International
Wirtschaft

US-Börsenaufsicht untersucht Musks Einstieg bei Twitter

US-Börsenaufsicht untersucht Musks Einstieg bei Twitter

27.05.2022, 18:49
Mehr «International»

Die US-Börsenaufsicht SEC hat den Einstieg von Tech-Milliardär Elon Musk als Grossinvestor bei Twitter unter die Lupe genommen. Die Behörde verlangte vom Tesla-Chef bereits am 4. April Auskunft über die Einhaltung von Vorschriften bei der Offenlegung seiner Twitter-Beteiligung.

Das geht aus einem Brief an Musk hervor, den die Aufsicht am Freitag veröffentlichte. Aktionärsklagen werfen Musk wegen verspäteter SEC-Pflichtmitteilungen Marktmanipulation und Wertpapierbetrug vor. Er selbst hat sich bislang nicht geäussert.

FILE - Tesla CEO Elon Musk attends the opening of the Tesla factory Berlin Brandenburg in Gruenheide, Germany, March 22, 2022. Twitter shareholders have filed a lawsuit accusing Musk of engaged in
Elon Musk wird Marktmanipulation vorgeworfen.Bild: keystone

Vorschriften missachtet?

Die SEC weist Musk in dem Schreiben darauf hin, dass er sein Investment bei Twitter wohl nicht vorschriftsgemäss offengelegt habe. Musk hatte am 4. April mitgeteilt, mehr als neun Prozent an dem Unternehmen zu halten.

In den USA sind Investoren verpflichtet, binnen zehn Tagen Beteiligungen von mehr als fünf Prozent zu melden. Das hat Musk offenbar versäumt. Aktionäre von Twitter haben ihn deshalb bereits verklagt. Sie meinen, dass er durch die Missachtung der Regel günstig weiter Aktien kaufen und seine Beteiligung ausbauen konnte.

In dem Brief der SEC geht es nicht nur um die Meldefristen, sondern auch um die Art der Offenlegung. So hatte Musk zunächst ein Formular eingereicht, das ihn als sogenannten passiven Investor einstuft, der keinen Einfluss auf die Unternehmensführung nimmt.

Doch Musk mischte sich von Anfang an stark in Managementfragen ein und lancierte dann kurzerhand einen Übernahmeplan. Dem stimmte Twitter letztlich auch zu. Allerdings ist derzeit ungewiss, ob der Deal gelingt. Das Formular änderte Musk nachträglich in eines für aktive Investoren.

Mit SEC erneut im Clinch

Musk liegt seit Jahren mit der SEC im Clinch. Die Behörde hatte ihn 2018 wegen irreführender Tweets verklagt. Unter anderem hatte Musk getwittert, Tesla von der Börse nehmen zu wollen und die Finanzierung dafür gesichert zu haben. Das entsprach laut SEC jedoch nicht der Wahrheit.

Bei einem Vergleich stimmte der Tesla-Chef einer Geldstrafe zu. Er musste auch den Verwaltungsratsvorsitz zeitweise abgeben und seitdem bestimmte, börsenrelevante Tweets anwaltlich prüfen lassen. Doch Musk verhöhnte die SEC danach und twitterte munter weiter. (saw/sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Trevor Noah schiesst scharf gegen Elon Musk
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Pelosi muss während Auslandsreise in Luxemburg ins Krankenhaus

Die frühere Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat sich auf einer Auslandsreise eine Verletzung zugezogen. Die 84 Jahre alte Demokratin habe sich in Luxemburg für eine Untersuchung in ein Krankenhaus begeben, teilte ihr Büro mit. Derzeit werde sie behandelt und freue sich darauf, bald in die USA zurückzukehren. Um was für eine Verletzung es sich handelte, war zunächst unklar.

Zur Story