geprüft werden sollten.

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Die Zeit von Oxana Markarowa als ukrainische Botschafterin in den USA könnte bald enden.Bild: keystone

Auch das US-Portal Bloomberg berichtete unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person, die beiden Präsidenten hätten in einem Telefonat am Freitag über die Ablösung der Botschafterin gesprochen.

Markarowa, die seit 2021 als Botschafterin in Washington arbeitet, wurde von einigen Republikanern eine zu grosse Nähe zu den Demokraten vorgeworfen. Ihre Entlassung könnte ein Versuch Selenskyjs sein, Trump in einer für die Ukraine heiklen Zeit zu beschwichtigen.

In der kommenden Woche will Selenskyj die Personalie Markarowa im Rahmen einer grossen Kabinettsumbildung bekanntgeben, wie die Zeitung unter Berufung auf Kreise berichtete. Seit Beginn des Kriegs hat Selenskyj sein Kabinett bereits mehrfach umgebildet.

Ein ranghoher ukrainischer Beamter sagte der Zeitung, Selenskyj wolle einen «guten Verhandlungsführer» als Botschafter ernennen, der «für das Weisse Haus und gleichzeitig für den Kongress verständlich ist». Kandidaten für die Nachfolge sollen dem Bericht zufolge unter anderem der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal und Verteidigungsminister Rustem Umjerow sein.

Der ehemalige EU-Diplomat in Kiew, Balazs Jarabik, sagte der Zeitung, die personellen Veränderungen seien eine bekannte Reaktion auf den wachsenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Druck. «Die Umbildung deutet nicht auf eine Änderung der strategischen Ausrichtung hin, sondern scheint darauf abzuzielen, die Unzufriedenheit einzudämmen, ein Gefühl der Erneuerung zu vermitteln und die Kontrolle inmitten des wachsenden Drucks an mehreren Fronten aufrechtzuerhalten.»

Ukraine plant Ausweitung der Drohnenproduktion

Selenskyj kündigte eine Ausweitung der Drohnenproduktion gemeinsam mit den Verbündeten auch für die Nachkriegszeit an. «Wir arbeiten auch mit unseren Partnern zusammen, um sicherzustellen, dass die Produktion in ihren Ländern so effizient wie möglich ist – für unsere gemeinsame Verteidigung jetzt und für die Zeit nach dem Krieg – für das Arsenal unserer Partner», sagte der Staatschef in seiner Videobotschaft.

Ukraine's President Volodymyr Zelenskyy delivers a speech at the Council of Europe after signing the legal instruments necessary to launch the Special Tribunal for the Crime of Aggression against ...
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.Bild: keystone

Die Zusammenarbeit finde mit allen Ländern statt, die mit Investitionen, Einzelteilen und Produktionsstätten helfen können. «Schritt für Schritt» würden dabei Finanzierungslücken für die Herstellung von Drohnen und Abfangdrohnen geschlossen. Erst vergangene Woche hatte Kiew in Dänemark neue Abkommen zur Drohnenherstellung unterzeichnet.

Selenskyj kündigte hierbei ein Treffen der von Grossbritannien und Frankreich geführten sogenannten «Koalition der Willigen» um die am Donnerstag und Freitag in Rom geplante Wiederaufbaukonferenz an. Hauptthema sei weiter die Flugabwehr und dabei insbesondere die Abwehr von Drohnenangriffen. «Jeder auf der Welt kann sehen, wie sehr Russland auf den Einsatz von Shahed-Drohnen angewiesen ist. Es bleiben ihnen nur noch wenige Optionen, um den Krieg zu verlängern, und russisch-iranische Drohnen sind eine davon», sagte Selenskyj. (dab/sda/dpa)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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D.Enk-Zettel
08.07.2025 08:58registriert Oktober 2021
und wann lässt Dony seinen Freund Wladi auswechseln?
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Alilaguna
08.07.2025 08:17registriert September 2023
Ablösung der ukrainischen Botschafterin in den USA, Oxana Markarowa, vereinbart. Ihre Teams würden weitere Beratungen über mögliche Kandidaten durchführen, die von beiden Seiten geprüft werden sollten.
Das ist sehr grobe Einmischung von Seiten der USA.
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Gandalf der Weise
08.07.2025 10:50registriert Januar 2023
Wenn der Preis für Waffenlieferungen die Abberufung Markarowas ist, wird selbst sie diesen Preis gerne bezahlen.
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