Im grossen Trump-Theater wurde am Dienstag die nächste Szene aufgeführt. Die Szene vom weinenden Elon Musk, vom tröstenden Donald Trump – und von einer US-Börse, der es anscheinend zunehmend unheimlich wird bei dieser politischen Vorführung.
Musk gab dem ihm freundlich gesinnten TV-Sender Fox ein grosses Interview. Als ihn Moderator Larry Kudlow danach fragte, wie er seine verschiedenen Unternehmen führt und zugleich die Sparbehörde Doge leitet, gab sich Musk für einmal kleinlaut und räumte ein, er habe «grosse Schwierigkeiten».
Was die Börse dann wohl als Nächstes gerne gehört hätte, wäre eine Reaktion auf diese grossen Schwierigkeiten gewesen. Dass Musk als Tesla-Chef wieder stärker beim Elektroautohersteller nach dem Rechten schaut. Doch Musk sagte nichts dergleichen. Er werde Doge sicherlich noch ein Jahr länger leiten und die Behörde sogar noch vergrössern – von 100 auf 200 Mitarbeitende.
Dabei braucht Tesla dringend einen Turnaround. Die Aktie schmierte am Montag regelrecht ab. Seit einem Höhepunkt im letzten Jahr hat sie über 50 Prozent an Wert verloren. Das hat Musk bisher über 180 Milliarden Dollar gekostet, wie der Milliardärsindex von Bloomberg zeigt.
Die Schwierigkeiten von Musk sind offenbar so gross, dass selbst der nicht für seine Empathie bekannte Trump mit tröstenden Worten herbeieilte. Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social, Musk mache einen fantastischen Job, und er, Trump, werde einen neuen Tesla kaufen.
«Ich werde morgen früh einen brandneuen Tesla kaufen, als Zeichen des Vertrauens und der Unterstützung für Elon Musk, einen wirklich grossen Amerikaner», sagte Trump. Und er behauptete, der Autobauer sei mit Versuchen konfrontiert gewesen, «Tesla illegal zu boykottieren».
Tatsächlich waren die Verkaufszahlen zuletzt katastrophal, wahrscheinlich aufgrund der vielen rabiaten Auftritte von Musk und des damit einhergehenden Imageverlusts. In Deutschland, dem grössten Automarkt Europas, war Tesla schon im Januar eingebrochen und verkaufte im Februar wiederum 76 Prozent weniger Fahrzeuge als im Vorjahr.
In der Schweiz waren es 66 Prozent weniger. Auch sonst ging es europaweit fast überall abwärts. In Spanien um 10 Prozent, in den Niederlanden um 24, in Schweden um 42, in Frankreich um 45, in Norwegen und Dänemark um 48, in Portugal um 53 und in Italien um 55 Prozent. Abwärts, abwärts, abwärts.
Europaweit war es im Januar und im Februar ein Rückgang von total 43,5 Prozent, wie das deutsche Magazin «Auto Motor und Sport» schreibt. In China, ein besonders wichtiger Automarkt, ging es um 50 Prozent hinab, wobei Tesla dort auch die starke heimische Konkurrenz zusetzt.
Dennoch ist Musk weiterhin der mit Abstand reichste Mann der Welt – mit einem Vermögen von 301 Milliarden Dollar. Auf den Plätzen zwei und drei kommen der Amazon-Gründer Jeff Bezos und der Facebook-Gründer Mark Zuckerberg mit je über 210 Milliarden. Seinen Vorsprung verdankt Musk aktuell in erster Linie seinem Anteil am Raumfahrtunternehmen SpaceX, dem wertvollsten privat gehaltenen Unternehmen der Welt. (aargauerzeitung.ch)
Möchte nicht wissen was bei unseren Putinverstehern los gewesen wäre, wenn so etwas unter Biden gelaufen wäre…
Jetzt feiern sie Trump und Musk voll ab🤷🏼♂️