Nachdem ein verheerender Grossbrand im April 2019 die Kathedrale Notre-Dame in Paris stark beschädigt hatte, wird die sanierte Kirche am 7. Dezember mit einer grossen Feier und rund 2000 geladenen Gästen wiedereröffnet – darunter auch ein besonders prominenter Besuch: Donald Trump.
Das Treffen weckt Erinnerungen an den 14. Juli 2017, als Trump an den Feierlichkeiten zum französischen Nationalfeiertag auf der Champs Élysées teilnahm. Höhepunkt des Events war damals eine pompöse Militärparade mit 3700 Soldaten, mehr als 200 Fahrzeugen und 63 Flugzeugen.
In Erinnerung blieben aber nicht die Fahrzeuge und Soldaten, sondern die Überraschungsnummer der Militärkapelle: Sie spielte eine Marschversion des Hits «Get Lucky» von Daft Punk. Das Video der Aufführung sorgte weltweit für Schmunzler – vor allem aufgrund der Reaktionen von Trump und Macron.
Macron grinste während der rund dreiminütigen Performance vergnügt in die Menge und konnte seine Freude über die Aktion nicht verbergen. Er ahnte offenbar, dass ihm gerade ein grandioser PR-Coup gelungen war.
Die prunkvolle Aufführung scheint in Donald Trump etwas ausgelöst zu haben. Denn obwohl es sein Gesichtsausdruck während der Performance nicht vermuten lässt, zeigte er sich im Nachgang schwer beeindruckt: «Es war eine der grossartigsten Paraden, die ich jemals gesehen habe.» Und mehr noch: Er sprach sogar davon, die Aufführung im Jahr 2018 mit einer eigenen Parade in Washington toppen zu wollen.
Bis Trump seine eigene Parade bekam, musste er sich dann allerdings etwas gedulden. Eine geplante Feier zum Tag der Veteranen am 11. November 2018 scheiterte an horrenden Kosten von bis zu 92 Millionen Dollar und heftiger öffentlicher Kritik.
Am Unabhängigkeitstag vom 4. Juli 2019 erfüllte sich sein Wunsch dann schliesslich: Trump bekam seine Militäraufführung in Washington mit Kampfpanzern, Helikoptern und Kampfjets. Auch dieser Anlass stiess jedoch auf Widerstand, denn der Unabhängigkeitstag gilt in den USA traditionell als unpolitisch – und militärische Machtdemonstrationen haben an diesem Feiertag keinen Platz.
Seit Donald Trumps erster Amtszeit verbindet ihn mit Emmanuel Macron eine öffentlichkeitswirksam immer wieder gross inszenierte Freundschaft. Ihre Begegnungen sorgen regelmässig für Aufsehen – oft mit skurrilen Momenten.
Man darf gespannt sein, wie die Wiedereröffnungsfeier am 7. Dezember verläuft. Vielleicht wird Trump auch diesmal von Macron zu einem eigenen Event inspiriert.