US-Präsident Donald Trump setzt seine aggressive Handelspolitik fort und bringt ein neues weitreichendes Zollpaket auf den Weg. Er werde ein System wechselseitiger Zölle «für Länder in der ganzen Welt» einführen, sagte der Republikaner im Rosengarten des Weissen Hauses. Ein Handelskrieg mit der Europäischen Union scheint nun unausweichlich – die neuen Strafabgaben dürften die Weltwirtschaft ins Wanken bringen.
Trumps Rede im Überblick:
Importierte Güter aus der Schweiz werden von den USA ab Donnerstag mit einem Strafzoll von 31 Prozent belegt.
Trump betont, die Zölle würden nur die Hälfte dessen betragen, was andere Länder verlangen. Er hätte es tun können, «aber es wäre für viele Länder schwierig gewesen. Das wollten wir nicht tun». Die Schweiz erhebt allerdings gar keine Zölle mehr auf Industrieprodukte.
Die Schweiz kommt mit diesen Zöllen schlechter weg als andere wichtige Handelspartner der USA. Importe aus der EU werden im Durchschnitt mit 20 Prozent belegt.
Trump warf selbst engen Handelspartnern vor, die USA mit ihrer Zollpolitik «geplündert und vergewaltigt» zu haben. Der Präsident wollte im Anschluss an seine Rede ein Dekret für die sogenannten reziproken Zölle unterzeichnen.
Importe aus der Europäischen Union werden laut Trump mit Aufschlägen von 20 Prozent belegt, solche aus China sogar mit einem Zoll von 34 Prozent, wie Trump sagte. Als «Mindestsatz» für andere Länder nannte er zehn Prozent.
Er begann seine Rede mit folgenden Worten:
Daraufhin versprach er niedrigere Preise und neue Arbeitsplätze für die US-Bevölkerung: «Arbeitsplätze und Fabriken werden in unser Land zurückkehren.»
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter äusserte sich auf X zu Trumps Rede. Der Bundesrat nehme «die Zoll-Entscheide der USA zur Kenntnis». Das weitere Vorgehen werde «rasch» festgelegt.
Im Vordergrund stünden die langfristigen wirtschaftlichen Interessen des Landes. «Treue zum internationalen Recht und Freihandel bleiben zentrale Werte», so Keller-Sutter.
Der Bundesrat nimmt die Zoll-Entscheide der USA zur Kenntnis. Er wird rasch das weitere Vorgehen festlegen. Im Vordergrund stehen die langfristigen wirtschaftlichen Interessen des Landes. Treue zum internationalen Recht und Freihandel bleiben zentrale Werte. pic.twitter.com/GWCywZBruX
— Karin Keller-Sutter (@keller_sutter) April 2, 2025
In vielen seiner Äusserungen legte Trump Gründe für die neuen Zölle dar. «Wir subventionieren viele Länder und halten sie am Laufen, damit sie im Geschäft bleiben», sagte Trump über Handelspartner, insbesondere Mexiko und Kanada. «Warum tun wir das? Ich meine, ab wann sagen wir, dass ihr für euch selbst arbeiten müsst?»
Daher hätten die USA «grosse Defizite». «Das ist der Grund für die hohen Schulden, die uns in den letzten Jahren aufgebürdet wurden, und das halten wir wirklich nicht mehr aus.»
«Ab Mitternacht werden wir einen Zoll von 25 Prozent auf alle im Ausland hergestellten Autos erheben», sagte Trump und wiederholte damit eine frühere Ankündigung.
Er verhängte bereits Strafabgaben auf alle Aluminium- und Stahlimporte, brachte Zölle in Höhe von 25 Prozent auf importierte Autos und Autoteile auf den Weg, führte erhöhte Zölle auf alle Waren aus China ein und nahm seine Nachbarn Kanada und Mexiko ins Visier. Gerade die Autozölle treffen Europa und den deutschen Markt schwer.
Der Republikaner hatte den Tag der Verkündung vorab als «Tag der Befreiung» angepriesen und die Verhängung wechselseitiger Zölle angekündigt. Das bedeutet im Prinzip, dass die USA überall dort ihre Zölle entsprechend im Verhältnis anheben, wo sie derzeit weniger verlangen als ihre Handelspartner.
Trump setzt seit dem Wiedereinzug ins Weisse Haus – ähnlich wie in seiner ersten Amtszeit – im grossen Stil auf Zölle.
(mit Material der sda/dpa/aargauerzeitung.ch)
Dafür will er Applaus, Grönland und viele, viele Orden der Anerkennung.
Was für ein Nichtsnutz 🤦♀️