«Mein Goooooott, das isch's Geilscht! Mein Gooooott, was möched dir mit mir, scheisse! Oh mein Gooooott! Wo bin ich do, mein Gooooott!» Damit, verehrte Fangemeinde unseres unverzichtbaren Weltkulturerbes «Der Bachelor», kam Herr Prof. Dr. Dr. Alan Wey, weltweit anerkannter Experte für Kurventheorie, in Folge vier der heurigen Staffel zu seinem Höhepunkt. Jedenfalls sprachlich.
Ob er auch anderweitig kam, wissen wir nicht, aber es kam ihm jedenfalls beinahe, denn plötzlich war es schampar wichtig, dass der von seiner Unterwäsche verdeckte Körperteil unter der Decke verschwand und dort verborgen blieb. Und jetzt sagt nicht, dass euch das nicht auch aufgefallen ist. Der Herr Professor sagte dazu jedenfalls: «Natürlich bin ich geil gsi.»
Natürlich. Er wurde ja auch gleichzeitig von Lady Mia und Lady Angie vernascht, deren Manieren sich von denen eines gerade abgewählten amerikanischen Trampels in nichts unterscheiden. Das Wort Lady hat dieses Anwendungsgebiet wirklich nicht verdient. Und damit meine ich nicht den flotten Dreier, sondern seine Protagonistinnen. Mia liefert ja gerne Wortgefechte wie diese:
Meine Lieben, ich war in den Ferien. Nicht in Portugal und auch nicht in Thailand, sondern in jenem 2020 dringend nötigen Stück Ersatzitalien namens Tessin. Ich durfte dort «Bachelor»-mässig quasi unter einem Stein leben. Weshalb mir jetzt auch noch nicht ganz so alles klar ist.
Täusch ich mich oder war der letzte «Bachelor» im Vergleich zu diesem quasi ein Innerschweizer Keuschheitscamp in den 1950ern? Ist Alan, der geil wird, von «din grosse Arsch» und «Fleisch» spricht und pro Sendung so ziemlich jede küsst, die das zulässt, der neue Vujo? Jener sabbernde Bachelor Jahrgang 2013 mit der Lüsterlefze? Nein, oder?
Alan scheint mir eigentlich ganz okay. Also okay gebaut, definitiv eher Christian Grey als als dessen Personal Trainer, okaye Umgangsformen und einen interessanten Hau ins Perverse. Ein Beispiel: Er geht auf ein Weingut, lässt zwei Ladys mit blossen Füssen Trauben stampfen, und zwei andere Ladys müssen den fussgestampften Saft von seinen verschwitzten Fingern lecken. Ist das appetitlich oder ist das appetitlich?
Was ich allerdings am wenigsten verstehe: Wieso schickt er die süsse Stripperin Eva zurück nach Basel? Ich fand die herzig. Und so biegsam. Und ist ihre Geschichte, dass sie ihre Schüchternheit erst ablegen konnte, als sie auch die Kleider fallen liess, nicht rührend? Oder ist sie etwa nur gefaket? Die natürliche Mia ist ja geschockt, wie fake mal wieder alle sind. Na ja, geht so.
Und was hat Rapperin Dara eigentlich auf ihr Schulterblatt tätowiert? «Freixenet»? Nein, «Freedom»! Und wieso hat Pflegehelferin Fabienne «Jasmin» tätowiert? Wurde diese sicherlich tragische Geschichte schon erzählt? Erzählt ihr sie mir?
Meine Lieben, ich merke gerade, wie mir das Herz weit wird vor Freude. Nicht wegen Alan oder seinen Ladys, sondern wegen euch. Weil ihr es mir wert seid, Montag für Montag wieder in den krallen- und dornenbewehrten Abgrund zu blicken. Dorthin, wo Silikon und Spritzlippe sich vor dem Einschlafen zärtlich «bipolar» und «Bitch» zuflüstern.
"..Montag für Montag wieder in den krallen- und dornenbewehrten Abgrund zu blicken. Dorthin, wo Silikon und Spritzlippe sich vor dem Einschlafen zärtlich «bipolar» und «Bitch» zuflüstern."
🤣🤣🤣
also bitte schreib weiter so unterhaltsam und tausend Dank, dass du dies so tapfer erträgst - Du bist meine Heldin