Einen Container mit Gold und anderen Gegenständen im Wert von mehr als 20 Millionen kanadischen Dollar (umgerechnet rund 13,2 Millionen Franken) haben Diebe am internationalen Flughafen Pearson in Toronto geraubt.
Der Container sei bereits am Montag gestohlen worden, nachdem er in einer Frachtanlage aus einem Flugzeug entladen worden sei, sagte Stephen Duivesteyn von der Polizei Peel am Donnerstagabend (Ortszeit) Medienberichten zufolge. Der Container habe Gold, «aber nicht nur Gold, sondern auch andere Gegenstände von finanziellem Wert» enthalten.
Er wolle nicht spekulieren, ob das organisierte Verbrechen hinter dem Diebstahl stecke, sagte Duivesteyn. Festnahmen gab es noch nicht. Auch über den Verbleib des Goldes gab es keine Informationen.
Das Flugzeug sei am frühen Montagabend angekommen. «Wie üblich wurde das Flugzeug entladen, und die Fracht wurde aus dem Flugzeug in den Frachtraum gebracht», sagte Duivesteyn. Die «Toronto Sun» berichtete unter Verweis auf Branchenkenner, der oder die Diebe müssten interne Hilfe gehabt haben.
Zudem berichtet die TS, dass es sich dabei um eine Transaktion zwischen zwei Banken gehandelt hätte. Betroffen sei die «Toronto Dominion»; die Airline sei die «AirCanada». Die TS beruft sich hierbau auf «vertrauliche Informationen», die ihr zugespielt worden seien. Die andere Bank der Transaktion sei immer noch unbekannt.
Über den endgültigen Bestimmungsort der Fracht oder den vorgesehenen Empfänger der Fracht äusserte sich die Polizei nicht.
Es ist nicht das erste Mal, dass Gold an einem kanadischen Flughafen gestohlen wird. 1952 wurden am Flughafen Malton, dem Vorgänger des jetzt betroffenen Pearson International Airport, Holzkisten voller Gold gestohlen. Der Wert der entwendeten Ware beläuft sich heute auf etwa 1,5 Millionen CHF. Die Täter wurden nie gefunden.
Der Goldraub von dieser Woche ist jedoch auch nicht der numerisch gesehen grösste Diebstahl der Geschichte Kanadas. Dieser geschah 2011 und 2012 und ging als «Great canadian maple syrup heist» (grosser Ahornsirup-Raub von Kanada) in die Geschichte ein.
Eine Gruppe Kanadier um Richard Vallières brach über mehrere Monate in ein Lager der «Vereinigung der Quebecisches Ahornsirup-Produzenten» ein und entwendeten insgesamt rund 3000 Tonnen Ahornsirup im heutigen Wert von 15 Millionen Franken. Die Räuber füllten die Fässer in eigene um, befüllten sie anschliessend wieder mit Wasser und brachten sie wieder zurück. Da dieser Vorgang zu lange dauerte, brachten sie die Fässer im Laufe der Zeit leer zurück.
Bei einem Lagerbesuch 2012 wollte der Inspekteur einen Haufen Fässer besteigen und hielt sich zu diesem Zweck an einem davon fest. Da das Fass aber unerwartet leer war, krachte er hinunter. Es folgten monatelange Ermittlungen, wobei schlussendlich die Täter ermittelt werden konnten.
(cpf/sda/dpa)