Influencerinnen und Influencer schwimmen heutzutage nur so in Werbegeschenken. Ob als Beauty-Guru oder Reise-Influencer, für jede Nische gibt es das passende Produkt, das die Content Creator bewerben können. Auf TikTok trendet aber nun der Hashtag «Deinfluencing» – und diese Bewegung geht gegen alles vor, wofür Influencerinnen und Influencer stehen.
Der Begriff «Deinfluencing» wurde erstmals in der Zero-Waste-Community benutzt. Damit wollten Influencerinnen und Influencer, die sich für Nachhaltigkeit einsetzten, ihre Followerschaft dazu bewegen, weniger zu konsumieren. Zudem wollten sie darauf aufmerksam machen, dass nicht für jedes Bedürfnis ein separates Produkt gebraucht wird und nicht jedes gehypte Produkt sofort bestellt werden muss.
Nun hat sich der Trend in anderen Nischen des Internets verbreitet und auch grosse Content Creator nehmen auf TikTok und Co. an der Bewegung teil.
Der Fokus liegt dabei vor allem auf dem «Deinfluencing» von teuren, stark gehypten Produkten. Beispiele dafür sind ein Haarstyler für mehrere hundert Franken, ein Shampoo für 27 Franken oder eine Foundation für 55 Franken. Diese Produkte werden auf TikTok besonders oft erwähnt. Während einige davon schwärmen, raten andere in ihren «Deinfluencing»-Videos davon ab:
Seit der Trend auf einen Grossteil von TikTok übergeschwappt ist, hat er jedoch an Nachhaltigkeit verloren. Während zwar immer noch von Produkten abgeraten wird, werden im gleichen Video oft noch sogenannte «Dupes» aufgezählt. Dupes sind Nachahmungsprodukte, die den gleichen oder einen ähnlichen Effekt wie das Original haben, jedoch nur einen Bruchteil des Preises kosten. So wird zwar weiterhin zum Konsum angeregt, jedoch etwas bewusster als zuvor.
Aber wahrscheinlich schaut halt das TikTok-Publikum nie Sendungen wie Saldo oder Kassensturz...