Sie ist das Aushängeschild des neuen Trends: Jenna Ortega feierte vor Kurzem die Premiere der zweiten Staffel der Erfolgsserie «Wednesday». Ihr Look stach dabei ins Auge: Die Augen leicht verwischt und von dunklen Schatten umrahmt, das Gesicht blass und die Wangenknochen durch einen Hauch von Grau betont und die Lippen dunkel. Das Ganze erweckt eher den Gedanken an Erschöpfung als an Frische, doch genau das soll so sein, schreibt CNN.
Der neueste Make-up-Trend der Generation Z, «Tired Girl», also müdes Mädchen, zelebriert den Look. Bis anhin galt es eher als Schönheitsideal, Frische auszustrahlen, was auch mit dem Einsatz von genügend Concealer und Augencreme versucht wurde zu suggerieren. Historisch gesehen wurde ein müdes Aussehen mit schlechter Gesundheit, Alterung und Unattraktivität assoziiert. Beim jetzigen Look geht es aber darum, die Unvollkommenheiten zu akzeptieren, die wir sonst eher zu verbergen versuchten.
Das moderne Aushängeschild des Trends ist Wednesday Addams, die morbide und emotional zurückhaltende Tochter der Addams Family, die im Mittelpunkt der Netflix-Serie steht.
@aliciabreuer0 Tired girl makeup, always been insecure about my eye bags… but what if i embrace them hehe 🙈 #makeup #beauty (Products used @Valentino.Beauty matte lipstick shade rosso valentino @YSL Beauty crush liner black @L’Oréal Paris panorama mascara and brown lip pencil for frecks @Huda Beauty grunge palette @Charlotte Tilbury lip liner ‘lip cheat’ @Benefit Cosmetics UK ♬ In This Darkness Jersey Club by shonci x abnormal - shonci
Seit einiger Zeit gibt es auf TikTok zahlreichen Tutorials, die den schlaflosen Look nachahmen, mit hohen Klickzahlen. Der Look ist eine Art Rebellion und steht für Echtheit, eine Gegenbewegung zur für Perfektion stehenden Clean-Girl-Ästhetik mit Aushängeschildern wie Hailey Bieber.
Wednesdays Lässigkeit in Bezug auf ihr Aussehen, das mit wenigen Produkten in kurzer Zeit zu realisieren ist, ist die Antithese zu traditionellen, gepflegten, frisch geschminkten Schönheitsidealen und eine Unterwanderung der Weiblichkeit. Der Trend steht auch für den Druck der jüngeren Generation, mit Studium, Arbeit und Zukunftsängsten umzugehen.
Das Ganze ist aber nicht zu verwechseln mit Gothic. Ähnlicher ist da schon eher Grunge, das in den 80ern und 90ern en vogue war. Ikonen des lässigen, leicht schmuddeligen Trends waren dabei Courtney Love oder Winona Ryder.
Der «Tired-Girl»-Look geht aber nicht so tief wie die Grunge-Bewegung und ist flüchtiger, kommerzialisierter und könnte schnell wieder weg vom Fenster sein. (kek)