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Wladimir Putin

Putins Top-Reporterin stirbt im Ukrainekrieg durch eine Landmine

Anna Prokofjewa war eine Kreml-treue Journalistin aus Russland.
Die Journalistin inszenierte sich stets als Soldatin – und verendete schliesslich wie so viele.Bild: instagram

Putins Top-Reporterin stirbt im Ukrainekrieg durch eine Landmine

Anna Prokofjewa macht sich lange für Putins Regime stark. Leidenschaftlich verteidigte sie den Einmarsch in die Ukraine. Nun ist sie gestorben, nachdem sie auf eine Landmine getreten war. Damit hat die russische Propagandamaschinerie einen Treiber weniger.
27.03.2025, 22:0328.03.2025, 08:06
Tim Kröplin / watson.de
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Es ist vollkommen klar: Wer sich in einem Regime verdient macht, muss in dem Regime nichts befürchten. Regierungskritische Journalisten haben es entsprechend schwer, regierungstreuen geht es hingegen gut. Sehr gut sogar.

Immerhin müssen sie keine Repressionen befürchten, keine Gefängnisstrafen, keine Berufsverbote. Wenngleich die monothematische Ausrichtung auf «Putin ist super» ein, zwei berufliche Freiheiten nimmt.

Die russische TV-Journalistin Anna Prokofjewa dürfte damit, so wirkte es zumindest nach aussen hin, kein Problem gehabt haben. Auf Social Media und für «Russia Today» bemühte sie sich als Megafon für russische Propaganda. Jetzt ist sie tot.

Russische Journalistin stirbt nahe ukrainischer Grenze

Wie «Bild» unter Berufung auf «Russia Today» berichtet, starb die 35-jährige Journalistin, nachdem sie nahe der ukrainischen Grenze auf eine Landmine getreten war. Vonseiten des Senders heisst es, die Mine sei vom ukrainischen Militär gelegt worden. Prokofjewa sei «bei der Ausübung ihrer beruflichen Pflicht gestorben».

Nach Angaben des russischen Staatsfernsehens ereignete sich der Vorfall in der Siedlung Demidowka im Bezirk Krasnojaruschski der Region Belgorod (Russland). Mit Prokofjewa stirbt eine prominente Treiberin der putinschen Propagandamaschinerie.

Auf Bildern posierte sie häufig in Militäruniform, wahlweise mit einem Kampfmesser oder einer Russlandflagge. Olivgrün war die Farbe ihrer Wahl, ihre Worte stets vor Nationalismus triefend. Zudem trug sie stets eine Kette mit einem Z, einem Zeichen, das mittlerweile die Unterstützung des Angriffs auf die Ukraine symbolisiert.

Futter für die Propagandamaschinerie

Laut «Bild» schrieb sie in einem Post: «Heute möchte ich sagen: Egal, was passiert, ich werde immer für unsere Jungs da sein. Ihr könnt beleidigen, hassen, euch abmelden, fluchen. Das ist mir egal! Ich bin Russin, ich bin Patriotin, ich liebe mein Land und ich habe unsere Streitkräfte immer unterstützt.»

Bisher hat sich die russische Regierung noch nicht zu dem Tod der Journalistin geäussert. Wahnsinnig viel, ausser Trauerbekundungen verbunden mit Schuldzuweisungen Richtung Ukraine, dürfte aber nicht zu erwarten sein. So wird Prokofjewa selbst zum Futter der Maschine, die sie selbst lange bediente.

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63 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Eat.Sleep.Work.Repeat
27.03.2025 22:55registriert März 2022
Ich finde Putin sollte das nun selbst in die Hand nehmen und von der Front berichten.
Ist einfach Chefsache sowas.
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Hans Jürg
27.03.2025 22:45registriert Januar 2015
Tja. Es kommt halt vor, dass man getötet wird, wenn man sich freiwillig in einem Kampfgebiet bewegt.
Sie war, im Gegensatz zu vielen anderen Soldaten (sowohl als Kanonenfutter auf der Seite des Agressors als auch als Verteidiger) und der Zivilbevölkerung freiwillig dort auf der Seite des Agressors und machte für ihn Propaganda. Mein Mitleid für sie ist deshalb mikroskopisch klein.
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Sofakartoffel
27.03.2025 22:59registriert März 2020
Eigentlich schlimm, dass ich bei einer Nachricht über einen getöteten Menschen als erstes denke "upsii"..
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