Der menschliche Körper kann ohne Kupfer nicht funktionieren. Das Spurenelement findet sich insbesondere in unseren Knochen. Doch Kupfer ist nicht nur für uns direkt entscheidend. Während es in unserem Körper als Spurenelement in komplexen Verbindungen vorkommt, wird es für die Industrie als reines Metall genutzt. Und wird mit den erneuerbaren Energien immer wichtiger. Auf diese technische Infrastruktur wollen wir hier blicken.
Denn Kupfer überzeugt mit seiner elektrischen Leitfähigkeit und seiner Wärmeleitfähigkeit. Es lässt sich gut verarbeiten, ist langlebig und kann sehr gut recycelt werden. Das meiste Kupfer wird im Elektrobereich verwendet.
Durch die Energiewende wurde Kupfer so wichtig wie nie zuvor. In einem Elektroauto wird beispielsweise drei- bis viermal so viel Kupfer benötigt wie bei einem Verbrennermodell. Man spricht darum auch vom «roten Gold der Energiewende». Will die Weltwirtschaft klimaneutral werden, geht es ohne Kupfer nicht.
Was das bedeutet, sagte Joachim Berlebach von Earth Resource Investments im Mai 2024 der Deutschen Welle: «Wollen wir wirklich raus aus den fossilen Brennstoffen, bräuchten wir in den nächsten drei Jahrzehnten etwa die gleiche Kupfermenge wie in der gesamten bisherigen Menschheitsgeschichte.»
Aber gibt es überhaupt so viel Kupfer? Die gute Nachricht zuerst: Erstens lässt sich Kupfer sehr gut recyceln, zweitens ist gemäss dem Kupferverband aktuell mehr des Metalls verfügbar als je zuvor. Gemäss Schätzungen wurden zudem grosse Mengen des Vorkommens noch nicht entdeckt.
Und neben den 2100 Millionen Tonnen von entdeckten Ressourcen liegen rund 1000 Millionen Tonnen in Reserven. Also in Lagerstätten, die entdeckt, bewertet und als wirtschaftlich rentabel eingestuft wurden.
2023 wurden 22 Millionen Tonnen Kupfer in Minenproduktion gewonnen. McKinsey schätzt, dass die Jahresproduktion von Kupfer bis zum Jahr 2031 aber um mehr als 6 Millionen Tonnen erweitert werden muss. Dafür sind grosse Investitionen nötig und der Ausbau müsste rund doppelt so schnell passieren, als dies in den letzten 13 Jahren der Fall war. Allerdings gilt zu beachten: Die aktuelle Minenkapazität liegt bei rund 27 Millionen Tonnen jährlich.
Doch wo kommt Kupfer denn vor allem vor? Geschmolzene Vorkommen gibt es in Gegenden, die starke vulkanische Aktivität vor Millionen Jahren auswiesen. Dies war insbesondere in Chile und Peru der Fall. So wird aktuell in den beiden Ländern rund ein Drittel der weltweiten Minenproduktion sichergestellt:
Schauen wir noch etwas genauer hin, wo sich die grössten Kupferminen der Welt befinden:
Wer sich das lieber auf einer Karte anschaut, bitte sehr:
Einer der grossen Vorteile von Kupfer ist, wie erwähnt, die Recyclingfähigkeit. Aktuell werden gemäss dem Kupferverband deshalb rund 35 Prozent des Bedarfs mit wiederverwendetem Kupfer abgedeckt.
Doch aktuell herrscht ein Nachfrageüberschuss. Kupfer ist nach Eisen und Aluminium das am drittmeisten verwendete Metall. Das wirkt sich auf den Preis für Kupfer aus. Im Frühsommer 2024 stieg dieser auf über 10'000 Dollar pro Tonne. Der Preis erholte sich zwar wieder und liegt jetzt bei knapp unter 9000 Dollar. Es wird aber davon ausgegangen, dass die Tendenz in den nächsten Jahren weiter nach oben zeigt.
Soweit ich weiss entstehen diverse giftige Abfallstoffe bei der Kupferproduktion, die in gewissen Ländern in Südamerika/Afrika unsachgemäss entsorgt/gelagert werden.
Beispiel: Schwermetallabfälle aus Abraum und Tailing, Schwefeldioxid das währed der Röstung entsteht, giftige Abwässer aus der Produktion, Schlacken, Feinstaub, CO2-Emissionen während der Produktion, etc.
Ich würde gerne mehr darüber lesen.