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Venezuelas Oppositionsführerin Machado nach Demo entführt

Venezuelas Oppositionsführerin Machado nach Demo entführt

09.01.2025, 18:0609.01.2025, 21:39
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Nach ihrem ersten öffentlichen Auftritt seit Monaten ist Venezuelas Oppositionsführerin María Corina Machado nach Angaben des Oppositionskandidaten Edmundo González im Anschluss an eine Protestkundgebung entführt worden.

«Den Sicherheitskräften, die sie entführt haben, sage ich: Spielen Sie nicht mit dem Feuer», schrieb González auf X und forderte ihre sofortige Freilassung. Zuvor hatte die Wahlkampf-Plattform der Opposition mitgeteilt, dass Machado gewaltsam abgefangen worden sei. Regierungsmitglieder hätten auf die Motorräder geschossen, mit denen sie transportiert wurde. Die Oppositionsführerin habe gerade eine Kundgebung verlassen.

Tausende Menschen haben in Venezuela gegen die geplante Vereidigung des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro protestiert. «Heute sind wir eine geeinte Gesellschaft, stark, entschlossen und auf der Strasse!», teilte Oppositionsführerin María Corina Machado auf der Plattform X mit. Mit Parolen wie «Ruhm dem tapferen Volk» gingen Menschen im ganzen Land auf die Strasse, wie auf Bildern in den sozialen Netzwerken zu sehen war. Die Opposition hatte dazu aufgerufen, gegen das, was sie als Wahlbetrug bezeichnet, zu protestieren.

Opponents of Venezuelan President Nicolas Maduro protest the day before his inauguration for a third term in Caracas, Venezuela, Thursday, Jan. 9, 2025. (AP Photo/Matias Delacroix)
Einen Tag vor Maduros Vereidigung gingen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger auf die Strasse.Bild: keystone

Machado hatte zum ersten Mal seit Monaten ihren Unterschlupf verlassen und sich den Protesten angeschlossen. «Ich bin hier, mit euch, und bis zum Ende», schrieb sie dazu auf X. Die 57-Jährige war aus Sicherheitsgründen nach der Wahl nicht mehr öffentlich aufgetreten.

Nach der Präsidentenwahl in Venezuela im Juli hatte Oppositionskandidat Edmundo González den Sieg für sich reklamiert. Die USA und mehrere Länder Lateinamerikas erkennen ihn als Wahlsieger an. Die linientreue Wahlbehörde erklärte allerdings den seit fast zwölf Jahren regierenden Staatschef Maduro zum Wahlsieger.

González war Anfang September nach Spanien ausgereist und hatte dort politisches Asyl beantragt. Zuletzt kündigte er an, in seine Heimat zurückzukehren und sich am Freitag ebenfalls als Präsident des südamerikanischen Landes vereidigen zu lassen. Allerdings liegt in Venezuela ein Haftbefehl gegen ihn vor.

Die Regierung hatte zudem in den vergangenen Tagen ein Grossaufgebot an Sicherheitskräften in Venezuelas Hauptstadt Caracas mobilisiert. So seien die Metrostationen sowie Einfahrtsstrassen von Caracas von bewaffneten Beamten bewacht, berichtete kürzlich die Zeitung «El Nacional». «In dieser Stunde gehen in ganz Venezuela die Menschen auf die Strasse... es werden immer mehr!», teilte Machado mit. «So sehr, dass sich die Sicherheitskräfte dort, wo sie die angekündigten Konzentrationspunkte eingenommen hatten, als die Menschen kamen, zurückzogen.» (hkl/sda/dpa)

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