International
USA

Diesen 6 Kritikern will Trump den Sicherheitszugang entziehen

Diesen 6 Personen wird der Sicherheitszugang entzogen – weil sie Trump kritisierten

23.07.2018, 23:4024.07.2018, 04:19
Mehr «International»

US-Präsident Donald Trump will mehreren früheren hochrangigen Regierungsmitgliedern, die sich kritisch über ihn geäussert haben, den Zugang zu geheimen Dokumenten entziehen. Die sollen Informationen politisch verwertet haben.

Präsidentensprecherin Sarah Sanders begründete die anvisierte Massnahme am Montag in Washington unter anderem damit, dass einige der potenziell Betroffenen «unbegründete Anschuldigungen» hinsichtlich Trumps Beziehungen zu Russland vorgebracht hätten.

Präsidentensprecherin Sarah Sanders gab am 23. Juli bekannt, dass hochrangigen Regierungsmitgliedern der Sicherheitszugang entzogen wird. Video: YouTube/Amicus Humani Generis

Konkret nannte Sanders sechs ehemalige Führungspersönlichkeiten des Sicherheits- und Geheimdienstapparats, denen die sogenannten Sicherheitsfreigaben entzogen werden könnten.

So reagiert der US-Geheimdienst-Chef auf Putins Staatsbesuch

Video: srf

John Brennan: Ex-CIA-Direktor 

FILE - In this Dec. 11, 2014 fie photo, CIA Director John Brennan listens during a news conference at CIA headquarters in Langley, Va. An anonymous hacker claims to have breached CIA Director John Bre ...
Bild: AP/AP

Der frühere CIA-Chef John Brennan war wenig begeistert über das Treffen des US-Präsidenten mit Wladimir Putin. Er sagte, Trumps Äusserungen grenzten an Hochverrat. Sie seien nicht nur idiotisch. Putin habe ihn damit völlig in die Tasche gesteckt.

James Clapper: Ex-Nationaler Geheimdienst-Chef

epa05635126 (FILE) A file photograph showing Director of National Intelligence James Clapper appearing before the US House Intelligence Committee hearing on 'Worldwide Threats', on Capitol H ...
Bild: EPA/EPA FILE

James Clapper sprach bereits im März 2016 von ersten Hinweisen auf Cyberattacken auf die Präsidentschaftswahl. Rund ein Jahr später wurde öffentlich bekannt, dass das FBI mögliche Absprachen zwischen dem Wahlkampfteam von Präsident Donald Trumpund Russland untersuche. 

James Comey: Ex-FBI-Chef

Nach dem Treffen zwischen Trump und Putin in Helsinki forderte der ehemalige FBI-Direktor James Comey seine Landsleute auf, im kommenden November die Demokraten zu wählen.

FILE - In this June 8, 2017 file photo, former FBI director James Comey speaks during a Senate Intelligence Committee hearing on Capitol Hill in Washington. Rudy Giuliani, Trump's new attorney, s ...
Bild: AP/AP

Michael Hayden: Ex-Abteilungsleiter der NSA

Prominente Sicherheitsexperten der Republikaner hatten 2016 mit scharfen Worten vor einer Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten gewarnt – dem Kandidaten ihrer eigenen Partei. Nicht weniger als 50 Personen unterzeichneten eine entsprechende Erklärung. Einer von ihnen war Michael Hayden, ehemaliger Leiter des auf die Überwachung elektronischer Kommunikation spezialisierten Auslandsgeheimdienstes NSA.

Former NSA/CIA Director Michael Hayden speaks during a Reuters CyberSecurity Summit in Washington, May 12, 2014. REUTERS/Larry Downing (UNITED STATES - Tags: POLITICS SCIENCE TECHNOLOGY MILITARY)
Bild: X00961

Ex-FBI-Vizechef Andrew McCabe

Andrew McCabe wurde zwei Tage vor seiner Pensionierung von Donald Trump gefeuert. Der Vorwurf lautete, McCabe habe einem Reporter interne Informationen verraten und später bei Befragungen darüber falsche Angaben gemacht, mehrfach auch unter Eid. McCabe bestritt sämtliche Vorwürfe.

Acting FBI Director Andrew McCabe pauses during a Senate Intelligence Committee hearing about the Foreign Intelligence Surveillance Act, on Capitol Hill, Wednesday, June 7, 2017, in Washington. (AP Ph ...
Bild: AP/AP

Ex-Sicherheitsberaterin Susan Rice

Vergangenes Jahr hatte Rice sich mit heftiger Kritik einiger republikanischer Politiker konfrontiert gesehen. Sie warfen ihr vor, Namen von Mitgliedern vom Wahlkampfteam des heutigen US-Präsidenten Donald Trump verraten zu haben, die in geheimen Abhörprotokollen der US-Geheimdienste standen. Die Protokolle waren im Rahmen der Ermittlungen zu möglichen Russland-Kontakten von Trumps Wahlkampfteam angefertigt worden.

epa04196991 US National Security Adviser Susan Rice smiles as she meets Palestinian President Mahmoud Abbas (not pictured), in the West Bank city of Ramallah, 08 May 2014. EPA/MOHAMAD TOROKMAN / POOL
Bild: EPA/REUTERS POOL

«Idiot» oder «Fanboy» – Kritik an Trumps Auftritt mit Putin

Video: watson

Angeblich Privileg ausgenutzt

Ehemalige Regierungsmitarbeiter mit fortbestehendem Zugang zu geheimen Dokumenten hätten dieses Privileg in manchen Fällen genutzt, um Parteipolitik zu betreiben und «Geld zu machen», sagte Sanders. Sie führte allerdings nicht näher aus, was sie mit dem Vorwurf der finanziellen Ausschlachtung des Zugangs zu Geheimmaterial meinte.

Besonders Brennan, Comey, Clapper und Hayden sind regelmässige harte Kritiker Trumps. Nach dessen in freundlicher Atmosphäre verlaufenen Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin am Montag vergangener Woche in Helsinki hatte etwa Brennan dem US-Präsidenten vorgeworfen, dessen Auftritt laufe auf Hochverrat hinaus.

Massnahme bereits umgesetzt

Frühere Leiter von Geheimdiensten behalten laut «Washington Post» nach dem Ausscheiden aus dem Amt üblicherweise ihren Sicherheitszugang. Dies solle ihnen den Austausch mit ihren Nachfolgern erleichtern.

Bei mindestens zwei der von Sanders genannten ehemaligen Regierungsmitarbeiter ist der Sicherheitszugang aber gar nicht mehr vorhanden. Der von Trump gefeuerte Comey verlor diese Einstufung, wie die «Washington Post» berichtete. Das Gleiche gilt für McCabe, wie dessen Sprecherin Melissa Schwarz im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte.

Clapper wiederum bezeichnete die von Trump erwogene Massnahme als «sehr, sehr kleinkariert». Es handle sich wohl um «Vergeltung» für die Kritik am Präsidenten, sagte Clapper dem Sender CNN. (sda/afp/vom)

Trumps mögliche Gegner 2020

1 / 17
Trumps mögliche Gegner 2020
15. John Delaney: Der Kongressabgeordnete aus Maryland hat wiederholt den Bundesstaat Iowa besucht, wo traditionell der Vorwahlzirkus eröffnet wird. Ein klares Zeichen, dass er eine Kandidatur plant. Der Sprung aus dem Repräsentantenhaus ins Weisse Haus gelingt aber nur selten.
quelle: ap/ap / charlie neibergall
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
16 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Halb Wissen
24.07.2018 06:25registriert August 2017
In erster Linie finde ich es fraglich, das EX-Mitarbeiter noch irgendwelche Freigaben besitzen.
Was soll das?
2723
Melden
Zum Kommentar
16
Gesetz ist durch: Grossbritannien schafft illegale Migranten künftig nach Ruanda aus
Nach wochenlangen Diskussionen hat der britische Premierminister Rishi Sunak ein Gesetz zum umstrittenen Asylpakt mit Ruanda durchs Parlament gebracht.

Migrantinnen und Migranten sollen ungeachtet ihrer Herkunft in das ostafrikanische Land abgeschoben werden, wenn sie unerlaubt nach Grossbritannien einreisen. Der Entwurf, dem das Oberhaus in der Nacht zum Dienstag nach langem Widerstand zustimmte, erklärt Ruanda per Gesetz zum sicheren Drittstaat. Damit will die Regierung Einsprüche vor britischen Gerichten gegen Abschiebungen verhindern.

Zur Story