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Stabschefin Susie Wiles spricht Klartext über Trump

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US-Stabschefin Susie Wiles über Trump: «Er hat die Persönlichkeit eines Alkoholikers.»Bild: EPA

Stabschefin spricht Klartext über den US-Präsidenten — und rudert zurück

16.12.2025, 21:0316.12.2025, 21:03

Es sind brisante Aussagen über US-Präsident Donald Trump - und sie kommen ausgerechnet aus seinem innersten Machtzirkel. Er habe die «Persönlichkeit eines Alkoholikers», sagte Trumps Stabschefin Susie Wiles dem Magazin «Vanity Fair».

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Susie Wiles leitete den zweiten Wahlkampf von Donald Trumps Präsidentschaftskandidatur.Bild: keystone

Auch wenn sie rasch nach Veröffentlichung des Artikels zurückruderte und dem Magazin vorwarf, die Zitate aus dem Zusammenhang gerissen zu haben: Die Passagen über ihre Zeit an der Seite Trumps lesen sich erstaunlich unverblümt und manchmal harsch. Wie Trump auf die Worte seiner 68 Jahre alten Vertrauten reagierte, war erst einmal nicht bekannt.

Trump bezeichnet Wiles als «fantastisch»

Er konsumiere zwar keinen Alkohol, sagte Trump demnach. «Aber ich habe oft gesagt, dass ich, wenn ich trinken würde, eine sehr gute Chance hätte, Alkoholiker zu werden», zitierte das Blatt den mächtigsten Mann der Welt. Trump sprach Wiles sein Vertrauen aus und bezeichnete sie als «fantastisch».

Die «Vanity Fair» veröffentlichte ihren langen Artikel am Dienstagmorgen in zwei Teilen. Grundlage des Textes sind den Angaben zufolge Gespräche mit Wiles an elf verschiedenen Tagen. In dem Artikel werden teils nur Fragmente ihrer Aussagen zitiert, und nicht ganze Sätze. Das gilt auch für die «Persönlichkeit eines Alkoholikers»-Aussage.

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Donald Trump und Susie Wiles im Oval Office des Weissen Hauses.Bild: keystone

Wiles behauptet, Aussagen seien aus dem Kontext gerissen worden Ein anderes Wiles-Urteil über Trump lautet: «Er handelt in der Überzeugung, dass es nichts gibt, was er nicht schaffen kann. Nichts, absolut nichts.»

In ihrer auf X veröffentlichten Reaktion wirft Wiles «Vanity Fair» vor, «wesentliche Zusammenhänge» in dem Artikel zu ignorieren und viele Einzelheiten auszulassen. Wiles dementiert allerdings nicht, die Aussagen aus dem Text getroffen zu haben.

Sie gehe davon aus, dass «ein überwiegend chaotisches und negatives Bild» von Präsident Trump und dessen Team gezeigt werden sollte. Der Text sei ein «unaufrichtig verfasster, verleumderischer Angriff auf mich und den besten Präsidenten, das beste Team des Weissen Hauses und das beste Kabinett der Geschichte».

FILE - Attorney General Pam Bondi speaks with reporters during a news conference at the Department of Justice, Nov. 19, 2025, in Washington. (AP Photo/Mark Schiefelbein, File)
Pam Bondi
US-Justizministerin Pam Bondi.Bild: keystone

Als Stabschefin ist Wiles eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in Trumps Zirkel. Umso verwunderlicher sind ihre Aussagen, die veröffentlicht wurden, noch bevor der Präsident das erste Jahr seiner zweiten Amtszeit hinter sich gebracht hat. Wiles gilt als enge Vertraute Trumps und hat ihn über Jahre hinweg auf verschiedenen Positionen begleitet.

Rückendeckung bekam Wiles nach ihrer Reaktion von Trumps Sprecherin Karoline Leavitt. «Präsident Trump hat keine wichtigere und loyalere Beraterin als Susie», schrieb sie ebenfalls auf X und verwies auf Wiles' Post zur Klarstellung. Auch Russell Vought, Chef des US-Haushaltsamtes, stellte sich hinter die Stabschefin. Wiles sei stets eine verlässliche Partnerin gewesen, die ihn dabei unterstützt habe, die Ziele Trumps zu erreichen, schrieb er auf X. Trumps Sohn, Donald Trump Jr., bezeichnete Wiles als «die effektivste und vertrauenswürdigste Stabschefin, die mein Vater je hatte».

In dem Artikel äussert Wiles sich auch über Trumps Vorgehen gegen Kritiker und politische Gegner. Man könne durchaus den Eindruck gewinnen, dass es sich um Vergeltungsaktionen handele. Dem sei allerdings nicht so, sagte sie weiter.

«Ich glaube nicht, dass er morgens aufwacht und an Rache denkt. Aber wenn sich die Gelegenheit bietet, wird er sie nutzen.» Trump geht immer wieder auch juristisch gegen seine Kritiker vor, zuletzt etwa gegen seinen Ex-Berater John Bolton oder den früheren FBI-Chef James Comey.

Wiles: Trump will, dass Maduro aufgibt

Über Trumps Motivation im schwelenden Konflikt mit Venezuelas autoritärem Herrscher Nicolás Maduro sagte Wiles: «Er will so lange Boote in die Luft jagen, bis Maduro aufgibt. Und Leute, die sich damit viel besser auskennen als ich, sagen, dass er das auch schaffen wird.» In den vergangenen Monaten hatte sich der Konflikt zwischen Washington und Caracas immer weiter zugespitzt.

US-Zölle sollen Trump-Berater gespalten haben

Zu den Zölle auf Einfuhren aus dem Ausland in die Vereinigten Staaten sagte Wiles, dass diese unter Trumps Beratern Differenzen hervorgerufen hätten. «Es gab grosse Meinungsverschiedenheiten darüber, ob (die Zölle) eine gute Idee seien», sagte sie. So hätten einige die Zölle für ein Allheilmittel gehalten, andere rechneten dagegen mit einer Katastrophe.

Wiles: Keine Beweise für Clintons Anwesenheit auf Epstein-Insel

Auch über den Epstein-Skandal, der zuletzt mehr und mehr zu Belastung für Trump wird, äusserte sich Wiles. Trump behaupte fälschlicherweise, der frühere US-Präsident Bill Clinton sei auf einer Privatinsel des verstorbenen Sexualverbrechers gewesen. «Es gibt keine Beweise dafür», sagte Wiles. Ein Sprecher Clintons hatte bereits vor Jahren erklärt, Clinton sei «nie auf Little St. James Island, Epsteins Ranch in New Mexico, oder in seiner Residenz in Florida» gewesen.

Auch über Trumps Umfeld spricht Wiles

Auch über andere Vertraute Trumps äusserrt Wiles sich in den Gesprächen mit der «Vanity Fair». Vize-Präsident JD Vance etwa sei seit einem Jahrzehnt «ein Verschwörungstheoretiker». Multimilliardär Elon Musk, der zeitweise ein enger Vertrauter Trumps war, sei ein «bekennender Ketamin-Konsument», während Justizministerin Pam Bondi bei der Bearbeitung der Epstein-Akten «völlig versagt» habe. (sda/dpa)

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US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Grossbritannien
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US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Grossbritannien

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quelle: keystone / alastair grant
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Die beliebtesten Kommentare
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El_Chorche
16.12.2025 17:18registriert März 2021
«Er handelt in der Überzeugung, dass es nichts gibt, was er nicht schaffen kann. Nichts, absolut nichts.»

Dann soll er mal versuchen, einen Tag lang nicht zu lügen.

Good luck with that.
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gipfelibringer
16.12.2025 16:44registriert Juni 2014
Noch jemand, der das sinkende - oder zum Sinken verurteilte - Schiff noch rechtzeitig verlassen möchte, statt mit ihm unterzugehen.
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PlusUltra
16.12.2025 17:03registriert Juni 2019
Harte Worte. Und ehrliche. Kann kaum glauben, dass sie (noch) so eine wichtige Position vertritt.
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