Die seit dem Wochenende andauernde ungewöhnlich früh im Jahr auftretende Hitzewelle in Spanien hat am Mittwoch auch Gebiete im Zentrum und Nordosten des Landes erfasst.
Für die Millionenmetropole Madrid warnte der nationale Wetterdienst Aemet vor 39 bis 40 Grad, in Saragossa könnten es am Samstag sogar 45 Grad werden. Für die beliebte Ferieninsel Mallorca wurden 36 Grad prognostiziert.
Zugleich gingen die Temperaturen im bisher besonders betroffenen Süden nur leicht zurück. In Sevilla wurde mit 39 Grad gerechnet, in Córdoba mit 41 Grad. In den vergangenen Tagen waren die Temperaturen in Andalusien sogar bis auf 43 Grad gestiegen.
Die Behörden rieten, viel Wasser zu trinken, nur leichte Mahlzeiten einzunehmen, sich nicht längere Zeit in der Sonne aufzuhalten, körperliche Anstrengungen zu meiden und schon bei ersten Anzeichen eines Hitzschlages einen Arzt zu konsultieren. Abklingen könnte die Hitzewelle am Wochenende, sicher sei das aber nicht, betonte Aemet.
Verbunden mit grosser Trockenheit erhöht die Hitze auch die Gefahr von Wald- und Buschbränden. Seit Jahresbeginn seien bereits mehr als 19 000 Hektar Wald verbrannt. Das sei in etwa doppelt so viel wie durchschnittlich im selben Zeitraum der Jahre 2006 bis 2021, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE unter Berufung auf Daten des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus.
Hitzeperioden nehmen in Spanien nach einem Bericht der Zeitung «El País» zu. Sie setzten früher im Jahr ein, seien länger, die Temperaturen höher und beträfen immer mehr Landesteile zugleich.
Schon im Mai litt der Süden Spaniens unter einer verfrühten Hitzewelle mit bis zu 41 Grad. «Der Sommer frisst den Frühling», titelte die Zeitung damals. Der absolute Rekord wurde im vergangenen August in Montoro in Andalusien gemessen: 47.4 Grad. Experten führen dies auf den vom Menschen verursachten Klimawandel zurück. (aeg/sda/dpa)