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Verbrechen

Fake-Hochzeit im Disneyland: Das ist über den Verdächtigen bekannt

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J. J. sorgte bereits in der Vergangenheit mit inszenierten Events für Aufsehen.metropolitan police

Fake-Hochzeit im Disneyland mit 9-Jähriger: Verdächtiger sorgte schon früher für Aufsehen

Nachdem eine Hochzeit im Disneyland abgebrochen worden war, weil die junge Braut das Misstrauen der Park-Angestellten geweckt hatte, kommen weitere Details ans Licht. Der mutmassliche Drahtzieher soll bereits mehrere solcher inszenierten Aktionen durchgeführt haben.
30.06.2025, 11:11
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Die gespielte Hochzeit im Disneyland sorgte zu Beginn für Irritationen. Die Gäste waren Schauspielerinnen und Schauspieler, die Braut ein 9-jähriges Mädchen. Offiziell wurde der Event als echte Hochzeit angemeldet. Was steckte dahinter?

Rasch geriet bei den Ermittlungen ein 39-jähriger Brite als mutmasslicher Drahtzieher ins Visier. J. J.* soll die Hochzeit organisiert haben. Gemäss britischen Medien war er wegen Sexualstraftaten mit Minderjährigen vorbestraft.

Nun kommen weitere Details ans Licht. Bei J. soll es sich um einen Mann aus London handeln. Wegen sexuellen Handlungen mit zwei 15-Jährigen soll er bereits im Gefängnis gesessen haben.

Und die Inszenierung im Freizeitpark nahe Paris war nicht der erste solche Event. Ein BBC-Journalist hat zwei Jahre lang zu J. recherchiert. Demnach soll dieser bereits eine Filmpremiere inszeniert haben, bei der er über einen roten Teppich schritt und von «Fans» – auch dieses Mal Statisten – bejubelt wurde. Bei einer anderen Aktion soll er vor einem gefälschten BBC-Lastwagen und Polizeiautos nackt posiert haben, bevor diese explodierten. Die Aktion sorgte damals für Aufsehen in London. Immer wieder geriet J. in die Schlagzeilen.

Disneyland Fake-Hochzeit Aktion London
Während das Polizeiauto explodierte, posierte der Brite nackt daneben.Bild: Screenshot X/Gale Hunte

Ein anderes Mal soll der Brite eine Beerdigung inszeniert haben. Der Priester – laut der Dailymail ein echter Priester – brach den Event ab, als er bemerkte, dass der Sarg leer war, die Anwesenden für Geld engagiert und die Zeremonie gefilmt werden sollte.

Woher das Geld für die Stunts kommt, bleibt unklar

Die Videos der Events lud der Mann jeweils auf Youtube hoch, wo sie jahrelang zu sehen gewesen seien und Millionen von Klicks und Followern generierten. Erst als BBC Google kontaktierte, seien die Videos von der Plattform genommen worden.

Was die Recherchen bisher nicht aufklären konnten, ist die Frage, wie der 39-Jährige seine Aktionen finanziert. Immerhin hätte allein der Event im Disneyland weit über 100'000 Euro gekostet. Andere Inszenierungen fanden beispielsweise an der Universität in Oxford oder im British Museum statt. Auch der Drehort für die inszenierte Filmpremiere dürfte einiges gekostet haben.

J. wird von der Polizei überwacht

Als registrierter Sexualstraftäter muss sich J. an Auflagen halten. Demnach darf er seine früheren Opfer und Mädchen unter 16 Jahren nicht kontaktieren. Ausserdem darf er keine öffentlichen Orte, die für Kinder gedacht sind, aufsuchen. Ausserdem wird er überwacht, heisst es im BBC-Bericht. Der zuständige Polizist habe jedoch erklärt, dass er den Aufenthaltsort von Dutzenden Straftätern überwachen müsse, was eine grosse Herausforderung sei.

In Frankreich wird nun wegen Betrugs und Identitätsdiebstahls gegen J. ermittelt. Auch in Grossbritannien könnten ihm weitere Konsequenzen drohen. Derzeit wird er dort wegen Verstosses gegen die Auflagen gesucht. (vro)

*Name der Redaktion bekannt

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Effersone
30.06.2025 11:15registriert April 2016
Wieso wurde das Bild verpixelt? Verpasste chance, den Vorurteilen einhalt zu gebieten.
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Tokio Hotel
30.06.2025 11:57registriert Mai 2025
Vermutlich hält er sich für einen Künstler.
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wintergrün
30.06.2025 12:38registriert Dezember 2017
Wäre gut wenn die Behörden hier wesentlich aktiver würden.
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