Man stelle sich vor, in der Schweiz würde ...
... ein national bekannter Ständerat einem Schauspieler damit drohen, dass ein anderer Politiker seiner Partei, der früher Schwinger war, den Schauspieler in einem Zweikampf ins Sägemehl drücken würde. Jederzeit, ohne Probleme.
Zu absurd? Vielleicht für die Schweiz – ist aber in den USA gerade so passiert. Aber von vorne:
Alles begann, als sich der republikanische Abgeordnete Matt Gaetz (Florida) darüber aufregte, dass die US-Fussballmannschaft während der Nationalhymne niederknien darf. Er twitterte: «Ich hätte lieber, dass die USA gar kein Fussballteam hätte, anstatt eines, das für die Nationalhymne nicht steht.»
I’d rather the US not have a soccer team than have a soccer team that won’t stand for the National Anthem.
— Matt Gaetz (@mattgaetz) June 11, 2020
You shouldn’t get to play under our flag as our national team if you won’t stand when it is raised.
Für die, die es verpasst haben: Etliche US-Sportler knieten sich in den letzten Jahren während der Nationalhymne nieder, um gegen die Polizeigewalt in den USA zu protestieren. «Erfinder» des Protests ist Colin Kaepernick. Die Aktion triggerte vor allem republikanische Politiker.
Die Aussage Gaetz' ruft den 70-jährigen «Sons of Anarchy»- und «Hellboy»-Schauspieler Ron Perlman auf den Plan. Er twittert: «Das US-Fussballteam hat gerade angerufen und rate mal ... sie haben gesagt, es könnte ihnen nicht egaler sein, was ihr zwei Schwachköpfe denkt.»
The US Soccer team called and you guessed it... said they couldn’t give any less of a fuck about what you two dipshits think. @realDonaldTrump @mattgaetz
— Ron Perlman (@perlmutations) June 13, 2020
Gaetz nennt Ron Perlman daraufhin einen «Racial Justice Warrior» (eine Abwandlung von «Social Justice Warrior») und kritisiert ihn wegen seiner Rolle als «White Supremacist» (einer, der an die Vormachtstellung der Weissen glaubt) in der Serie «Sons of Anarchy».
Die beiden beleidigen sich weiter, Wörter wie «kleine Schlampe», «Arschloch» oder «Fuckboy» fallen, bis Perlman schlussendlich einen weiteren Politiker ins Spiel bringt: «Zum Glück gibt es ihn [Abgeordneter Jim Jordan], sonst wärst du der hässlichste Politiker.»
PS: You’re lucky for this guy Matt. If it weren’t for him you’d be the ugliest politician walking. @mattgaetz pic.twitter.com/uUgUDKHgZA
— Ron Perlman (@perlmutations) June 15, 2020
So weit, so absurd. Nur: Die Beleidigung des 56-jährigen Jim Jordan ruft nun Senator Ted Cruz auf den Plan. An Perlman gewandt schreibt er: «Hör mal zu, Hellboy. Du kannst gut reden, wenn du Hollywood-Make-up und Stuntmen hast. Aber ich wette 10'000 Dollar für eine nichtpolitische Wohltätigkeitsorganisation deiner Wahl, dass du es keine fünf Minuten im Ring gegen Jim Jordan aushalten würdest, ohne auf dem Rücken zu landen. Bist du dabei? Oder sagt dein Publizist, dass es zu riskant ist?»
Jim Jordan war in seiner Studienzeit erfolgreicher Ringer und besiegte einst in einem Titelkampf einen späteren Olympiasieger.
Perlman scheint damit nicht ganz einverstanden und schlägt stattdessen vor, dass er gegen Ted Cruz in den Ring steigen würde. Er würde 50'000 Dollar für «Black Lives Matter» spenden, falls er verlieren würde.
Cruz steigt nicht darauf ein: «Ich hab's kapiert, du bist reich. Aber anscheinend auch weich. Du scheinst Angst vor einem Kampf mit Jordan zu haben. Hältst du den Druck nicht aus? Brauchst du eine Maniküre?» Antwort Perlman: «Welche Art von Muthafucka bietet an, dass ein anderer Typ einem anderen Typen in den Arsch tritt?» Darauf steigt dann Cruz nicht mehr ein.
I get it, you’re rich. But, apparently, soft. You sure seem scared to wrestle Jordan (whom you keep insulting).
— Ted Cruz (@tedcruz) June 15, 2020
Can’t take the heat? Need to get a manicure? https://t.co/giLnJjZNKr
Das war's dann wohl, oder? Nein, noch nicht ganz. Perlman liess die Chose wohl keine Ruhe. Nach ein paar Stunden ohne Antwort meldete er sich noch einmal. Nun will er gegen Cruz und Senator Mitch McConnell in den Ring.
Ya know ted, I’ve been giving this some thought- leave @Jim_Jordan home and give me 10 minutes with you and Mitch McConnell. Let’s see what else you muthafuckas can obstruct besides justice. All we need’s a time, place, and a few EMTs standing by. LMK. @tedcruz @senatemajldr
— Ron Perlman (@perlmutations) June 15, 2020
«Story to be continued?» Mal schauen, ob sich Mehrheitsführer McConnell darauf einlässt.
(jaw)
Ich denke mal es macht Sinn dass er nicht gegen einen Profi Ringer antritt.
Moscow Mitch schafft er aber alle mal!