Video: watson/Hanna Dedial
Fünfzehn Monate lang waren sie in der Gewalt der Terrororganisation Hamas: Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron Steinbrecher (31). Nun sind die drei Frauen wieder zuhause.
20.01.2025, 12:1220.01.2025, 13:41
Medienberichten zufolge war die Stimmung am Sonntag in Tel Aviv angespannt. Tausende Menschen versammelten sich auf dem «Platz der Geiseln», wo regelmässig der Menschen gedacht wird, die noch immer in Gaza in der Gewalt der Hamas sind. Auf einem grossen Bildschirm wurde übertragen, wie sich der Konvoi des Roten Kreuzes mit den drei Geiseln Romi Gonen, Emily Damari und Doron Steinbrecher israelischem Boden näherte. Dort angekommen wurden die Frauen dem israelischen Militär übergeben und von ihren Müttern in Empfang genommen.
Die Freilassung vom Sonntag in Bildern
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So emotional war die Freilassung dreier Gaza-Geiseln
Am Sonntagnachmittag werden die drei Geiseln Romi Gonen, Emily Damari und Doron Steinbrecher in Gaza dem Roten Kreuz übergeben.
quelle: keystone / abed hajjar
471 Tage war es her, seit die Frauen nach Gaza verschleppt wurden. Nun kamen sie im Zuge der ersten Etappe eines Waffenruhe-Abkommens zwischen der Hamas und der israelischen Regierung frei. Im Gegenzug zu ihrer Freilassung kamen 90 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen frei.

Eine Palästinenserin wird am frühen Montagmorgen in der Stadt Beitunia in der West Bank von ihrer Familie begrüsst. Sie ist eine der ersten 90 Gefangenen, die im Austausch mit den Geiseln in Gaza freikommt.Bild: keystone
Ehe die drei Geiseln nach Israel gebracht wurden, mussten sie bange Momente durchleben. Tausende Männer hatten sich in Gaza-City versammelt, als die drei Frauen dem Roten Kreuz übergeben wurden.
Schräge Geste im letzten Moment
In einem Propagandavideo der Hamas ist zu sehen, wie den Geiseln «Geschenktüten» überreicht wurden. Darin sollen unter anderem Fotos von ihnen während ihrer Gefangenschaft, sowie eine Karte des Gazastreifens und ein «Gaza-Zertifikat» zur Freilassung sein. Mit diesem mussten die Frauen posieren, ehe sie dem Roten Kreuz übergeben wurden.

Ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes musste die «Zertifikate» der Frauen unterschreiben.Bild: x
Für die Familien der Geiseln ist die Erleichterung wohl unvorstellbar. Erst im März 2024, nachdem Emily schon fünf Monate in Hamas-Gefangenschaft war, erfuhr ihre Familie, dass sie noch am Leben war. Das war das einzige Mal, dass sie ein Lebenszeichen erhalten hatten, bis vor wenigen Tagen, als bekannt wurde, dass Emily eine der Geiseln sein würde, die freigelassen wird.
«Nach 471 Tagen ist Emily endlich zu Hause. Ich möchte allen danken, die während dieser entsetzlichen Tortur nie aufgehört haben, für Emily zu kämpfen, und die nie aufgehört haben, ihren Namen zu sagen. (...) Danke, dass Sie Emily nach Hause gebracht haben.»
Amanda damari, mutter von emily
Weiterhin sind 94 Verschleppte in Gaza. Im Rahmen der ersten Phase des Waffenstillstand-Deals sollen in den kommenden sechs Wochen noch 33 weitere Geiseln freigelassen werden. Im Gegenzug kommen 1904 Personen aus israelischen Gefängnissen frei. Auch ihre Rückkehr wird in Gaza gefeiert.
Das emotionale Wiedersehen im Video
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